Zum 70. von Günther Beckstein: Perlen aus dem Bildarchiv

20.11.2013, 11:23 Uhr
Der große Festakt zum 70. steigt am Samstag, 30. November: Am 23. November 1943 geboren, wuchs Günther Beckstein als Sohn eines Lehrerpaares in Hersbruck auf. 1962 legte er sein Abitur am Willstätter-Gymnasium in Nürnberg ab, es folgte ein Jurastudium in Erlangen und München. 1971 eröffnete er seine Rechtsanwaltskanzlei, kurz darauf begann...
1 / 21

Der große Festakt zum 70. steigt am Samstag, 30. November: Am 23. November 1943 geboren, wuchs Günther Beckstein als Sohn eines Lehrerpaares in Hersbruck auf. 1962 legte er sein Abitur am Willstätter-Gymnasium in Nürnberg ab, es folgte ein Jurastudium in Erlangen und München. 1971 eröffnete er seine Rechtsanwaltskanzlei, kurz darauf begann... © Archiv

...seine politische Karriere als Bezirksvorsitzender der Jungen Union Nürnberg-Fürth (1973–1978). Schon 1974 wurde er in den Bayerischen Landtag gewählt.
2 / 21

...seine politische Karriere als Bezirksvorsitzender der Jungen Union Nürnberg-Fürth (1973–1978). Schon 1974 wurde er in den Bayerischen Landtag gewählt. © Hans-Jörg Zierold

Prost, auch wenn's bitter war: Bei den Nürnberger Oberbürgermeisterwahlen 1987 trat er als CSU-Kandidat an, verlor aber in der Stichwahl gegen den  SPD-Kandidaten Peter Schönlein.
3 / 21

Prost, auch wenn's bitter war: Bei den Nürnberger Oberbürgermeisterwahlen 1987 trat er als CSU-Kandidat an, verlor aber in der Stichwahl gegen den SPD-Kandidaten Peter Schönlein. © Guttenberger.

Höchste Weihen vom zukünftigen Mr. President: Vom damaligen Gouverneur des US-Bundesstaates Arkansas, Bill Clinton, wird er mit einer Urkunde als "Arkansas-Traveler" geehrt.
4 / 21

Höchste Weihen vom zukünftigen Mr. President: Vom damaligen Gouverneur des US-Bundesstaates Arkansas, Bill Clinton, wird er mit einer Urkunde als "Arkansas-Traveler" geehrt. © Hafenrichter

Grundsteinlegung der Polizeiwache Nürnberg-Ost im Oktober 1990 mit Polizeidirektor Helmut Söllner. Die NN schreiben über den damaligen Staatssekretär Beckstein: "Er ist nicht der Typ eines Volkstribuns, viele sagen ihm einen Mangel an Ausstrahlung nach. Als politischer Profi ist er gleichwohl nicht zu unterschätzen".
5 / 21

Grundsteinlegung der Polizeiwache Nürnberg-Ost im Oktober 1990 mit Polizeidirektor Helmut Söllner. Die NN schreiben über den damaligen Staatssekretär Beckstein: "Er ist nicht der Typ eines Volkstribuns, viele sagen ihm einen Mangel an Ausstrahlung nach. Als politischer Profi ist er gleichwohl nicht zu unterschätzen". © Weigert

Bei der Eröffnungsfeier des umgebauten Frankenstadions 1991: Oberbürgermeister Peter Schönlein winkt, Ministerpräsident Max Streibl applaudiert. Und Beckstein? Blickt sich erstmal prüfend um.
6 / 21

Bei der Eröffnungsfeier des umgebauten Frankenstadions 1991: Oberbürgermeister Peter Schönlein winkt, Ministerpräsident Max Streibl applaudiert. Und Beckstein? Blickt sich erstmal prüfend um. © Michael Matejka

Einweihung der verbreiterten A9 bei Plech, sangesfreudig mit dem Pegnitzer Bürgermeister Manfred Thümmler.
7 / 21

Einweihung der verbreiterten A9 bei Plech, sangesfreudig mit dem Pegnitzer Bürgermeister Manfred Thümmler. © Richard Reinl

1993 übernimmt er das Amt des Bayerischen Innenministers, hier lässt er sich bei der Cosumenta mit Küsschen von Frau Antje aus Holland einen Käsehappen munden.
8 / 21

1993 übernimmt er das Amt des Bayerischen Innenministers, hier lässt er sich bei der Cosumenta mit Küsschen von Frau Antje aus Holland einen Käsehappen munden. © Guttenberger, Contino

