Ideenlos oder Hingucker? Hauptpost-Neubau erregt Gemüter

10.2.2016, 06:00 Uhr
Ein strenges Fassadenraster prägt den Entwurf. Hier der Blick in den Hof, zu dem eine breite Treppe führt.

© Fotos: Hippel, Haupt/Büro Max Dudler Ein strenges Fassadenraster prägt den Entwurf. Hier der Blick in den Hof, zu dem eine breite Treppe führt.

Lange hat der Abriss der Hauptpost am Hauptbahnhof für Proteste gesorgt. Jetzt steht er fest, noch Ende dieses Jahres soll es losgehen. Schelte bezieht nun der vom Berliner Architekten Max Dudler kreierte Entwurf für den exponierten Ort neben dem Hauptbahnhof. "Ich verstehe die zwiespältigen Reaktionen", sagt Ulrich. Die Architektur-Animationen verführten leider zu vorschnellen Schlüssen.

Tatsächlich nehmen die Gegner der unterschiedlich hohen Kopfbauten kein Blatt vor den Mund. "Ästhetischer Faustschlag ins Gesicht",  "ideen- und gesichtsloser dürfte es kaum gehen", so erste Stimmen auf unsere Berichterstattung in der vergangenen Woche.

Ideenlos oder Hingucker? Hauptpost-Neubau erregt Gemüter

© Fotos: Hippel, Haupt/Büro Max Dudler

Doch den Vorwurf, es handele sich um einen seelenlosen Bauklotz, lässt der Baureferent nicht gelten. Max Dudler, ein international renommierter Architekt, Planer vieler prominenter Bauwerke und mit Preisen überhäuft, werde die Natursteinfassade auf allen Fälle weiterentwickeln. Der gebürtige Schweizer ist bekannt für strenge Fassadenraster und markante Gitterformen seiner Großbauten. Referent Ulrich verspricht: "Das wird keine banale Investorenkiste. Der Architekt wird zeigen, was man mit Naturstein machen kann."

Der Münchner Immobilienentwickler Hubert Haupt, der die Post-Gebäude samt denkmalgeschütztem Rundbau erworben hat und hier zwei Hotels, Büros und Läden bauen will, hat sich soeben für den Dudler-Entwurf entschieden.

Wo sich derzeit Fußgänger und Radler an den Arkaden der Hauptpost vorbeiquetschen, könnte es künftig luftiger zugehen. Die Pläne schafften auch einen vernünftigen Anschluss an den Bahnhofsvorplatz, heißt es im Baureferat.

Dass zwischen den beiden Hochhäusern und ihren Arkaden ein leidlich geschützter Platz entsteht, auf dem man auch draußen sitzen kann, zählt Ulrich ebenso zu den Vorzügen des Entwurfs wie den schön gestalteten Hinterhof, zu dem eine breite Treppe nach oben führt. Denn unter dem Areal, auf dem die Hotels Freiflächen bespielen können, stecken Tiefgaragenplätze und ein Müllabladehof der Post, der an diesem Standort bleiben muss.

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