"Wiederkehrende Störungen"

Trotz Umsatzsteigerung: Fränkischer Modehersteller fuhr 2022 einen Rekordverlust ein

Christian Urban

Redakteur - nordbayern.de

E-Mail zur Autorenseite

7.2.2024, 18:46 Uhr
Die S.Oliver Group (Symbolbild) hat 2022 einen Rekordverlust eingefahren. 

© IMAGO/Manfred Segerer Die S.Oliver Group (Symbolbild) hat 2022 einen Rekordverlust eingefahren. 

Ein "negatives Betriebsergebnis in dreistelliger Millionenhöhe" - nämlich ein Minus von etwas mehr als 174 Millionen Euro - hat die S.Oliver Group, ein in Rottendorf bei Würzburg beheimateter Bekleidungs-Hersteller, im Jahr 2022 eingefahren, wie der Konzern in einer Pressemitteilung berichtet. Ein Rekordverlust, wie das Branchenmagazin "Textilwirtschaft" in seiner Analyse der Bilanz schreibt. Der Betrag erstaunt allerdings, denn wie das Magazin erklärt, stiegen die Umsätze im besagten Jahr nach der wirtschaftlich schwierigen Corona-Zeit um 19 Prozent auf etwa 1,08 Milliarden Euro.

Wie passt das zusammen - besonders, nachdem das Unternehmen 2021 noch einen Gewinn von 2,6 Millionen Euro erwirtschaften konnte? Der Konzern erklärt den Verlust durch "wiederkehrende Störungen der weltweiten Lieferketten, damit verbundene Probleme von verspäteten Auslieferungen sowie hohe Frachtkosten und Abwertungen auf hohe Lagerbestände".

Zuversichtlich ist man bei der S.Oliver Group dennoch: Der neuen Konzernführung sei es 2023 durch "konsequentes Kostenmanagement und eine neue strategische Ausrichtung" gelungen, den "Turnaround" einzuleiten. Ein Minus wird wohl dennoch auch unter der Bilanz des vergangenen Jahres stehen, nach vorläufigen Zahlen soll es sich nur noch um einen Verlust von rund 40 Millionen Euro handeln.