Gründung vor 125 Jahren

Umsatzeinbruch nach Rekordjahren: Deutsches Familienunternehmen streicht tausende Jobs

Johanna Michel

Online-Redaktion

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6.2.2024, 07:29 Uhr
Der Hausgeräte-Hersteller Miele aus Gütersloh plant laut einem Bericht den Abbbau von 2000 Stellen weltweit.

© Friso Gentsch/dpa Der Hausgeräte-Hersteller Miele aus Gütersloh plant laut einem Bericht den Abbbau von 2000 Stellen weltweit.

Der Hausgeräte-Hersteller Miele plant nach einem Bericht des "Manager Magazins" einen Stellenabbau. Demnach will das Familienunternehmen aus Gütersloh weltweit rund 2000 Arbeitsplätze streichen. Ein Firmensprecher kündigte für Dienstag, 6. Februar, eine Erklärung an. Zunächst wolle das Management die Belegschaft persönlich informieren. Miele wird von zwei Inhaberstämmen geführt. An der Spitze stehen Markus Miele (55) und Reinhard Zinkann (66).

Bereits Ende des Jahres hatte Miele wegen eines Nachfragerückgangs einen Personalabbau für sein Waschmaschinen-Werk in Gütersloh angekündigt. Hier waren zuletzt 1300 Menschen beschäftigt. Möglich sei auch, dass die Waschmaschinen-Produktion nahezu komplett ins Miele-Werk nach Polen verlegt werde, so der "Merkur".

In einer allgemeinen Ankündigung, die via Videobotschaft an die Beschäftigten geschickt wurde, hieß es, dass das Jahr 2024 "ein Jahr mit 'schweren Entscheidungen und tiefgreifenden Veränderungen' werde", wie der "WDR" Mitte Januar erklärte. Für die Angestellten dürfte das bereits eine Art Vorwarnung gewesen sein.

Kerngeschäft stärken

Grund für den Stellenabbau ist dem "Merkur" zufolge vor allem die Hoffnung, das Kerngeschäft dadurch wieder rentabel aufstellen zu können. Demnach plane die Unternehmensführung, "die gesamte Produktion neu aufzustellen". Auch Produktionskosten müssen eingespart werden. Für Arbeitnehmerinnen und -nehmer kann dies die Verlagerung von Arbeitsplätzen an andere Standorte bedeuten. Dem "Merkur" zufolge hieß es in der Stellungnahme des Konzerns Mitte Januar aber auch, dass keine Standorte geschlossen werden sollen.

Miele hat drei starke Geschäftsjahre hinter sich: 2022 stieg der Umsatz um 12,2 Prozent auf 5,43 Milliarden Euro und damit so viel wie noch nie in der Firmengeschichte. In diesem Jahr feiert die Firma Jubiläum: Gegründet wurde Miele vor 125 Jahren. Der Konzern hat weltweit rund 23.000 Beschäftigte, etwa die Hälfte davon in Deutschland. In Gütersloh arbeiten etwa 5600 Menschen.