Natürlich bauter er im Laufe der Jahre weiter an seiner politischen Karriere, hier bei einem offiziellen Spatenstich im Juni 1997 an der Universität Erlangen mit (von links) Oberbürgermeister Siegfried Balleis, FAU-Rektor Gotthard Jasper und Ministerpräsident Edmund Stoiber.
9 / 21

Natürlich bauter er im Laufe der Jahre weiter an seiner politischen Karriere, hier bei einem offiziellen Spatenstich im Juni 1997 an der Universität Erlangen mit (von links) Oberbürgermeister Siegfried Balleis, FAU-Rektor Gotthard Jasper und Ministerpräsident Edmund Stoiber. © nn

Auch auf Bundesebene erlangte er große Bekanntheit. Das lag vor allem an seiner strikten Sicherheitspolitik. Nach dem Regierungsantritt von Rot-Grün 1998 vertrat Beckstein eine sehr harte Politik: Zwar befürwortete er ein Verbot der NPD, doch sprach er sich zugleich für härtere Vorgehensmaßnahmen in der Ausländerpolitik und eine viel schärfere Zuwanderungspolitik aus. Die Zahl der Zuwanderer sollte reduziert werden, hier lebende oder einreisende Ausländer sollten bereits bei Verdacht auf Terrorgefahr umgehend abzuschieben sein. Für viele Schlagzeilen sorgte der Fall "Mehmet", die...
10 / 21

Auch auf Bundesebene erlangte er große Bekanntheit. Das lag vor allem an seiner strikten Sicherheitspolitik. Nach dem Regierungsantritt von Rot-Grün 1998 vertrat Beckstein eine sehr harte Politik: Zwar befürwortete er ein Verbot der NPD, doch sprach er sich zugleich für härtere Vorgehensmaßnahmen in der Ausländerpolitik und eine viel schärfere Zuwanderungspolitik aus. Die Zahl der Zuwanderer sollte reduziert werden, hier lebende oder einreisende Ausländer sollten bereits bei Verdacht auf Terrorgefahr umgehend abzuschieben sein. Für viele Schlagzeilen sorgte der Fall "Mehmet", die... © beckstein

... exemplarische Abschiebung eines jugendlichen Serienstraftäters. Nicht allzu verwunderlich, dass einige Kritiker ihm aufgrund seiner harten Linie immer wieder den Vorwurf der Ausländerfeindlichkeit machten.
11 / 21

... exemplarische Abschiebung eines jugendlichen Serienstraftäters. Nicht allzu verwunderlich, dass einige Kritiker ihm aufgrund seiner harten Linie immer wieder den Vorwurf der Ausländerfeindlichkeit machten. © HvD

Während seiner Amtszeit als Innenminister ereigneten sich in Bayern fünf der neun NSU-Morde. Auch Beckstein (hier mit Ministerpräsident Edmund Stoiber zu Besuch in der Nürnberger Moschee) erkannte die Dimension des rechten Terrorismus zu dieser Zeit nicht, er verortete die Opfer fälschlicherweise eher im kriminellen Milieu.
12 / 21

Während seiner Amtszeit als Innenminister ereigneten sich in Bayern fünf der neun NSU-Morde. Auch Beckstein (hier mit Ministerpräsident Edmund Stoiber zu Besuch in der Nürnberger Moschee) erkannte die Dimension des rechten Terrorismus zu dieser Zeit nicht, er verortete die Opfer fälschlicherweise eher im kriminellen Milieu. © beckstein

Beckstein war nie ein Freund der leisen Töne. Von ihm stammt der Begriff "Killerspiel", mit dem er Egoshooter öffentlich kritisierte.
13 / 21

Beckstein war nie ein Freund der leisen Töne. Von ihm stammt der Begriff "Killerspiel", mit dem er Egoshooter öffentlich kritisierte. © Thomas Scherer

Auf der Spielwarenmesse im Jahr 2000 gilt das Interesse der Polit-Prominenz einem Miniatur-Polizeihubschrauber Es fachsimpeln von rechts nach links: Edmund Stoiber,  Modellbauer Hans Graupner, Innenminister Günther Beckstein, Staatssekretär Karl Freller und Stoiber-Ehefrau Karin.
14 / 21

Auf der Spielwarenmesse im Jahr 2000 gilt das Interesse der Polit-Prominenz einem Miniatur-Polizeihubschrauber Es fachsimpeln von rechts nach links: Edmund Stoiber, Modellbauer Hans Graupner, Innenminister Günther Beckstein, Staatssekretär Karl Freller und Stoiber-Ehefrau Karin. © nn

