Sollen die Geschäfte an Heiligabend öffnen?

8.11.2017, 05:36 Uhr
Wer sich mit Vorräten für die Weihnachtsfeiertage eindecken will, hat in diesem Jahr nur bis zum 23. Dezember Zeit. Denn an Heiligabend bleiben die meisten Discounter geschlossen – obwohl sie laut Gesetz aufmachen dürften.

© Daniel Bockwoldt/dpa Wer sich mit Vorräten für die Weihnachtsfeiertage eindecken will, hat in diesem Jahr nur bis zum 23. Dezember Zeit. Denn an Heiligabend bleiben die meisten Discounter geschlossen – obwohl sie laut Gesetz aufmachen dürften.

Eine Sonderregel des Ladenschlussgesetzes besagt, dass Geschäfte, die überwiegend Lebensmittel verkaufen, bis zu drei Stunden und bis längstens 14 Uhr öffnen können, wenn Heiligabend auf einen Sonntag fällt. Auch die Verkäufer von Weihnachtsbäumen profitieren und können letzte Exemplare noch unmittelbar vor dem Fest verkaufen. Ebenfalls aufmachen dürfen Läden, die generell sonntags geöffnet haben - wie Bäcker, Blumen- und Zeitungsläden.

Rita Wittmann, stellvertretende Geschäftsführerin von ver.di Mittelfranken, lehnt die Regelung ab – und geht noch einen Schritt weiter: "Ich sehe überhaupt keinen Grund, an einem Sonntag aufzumachen." Das oft vorgebrachte Argument, in Krankenhäusern müsse ja auch gearbeitet werden, greift ihrer Meinung nach nicht: "Es macht schon einen Unterschied, ob ich am Sonntag einen Herzinfarkt habe oder noch ein Shampoo kaufen möchte."

Norma nimmt Rücksicht auf Belegschaft

Wer gedacht hat, dass sich Discounter und Supermärkte die Chance zu öffnen nicht entgehen lassen, sieht sich getäuscht. Als Erstes erklärte Aldi, dass seine Filialen an Heiligabend bundesweit geschlossen bleiben. Auch Norma nimmt Rücksicht auf ihre Belegschaft und lässt ihre mehr als 1300 deutschen Zweigstellen geschlossen. Gleiches gilt für Kaufland und Lidl.

Ob auch die Lidl-Filiale im Nürnberger Hauptbahnhof zu bleibt oder wie in den Vorjahren für lange Schlangen an den Feiertagen sorgt, ist noch unklar. Laut Lidl laufen derzeit Gespräche mit der Deutschen Bahn. Bei Edeka, der Rewe-Gruppe und den Penny-Märkten bleiben die Filialen geschlossen. Selbstständige Kaufleute dürfen aber selbst entscheiden, wie sie verfahren. Manche wollen öffnen.

Und wie sieht es bei den Nürnberger Metzgereien aus? "Wir genießen es, dass Heiligabend auf einen Sonntag fällt, und lassen zu“, sagt Gabriele Meyer, Chefin der Metzgerei Meyer im Kirchenweg. Ähnlich sieht es die Metzgerei Wolf in der Bucher Straße, die ebenfalls geschlossen bleibt. Ob der Kalchreuther Bäcker seine Filialen öffnet, soll in den nächsten zwei Wochen entschieden werden. Die Filiale am Flughafen dürfte wie gewohnt offen sein. "Der Beck" lässt seine Filialen an Heiligabend - mit Ausnahme am Nürnberger Hauptbahnhof - allesamt zu.

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