Umfrage: Der Tiergarten - eine überteuerte Grünanlage?

Keine Elefanten, leere Gehege, teure Eintrittspreise: Viele Besuchen sind enttäuscht vom Nürnberger Tiergarten. Verkommt der Schmausenbuck zu einer überteuerten Grünanlage? Wir haben uns vor Ort unter den Hartgesottenen umgehört.

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Nina Prätzel

Nina Prätzel (31) sieht die Besucher in der Pflicht. "Ihnen muss klar gemacht werden, dass der Tiergarten nicht dafür da ist, Tiere einfach nur zu präsentieren. Man muss sich schon auch dafür interessieren." Die ehemalige Tierpflegerin aus Münster weiß, dass die Eintrittspreise die Kosten nicht decken. "Das Geld zahlt man für den Erhalt des Tierparks." © Katharina Tontsch

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Martina Lennert

Martina Lennert fehlen die ganz großen Attraktionen: "Elefanten ziehen extrem die Besucher an. Aber das geht natürlich nur mit einer artgerechten Haltung. Wenn drei Tiere in einem kleinen Gehege stehen, ist das auch nichts." Aber auch ohne die Dickhäuter kommt die 51-Jährige gerne in den Tiergarten. Zu teuer findet sie ihn nicht. "Ein Kinobesuch kostet mittlerweile ja auch zehn Euro. Nur dass der Film nach zwei Stunden vorbei ist. Im Tiergarten kann man hingegen einen ganzen Tag verbringen." © Katharina Tontsch

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Andrej Schiebla

Andrej Schiebla aus der Nähe von Berlin kommt immer, wenn er mit seiner Familie in Nürnberg ist, in den Tiergarten. "Es ist sehr angenehm, dass nicht alle Käfige so dicht nebeneinander stehen. In Berlin gehen wir auch lieber in den Tierpark und nicht in den Zoo. Elefanten gehören aber eigentlich schon dazu." Dass es Delfine gibt, findet der 37-Jährige toll: "Die möchte ich meinen Kindern zeigen." © Katharina Tontsch

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Klaus Denk

Klaus Denk (63) war mit seinen zwei Enkeln im Tiergarten und danach ziemlich enttäuscht: "Das war für die Kinder richtig langweilig. Die paar alten Hirsche, keine Elefanten, leerstehende Gehege. Das Delfinarium muss man sich auch nicht öfter als ein Mal anschauen." Dafür sei der Eintrittspreis zu teuer. "Der Tiergarten verkommt immer mehr zu einer Grünparkanlage. Da kann ich auch einen Waldspaziergang machen. Der kostet nichts." © Katharina Tontsch

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Armin Seyschab

Armin Seyschab glaubt, dass die Mischung nicht mehr stimmt. "Der Tiergarten verkommt immer mehr zu einer Parkanlage. Man will doch auch einmal etwas Exotisches sehen!" Das Manatihaus findet der 60-Jährige hingegen toll: "Deshalb komme ich immer wieder." © Katharina Tontsch

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Elena Studrucka

Elena Studrucka (30) hat eine Jahreskarte für den Tiergarten und kann die Kritik nicht nachvollziehen. "Ich sehe immer wieder andere Tiere, auch im Winter. Es kommt auf die Tageszeit an, in der Früh ist es am besten." Der Biologie-Lehrerin ist eine artgerechte Haltung wichtig. "Und wenn die für Elefantenhaltung momentan nicht möglich ist, dann verstehe ich das auch, dass es keine mehr gibt in Nürnberg." © Katharina Tontsch

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Erika Daum

Erika Daum ist dieses Jahr bereits zum vierten Mal im Tiergarten. Trotzdem kann sie die Kritik in manchen Fällen verstehen: "Man sieht, wie viel die Lagune gekostet hat. Das Geld fehlt jetzt an anderen Ecken. Den Platz für Elefanten hätten wir ja wohl." Dass die Wölfin eingeschläfert wurde, sei schade. "Aber man sieht in dem Gehege schon, dass etwas gemacht wird." © Katharina Tontsch

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Ulrike Reich-Zmarsly

Ulrike Reich-Zmarsly kann die Kritiker nicht verstehen: "Es ist doch schön, dass die Tiere hier viel Platz haben und sich auch mal verstecken können." Die 59-Jährige geht regelmäßig durch den Tiergarten. "Mir macht es Spaß, zu beobachten und zu suchen. Es gibt zudem sehr viele Führungen, wo man auch etwas über die Tiere erfahren kann. Und irgendwann haben wir auch wieder Elefanten." © Katharina Tontsch

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Corinna Hänsel

Corinna Hänsel schlägt vor, einen Winterpreis zu machen, "weil ja doch einige Tiere in ihren Winterquartieren untergebracht sind." Ansonsten findet die 30-Jährige aus Freiburg den Nürnberger Tiergarten richtig schön. "Man muss sich einfach nur darauf einlassen. Und wo gibt es schon Manatis?" © Katharina Tontsch