Nach "reiflicher Überlegung"

"Schweren Herzens" schließt ein weiteres bekanntes Gasthaus in Nürnberg

Andrea Munkert

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16.4.2024, 09:55 Uhr
Gut sechs Jahre lang war dieses Gasthaus eine Anlaufstelle für Nürnberger, aber auch für Gäste in der Stadt. Jetzt ist mit dem Betrieb in der Luitpoldstraße Schluss.

© Stefan Hippel/Stefan Hippel Gut sechs Jahre lang war dieses Gasthaus eine Anlaufstelle für Nürnberger, aber auch für Gäste in der Stadt. Jetzt ist mit dem Betrieb in der Luitpoldstraße Schluss.

Es ist der nächste dicke Paukenschlag für die Gastronomie in Nürnbergs Altstadt. In Bahnhofsnähe gelegen, hat nun auch das "Bruderherz" in der Luitpoldstraße den Betrieb aufgegeben. Die Gründe für das Aus des stylischen Gasthauses speisen sich aus mehreren Aspekten. Die Betreibenden sahen keinen anderen Ausweg mehr, als aufzugeben.

Das Team des "Bruderherz" teilt auf Instagram sowie auf seiner Homepage mit, dass es "nach reiflicher Überlegung und schwerem Herzens" entschieden hat, die Türen zu schließen. Mit dem Gasthaus, das sich auf modern interpretierte Hausmannskost fokussiert hat, schließt auch das Hotel des mehrstöckigen Hauses in der Luitpoldstraße, in dem die Gäste in Vollholzkojen nächtigen konnten. Auch ein Brauhaus zählt zu dem gastronomischen Komplex ("Mia Lager"). Seit 2018 war das Dreierlei in der Luitpoldstraße für Gäste geöffnet.

Die vergangenen Monate seien nicht nur "von enormen wirtschaftlichen Herausforderungen" geprägt gewesen, "auch Personalengpässe sowie Reparaturmaßnahmen im Haus und Baumaßnahmen rund um unser geliebtes Lokal" stünden an, was den "gewohnten Betrieb deutlich erschwert", heißt es weiter im Statement.

Gründe treiben viele Gastronomen in Nürnberg um

Diese wirtschaftlichen Herausforderungen führen und führten die meisten Betriebe an, die in den vergangenen Wochen und Monaten schließen mussten - darunter das Burger-Restaurant "Auguste", das "Lönneberga" in der Nordstadt Nürnbergs oder auch das "Steiner's", in dem sich inzwischen bereits das "Tottori" befindet. Zu diesen wirtschaftlichen Aspekten führen die Gastronomen die gestiegenen Energiekosten, die gestiegenen Lohnnebenkosten oder die Rückanpassung der Mehrwertsteuer zurück auf 19 Prozent an. Auch mussten die Betriebe die Corona-Soforthilfe zurückbezahlen. Dann sind außerdem die Lebensmittelpreise im Einkauf teurer geworden, was auch die Verbraucher im Supermarkt deutlich spüren.

Bereits am 30. März, also am Ostersamstag, ist die Ära des "Bruderherz" vorerst zu Ende gegangen. Es gibt einen zarten Lichtblick, den die Abschiedsnachricht ermöglicht: "In der Zeit danach werden wir die Chance nutzen, um dringend notwendige Reparaturen durchzuführen und zu durchleuchten, wie es für das Bruderherz in Zukunft weitergehen kann", heißt es da. Näheres hat das Team noch nicht geäußert.

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