Vom Protzbau in den Petersdom: Der steinige Weg des Tebartz-van Elst

8.2.2015, 15:05 Uhr
Vom Protzbau in den Petersdom: Der steinige Weg des Tebartz-van Elst
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Tebartz-van Elst war von 2008 bis 2014 in Limburg als Bischof tätig.
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Tebartz-van Elst war von 2008 bis 2014 in Limburg als Bischof tätig. © dpa

Der Grundstein für den neuen Bischofssitz wurde während seiner Amtszeit im Juni 2011 gelegt. Die grundsätzliche Entscheidung für den Bau fiel schon vor der Amtszeit Tebartz-van Elsts. Bereits im Februar 2007 hatte das Domkapitel, ein Kollegium von Priestern, den Bau beschlossen.
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Der Grundstein für den neuen Bischofssitz wurde während seiner Amtszeit im Juni 2011 gelegt. Die grundsätzliche Entscheidung für den Bau fiel schon vor der Amtszeit Tebartz-van Elsts. Bereits im Februar 2007 hatte das Domkapitel, ein Kollegium von Priestern, den Bau beschlossen. © dpa

Doch der Bau des Bischofssitzes war nicht der einzige Fauxpas des ehemaligen Bischofs: Tebartz-van Elst reiste im Januar 2012 nach Indien, um soziale Projekte zu besuchen. Später wurde bekannt, dass er in der Ersten Klasse flog.
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Doch der Bau des Bischofssitzes war nicht der einzige Fauxpas des ehemaligen Bischofs: Tebartz-van Elst reiste im Januar 2012 nach Indien, um soziale Projekte zu besuchen. Später wurde bekannt, dass er in der Ersten Klasse flog. © dpa

Es handelte sich dabei laut Bistum um ein Upgrade aufgrund gesammelter Bonusmeilen und eine Zuzahlung aus eigener Tasche.
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Es handelte sich dabei laut Bistum um ein Upgrade aufgrund gesammelter Bonusmeilen und eine Zuzahlung aus eigener Tasche. © dpa

Die Dienst- und Verwaltungsräume im neuen Bischofssitz – dem „Diözesanen Zentrum Sankt Nikolaus“ - wurden im Juni 2013 eingeweiht.
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Die Dienst- und Verwaltungsräume im neuen Bischofssitz – dem „Diözesanen Zentrum Sankt Nikolaus“ - wurden im Juni 2013 eingeweiht. © dpa

Die Kosten allein für die Arbeiten am „historischen Bestand“ wie etwa der Stadtmauer wurden auf 9,85 Millionen Euro beziffert. Die Gesamtkosten lagen deutlich höher.
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Die Kosten allein für die Arbeiten am „historischen Bestand“ wie etwa der Stadtmauer wurden auf 9,85 Millionen Euro beziffert. Die Gesamtkosten lagen deutlich höher. © dpa

Ursprünglich waren für das gesamte Bauprojekt 5,5 Millionen Euro eingeplant. Davon stammten 2,5 Millionen Euro aus einer dafür aufgebauten Rücklage des Bistumshaushalts aus dem Jahr 2004.
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Ursprünglich waren für das gesamte Bauprojekt 5,5 Millionen Euro eingeplant. Davon stammten 2,5 Millionen Euro aus einer dafür aufgebauten Rücklage des Bistumshaushalts aus dem Jahr 2004. © dpa

Die übrigen Kosten wurden weitestgehend aus dem Vermögen des Bischöflichen Stuhls bestritten. Die Körperschaft des öffentlichen Rechts wurde bei Gründung des Bistums im Jahr 1827 vom Herzog von Nassau mit Vermögenswerten ausgestattet, die den Grundstock für das heutige Vermögen bilden.
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Die übrigen Kosten wurden weitestgehend aus dem Vermögen des Bischöflichen Stuhls bestritten. Die Körperschaft des öffentlichen Rechts wurde bei Gründung des Bistums im Jahr 1827 vom Herzog von Nassau mit Vermögenswerten ausgestattet, die den Grundstock für das heutige Vermögen bilden. © dpa

Tebartz-van Elst geriet in seinem Bistum seit August 2012 zunehmend unter Druck, denn das Magazin Der Spiegel hakte in der Flugaffäre nach.
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Tebartz-van Elst geriet in seinem Bistum seit August 2012 zunehmend unter Druck, denn das Magazin Der Spiegel hakte in der Flugaffäre nach. © dpa

In einem offenen Brief wendeten sich im August 2013 tausende Katholiken gegen seine Amtsführung. In der Kritik stand er unter anderem wegen der Spekulationen über steigende Kosten des Bischofssitzes. In Medienberichten war von 15 bis 20 Millionen Euro die Rede.
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In einem offenen Brief wendeten sich im August 2013 tausende Katholiken gegen seine Amtsführung. In der Kritik stand er unter anderem wegen der Spekulationen über steigende Kosten des Bischofssitzes. In Medienberichten war von 15 bis 20 Millionen Euro die Rede. © dpa

Im September 2013 schaltete sich der Vatikan in die Querelen ein.
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Im September 2013 schaltete sich der Vatikan in die Querelen ein. © Alessandro di Meo (dpa)

