Värmland in Schweden: Schlemmen in der Wildnis

Zwitschernde Vögel, eine laue, angenehm kühlende Brise, ansonsten herrscht Stille. Wir lassen uns treiben auf unserem Floß, das wir selbst gebaut haben. Die schwedische Provinz Värmland, durch die wir gerade reisen, gilt als bedeutendstes Outdoorgebiet des Landes. © Tilmann Grewe

Fichtenstämme und Seile – das ist alles, was man an "Klarälven"-Fluss im mittelschwedischen Värmland für ein Floß braucht. © Tilmann Grewe

Benno, einer der Rafting-Mitarbeiter am Campinglatz "Klarälven", zeigt uns immer wieder, worauf wir beim Zusammenfügen der Stämme achten müssen. Eine spezielle Seilschling-Technik weitgehend ohne Knoten sorgt dafür, dass später das Auseinanderbauen des Floßes leicht sein wird. © Tilmann Grewe

Nach knapp vier Stunden ist unser rund zwei Tonnen schweres Doppelfloß fast fertig. Wir können beladen und ablegen. © Tilmann Grewe

Ein Traum! Völlig losgelöst treibt das Floß durchs Wasser, behutsam geführt und gelenkt von einer sanften Strömung. © Tilmann Grewe

Eine Kuhherde mit vielen Kälbern steht am Ufer und nimmt ein Bad ... © Tilmann Grewe

... wir genießen, träumen ... © Tilmann Grewe

... und betrachten die Landschaft, die gemächlich an uns vorüberzieht. © Tilmann Grewe

Värmland ist Natur pur. Nirgendwo sonst in Schweden gibt es so viele Wälder, die man durchstreifen, erleben, erfühlen kann. Dazu mehr als 10.000 Seen. Und manchmal kann man sogar mitten im Wald essen. "The edible country" (Ein Land wird Restaurant) heißt das schwedische Projekt, das Einheimischen und Touristen verdeutlichen möchte, welche Vielfalt von Nahrungsmitteln die Natur bereit hält. © Tilmann Grewe

Kochgeschirr und Zutaten kann man buchen oder auch mitbringen. Wer genügend Muße hat, sammelt sich seine Nahrung im Wald und fischt im nahen See. Dann wird geschnippelt. © Tilmann Grewe

Wir kochen Kartoffeln und Sellerie, die am Ende zu einem Püree zerstampft werden. Gewürze ... © Tilmann Grewe

.. und Kräuter dürfen nicht fehlen. Genauso wenig wie dieser leckere Gurkensalat (Bildmitte), den am Vortag ... © Tilmann Grewe

... Max Monsler (rechts im Bild), ein schwedisch-deutscher Outdoor-Profi, für uns vorbereitet hat. Sobald das Püree fertig ist ... © Tilmann Grewe

... wandert der Fisch, der ja sehr schnell gart, in die Pfannen. Sieht super-lecker aus – und schmeckt noch besser. Ein Glück, dass für einen Nachschlag noch genügend übrig ist. © Tilmann Grewe

Mitten im Wald zu essen, ist dazu noch ein Erlebnis für sich. © Tilmann Grewe

Anschließend erkunden wir das Gelände. Vor einer Schutzhütte, die man auch zum Übernachten nutzen darf, erklärt uns Naturführer Max, wie man in der Wildnis in einem Notfall überlebt. Beeren und Pilze suchen? Ganz falsch – kostet mehr Energie als es bringt. © Tilmann Grewe

Besser ist es, aus Ästen und Nadelbaum-Zweigen einen Unterstand zu bauen, möglichst nahe an einem sehr großen Stein. Wenn man dann Feuer macht, strahlt der Stein die Wärme zurück. Wasser findet man in diesen Senken, die in der ausgehenden Eiszeit entstanden sind. Einfach fest auf den weichen Boden dort drücken, dann kommt Trinkwasser zum Vorschein. © Tilmann Grewe

Naja, zugegeben, da ist es an diesem Tisch schon gemütlicher. 13 Stück gibt es davon bislang, verstreut in ganz Schweden. Das Projekt soll noch ausgebaut werden. © Tilmann Grewe

Outdoor-Leben unter sicheren Bedingungen kann man im "Naturbyrn" (Naturdorf) bei Långserud erleben. Thomas Pettersson (Bildmitte) hat das Dörfchen eigenhändig aufgebaut. © Tilmann Grewe

Neben diesem Hausboot gibt es zwei Baumhäuser und zwei normale Häuser. Alles aus Holz. © Tilmann Grewe

Das Leben hier ist definitiv einfach: Plumpsklos, kein Strom, zum Kochen, Duschen etc. muss man selbst Feuer machen. Genau darin liegt aber der Reiz. Selbst der gestressteste Großstädter kommt hier binnen zwei, drei Tagen "runter". Versprochen! Dafür sorgt schon der traumhafte Blick auf den Eldan-See, den man von den beiden Baumhäusern aus hat. © Tilmann Grewe

Thomas hat das Dörfchen mit Herzblut errichtet. Das ist die Art zu leben, die ihm selbst gefällt, sagt der 50-Jährige. © Tilmann Grewe

Also dann ... Seele baumeln lassen, die Wunder der Natur entdecken, die wir in unserer Alltagshektik allzu oft übersehen. © Tilmann Grewe

Und die warme Sommersonne Schwedens in vollen Zügen genießen. DAS ist Leben. © Tilmann Grewe