"Schau'n's, Frau Merkel,das ist unser Rathaus": CSU-Empfang in Nürnberg mit der späteren Kanzlerin.
15 / 21

"Schau'n's, Frau Merkel,das ist unser Rathaus": CSU-Empfang in Nürnberg mit der späteren Kanzlerin. © Horst Linke

Zuhause raucht der Innenminister gerne Wasserpfeife? Nicht unbedingt. Aber bei offiziellen Anlässen (wie hier bei der Messe Freizeit und Garten) ist er auch mal für einen Spaß zu haben.
16 / 21

Zuhause raucht der Innenminister gerne Wasserpfeife? Nicht unbedingt. Aber bei offiziellen Anlässen (wie hier bei der Messe Freizeit und Garten) ist er auch mal für einen Spaß zu haben. © Günter Distler

Gibt es noch einen Politiker, der den fränkischen Fasching so sehr liebt wie er? Mit Sicherheit nicht. Dafür nimmt er auch Leiden auf sich: Als Löwe in Veitshöchheim habe er "geschwitzt wie ein Schwein".
17 / 21

Gibt es noch einen Politiker, der den fränkischen Fasching so sehr liebt wie er? Mit Sicherheit nicht. Dafür nimmt er auch Leiden auf sich: Als Löwe in Veitshöchheim habe er "geschwitzt wie ein Schwein". © Harald Sippel

Beckstein als Bavaria, ein Mittelfranke als (ober-)bayerische  Patronin: Doch als bayerischer Ministerpräsident musste der Hersbrucker im Herbst 2008 nach nur einem Jahr im Amt zurücktreten - die CSU hatte bei der Landtagswahl kurz zuvor das schlechteste Wahlergebnis seit 1954 eingefahren.
18 / 21

Beckstein als Bavaria, ein Mittelfranke als (ober-)bayerische Patronin: Doch als bayerischer Ministerpräsident musste der Hersbrucker im Herbst 2008 nach nur einem Jahr im Amt zurücktreten - die CSU hatte bei der Landtagswahl kurz zuvor das schlechteste Wahlergebnis seit 1954 eingefahren. © Michael Matejka

Sein Nachfolger Horst Seehofer machte das Tandem Beckstein/Erwin Huber für den Verlust der absoluten Mehrheit verantwortlich. Den Sturz Becksteins kommentierte Seehofer damals mit den eisigen Worten, das seien "politische Prozesse".
19 / 21

Sein Nachfolger Horst Seehofer machte das Tandem Beckstein/Erwin Huber für den Verlust der absoluten Mehrheit verantwortlich. Den Sturz Becksteins kommentierte Seehofer damals mit den eisigen Worten, das seien "politische Prozesse". © dpa

Nach seinem Sturz als Ministerpräsident war die Wut bei seinen Anhängern in Franken groß. Die CSU musste etliche Parteiaustritte schlucken. "In Nürnberg ist die Wunde besonders groß", sagte der damalige Nürnberger CSU-Bezirkschef Markus Söder.
20 / 21

Nach seinem Sturz als Ministerpräsident war die Wut bei seinen Anhängern in Franken groß. Die CSU musste etliche Parteiaustritte schlucken. "In Nürnberg ist die Wunde besonders groß", sagte der damalige Nürnberger CSU-Bezirkschef Markus Söder. © Spörlein

In den vergangenen Jahren wurde es ruhig um Beckstein (hier neben Madeleine Schickedanz). Er zog sich in eine Art selbst auferlegtes politisches Exil zurück. Bis 2013 blieb er noch im Landtag, trat aber öffentlich nur noch selten in Erscheinung. Er sei fünf Jahre "im politischen Abklingbecken" gewesen und froh, dass es nun vorbei sei, sagte Beckstein im Sommer am Rande seiner letzten Plenarsitzung.
21 / 21

In den vergangenen Jahren wurde es ruhig um Beckstein (hier neben Madeleine Schickedanz). Er zog sich in eine Art selbst auferlegtes politisches Exil zurück. Bis 2013 blieb er noch im Landtag, trat aber öffentlich nur noch selten in Erscheinung. Er sei fünf Jahre "im politischen Abklingbecken" gewesen und froh, dass es nun vorbei sei, sagte Beckstein im Sommer am Rande seiner letzten Plenarsitzung. © beckstein

Verwandte Themen