Fünf Fragen an... Tibor Baumann, Filmemacher

4.12.2014, 15:39 Uhr
Hast Du ein Lebensmotto?
 Während der Schulzeit habe ich ein Praktikum an der Schauspielschule gemacht, die Lehrerin war wirklich beinhart. Das größte Lob, das ich von ihr bekommen habe war: "Tibor war immer da und hat nie gestört." Beim Abschlussgespräch sagte sie zu mir: "Merk dir eines: Erfolg besteht zu 2 Prozent aus Talent und zu 98 Prozent aus harter Arbeit." Diesen Satz versuche ich mir von Zeit zu Zeit ins Gedächtnis zu rufen.
1 / 5

Hast Du ein Lebensmotto?

Während der Schulzeit habe ich ein Praktikum an der Schauspielschule gemacht, die Lehrerin war wirklich beinhart. Das größte Lob, das ich von ihr bekommen habe war: "Tibor war immer da und hat nie gestört." Beim Abschlussgespräch sagte sie zu mir: "Merk dir eines: Erfolg besteht zu 2 Prozent aus Talent und zu 98 Prozent aus harter Arbeit." Diesen Satz versuche ich mir von Zeit zu Zeit ins Gedächtnis zu rufen. © Franziska Wagenknecht

Du hast dich entschieden, lieber hinter der Kamera zu stehen. Woher nimmst du deine Schauspieler?
 Ich schreibe eigentlich in fast jedem Film eine Rolle auf meinen Bruder Lion. Er studiert Schauspiel, ist wirklich gut und ich arbeite gerne mit ihm zusammen. Der Rest wird einfach gecastet. Das ist mal mehr und mal weniger anstrengend. Manchmal stimmt die Chemie von Anfang an, manchmal passt es gar nicht, derjenige merkt es aber nicht und will einfach nicht gehen. In meinen Produktionen ist der Castingaufwand relativ überschaubar. Für den Tatort habe ich als zweiter Regieassistent fast 400 Leute angesehen und aus ihnen 250 gecastet. Das war mal eine ganz andere Erfahrung.
2 / 5

Du hast dich entschieden, lieber hinter der Kamera zu stehen. Woher nimmst du deine Schauspieler?

Ich schreibe eigentlich in fast jedem Film eine Rolle auf meinen Bruder Lion. Er studiert Schauspiel, ist wirklich gut und ich arbeite gerne mit ihm zusammen. Der Rest wird einfach gecastet. Das ist mal mehr und mal weniger anstrengend. Manchmal stimmt die Chemie von Anfang an, manchmal passt es gar nicht, derjenige merkt es aber nicht und will einfach nicht gehen. In meinen Produktionen ist der Castingaufwand relativ überschaubar. Für den Tatort habe ich als zweiter Regieassistent fast 400 Leute angesehen und aus ihnen 250 gecastet. Das war mal eine ganz andere Erfahrung. © Franziska Wagenknecht

Woher bekommst du deine Inspiration?
 
 Der Alltag liefert dir wirklich die skurrilsten Situationen und Einfälle. Letztens war ich im Fundbüro. Da ist eine Wand, die über und über voller verlorener Schlüssel hängt. Und vor dieser Wand stand eine alte, kleine Frau. Sie suchte fluchend nach ihrem verloren gegangenen Schlüssel. Das Bild war so skurril. Ich beobachtete sie eine Weile. Aus solchen Erlebnissen, die etwas in mir auslößen - einen Gedanken, eine Idee - entsteht dann etwas. Geschichten erzählen, ist eine Art mit der Welt umzugehen, ihr etwas abzuringen.
3 / 5

Woher bekommst du deine Inspiration?