Bei einem einwöchigen Besuch im Bistum machte sich der vom Papst gesandte Kardinal Giovanni Lajolo vor Ort ein Bild von der Situation.
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Bei einem einwöchigen Besuch im Bistum machte sich der vom Papst gesandte Kardinal Giovanni Lajolo vor Ort ein Bild von der Situation. © dpa

Tebartz-van Elst sagte eine Prüfung der Baukosten zu.
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Tebartz-van Elst sagte eine Prüfung der Baukosten zu. © dpa

Das Bistum bezifferte am 7. Oktober 2013 die Gesamtkosten auf rund 31 Millionen Euro. Nach Bekanntwerden dieser Kostenexplosion wurden Rücktrittsforderungen gegen den Bischof laut.
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Das Bistum bezifferte am 7. Oktober 2013 die Gesamtkosten auf rund 31 Millionen Euro. Nach Bekanntwerden dieser Kostenexplosion wurden Rücktrittsforderungen gegen den Bischof laut. © dpa

Die Staatsanwaltschaft Hamburg gab am 10. Oktober 2013 bekannt, dass sie einen Strafbefehl gegen den Bischof beantragt habe.
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Die Staatsanwaltschaft Hamburg gab am 10. Oktober 2013 bekannt, dass sie einen Strafbefehl gegen den Bischof beantragt habe. © dpa

Vom Protzbau in den Petersdom: Der steinige Weg des Tebartz-van Elst
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Tebartz-van Elst sagte am 11. Oktober 2013 eine geplante Reise nach Israel ab. Er gab zugleich bekannt, dass er einen für das Wochenende angekündigten, erklärenden Brief an seine Gemeinde nun doch nicht schreiben will.
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Tebartz-van Elst sagte am 11. Oktober 2013 eine geplante Reise nach Israel ab. Er gab zugleich bekannt, dass er einen für das Wochenende angekündigten, erklärenden Brief an seine Gemeinde nun doch nicht schreiben will. © dpa

Stattdessen reiste der Bischof nach Rom, um dort vor dem Papst für seinen Verbleib im Amt zu kämpfen.
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Stattdessen reiste der Bischof nach Rom, um dort vor dem Papst für seinen Verbleib im Amt zu kämpfen. © dpa

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, beriet mit Papst Franziskus über den Fall. Angeblich soll Franziskus mit den Worten "Wie bitte?" reagiert haben.
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Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, beriet mit Papst Franziskus über den Fall. Angeblich soll Franziskus mit den Worten "Wie bitte?" reagiert haben. © dpa

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Die Romreise brachte im Fall Tebartz-van Elst allerdings keine endgültige Entscheidung.
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Die Romreise brachte im Fall Tebartz-van Elst allerdings keine endgültige Entscheidung. © dpa

Bischof Tebartz-van Elst wurde vorerst beurlaubt. Er zog in die niederbayerische Benediktinerabtei Metten ein.
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Bischof Tebartz-van Elst wurde vorerst beurlaubt. Er zog in die niederbayerische Benediktinerabtei Metten ein. © dpa

Im März 2014 gab der Vatikan bekannt, dass Bichof Tebartz-van Elst sein Amt in Limburg nicht mehr ausfüllen würde. Der Limburger Bischof hatte ein Rücktrittsgesuch eingereicht.
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Im März 2014 gab der Vatikan bekannt, dass Bichof Tebartz-van Elst sein Amt in Limburg nicht mehr ausfüllen würde. Der Limburger Bischof hatte ein Rücktrittsgesuch eingereicht. © dpa

Eine bischöfliche Prüfungskommission kam in ihrem Abschlussbericht zu dem Ergebnis, dass er kirchliche Vorschriften umgangen und Baukosten in die Höhe getrieben hatte. Ein strafrechtlich verfolgbares Verhalten sah die Staatsanwaltschaft Limburg jedoch nicht.
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Eine bischöfliche Prüfungskommission kam in ihrem Abschlussbericht zu dem Ergebnis, dass er kirchliche Vorschriften umgangen und Baukosten in die Höhe getrieben hatte. Ein strafrechtlich verfolgbares Verhalten sah die Staatsanwaltschaft Limburg jedoch nicht. © dpa

Im September 2014 zog Ex-Bischof Tebartz-van Elst nach Regensburg - in eine großzügige Wohnung in bester Lage.
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Im September 2014 zog Ex-Bischof Tebartz-van Elst nach Regensburg - in eine großzügige Wohnung in bester Lage. © Armin Weigel (dpa)

Tebartz-van Elst hat neun Monate nach seiner Abberufung einen Posten im Vatikan übernommen. Der 55-Jährige wurde im Dezember 2014 zum Delegaten im Päpstlichen Rat für die Neuevangelisierung ernannt. Dessen Aufgabe ist die Verkündung des Evangeliums in Ländern, in denen der Glaube zwar stark verwurzelt ist, aber die Unterstützung für die Kirche schwindet.
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Tebartz-van Elst hat neun Monate nach seiner Abberufung einen Posten im Vatikan übernommen. Der 55-Jährige wurde im Dezember 2014 zum Delegaten im Päpstlichen Rat für die Neuevangelisierung ernannt. Dessen Aufgabe ist die Verkündung des Evangeliums in Ländern, in denen der Glaube zwar stark verwurzelt ist, aber die Unterstützung für die Kirche schwindet. © dpa

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