Der Alltag liefert dir wirklich die skurrilsten Situationen und Einfälle. Letztens war ich im Fundbüro. Da ist eine Wand, die über und über voller verlorener Schlüssel hängt. Und vor dieser Wand stand eine alte, kleine Frau. Sie suchte fluchend nach ihrem verloren gegangenen Schlüssel. Das Bild war so skurril. Ich beobachtete sie eine Weile. Aus solchen Erlebnissen, die etwas in mir auslößen - einen Gedanken, eine Idee - entsteht dann etwas. Geschichten erzählen, ist eine Art mit der Welt umzugehen, ihr etwas abzuringen. © Franziska Wagenknecht

Es ist eine Kunst, mit wenig Budget einen Film zu produzieren. Wie machst du das?
 Mit Hilfe von vielen Freunden, Förderern und einer Portion Kreativität. Für die Enzlingsbrüder haben wir Auf AEG gedreht. Den Drehort kannte ich, weil ich vorher einen Imagefilm für die Zentrifuge gemacht hatte. In dieser Halle war wirklich vieles möglich. Ein befreundeter Künstler, Stephan Haimerl, hat uns zum Beispiel die Kulisse von Edes "Büro" gebaut – eine Abstellkammer, zweimal sechs Meter. Sie bestand aus zwei ineinanderschiebbaren Wänden und war mit allem ausgerüstet: Steckdosen, alter Tapete, Stockflecken, Regalen. Das war echt der Hammer. Wir konnten sogar von oben in die Kammer reinfilmen. Das neueste Musikvideo von Hannah Grosch haben wir hier auch gedreht. Dafür haben wir viel mit Sand und Wasser gearbeitet. Das ist hier alles möglich gewesen.
4 / 5

Es ist eine Kunst, mit wenig Budget einen Film zu produzieren. Wie machst du das?

Mit Hilfe von vielen Freunden, Förderern und einer Portion Kreativität. Für die Enzlingsbrüder haben wir Auf AEG gedreht. Den Drehort kannte ich, weil ich vorher einen Imagefilm für die Zentrifuge gemacht hatte. In dieser Halle war wirklich vieles möglich. Ein befreundeter Künstler, Stephan Haimerl, hat uns zum Beispiel die Kulisse von Edes "Büro" gebaut – eine Abstellkammer, zweimal sechs Meter. Sie bestand aus zwei ineinanderschiebbaren Wänden und war mit allem ausgerüstet: Steckdosen, alter Tapete, Stockflecken, Regalen. Das war echt der Hammer. Wir konnten sogar von oben in die Kammer reinfilmen. Das neueste Musikvideo von Hannah Grosch haben wir hier auch gedreht. Dafür haben wir viel mit Sand und Wasser gearbeitet. Das ist hier alles möglich gewesen. © Franziska Wagenknecht

Wenn du dich zwischen bewegtem Bild und geschriebenem Wort entscheiden müsstest, wie sähe deine Wahl aus?
 
 Puh... Das ist für mich kaum zu beantworten. Ich mache unwahrscheinlich gerne Filme und auch die Musikvideoprojekte waren sehr spannende Arbeiten, weil es meine Idee um viele Möglichkeiten und Einflüsse erweitert und bereichert. Das möchte ich nicht missen. Ohne das Schreiben, wäre ich aber nur der ausführender, nicht der Ursprung.  Würde ich dagegen nur schreiben, würde mir irgendwann der Kontakt mit anderen Menschen und wahrscheinlich auch der Input fehlen.
5 / 5

Wenn du dich zwischen bewegtem Bild und geschriebenem Wort entscheiden müsstest, wie sähe deine Wahl aus?

Puh... Das ist für mich kaum zu beantworten. Ich mache unwahrscheinlich gerne Filme und auch die Musikvideoprojekte waren sehr spannende Arbeiten, weil es meine Idee um viele Möglichkeiten und Einflüsse erweitert und bereichert. Das möchte ich nicht missen. Ohne das Schreiben, wäre ich aber nur der ausführender, nicht der Ursprung. Würde ich dagegen nur schreiben, würde mir irgendwann der Kontakt mit anderen Menschen und wahrscheinlich auch der Input fehlen. © Franziska Wagenknecht

Verwandte Themen