Durchbruch mit Ansage: Lippert beim FCN auf Kurs

14.2.2017, 07:31 Uhr
Dennis Lippert hat den Druchbruch geschafft: Der 21-Jährige hat sich bei den Profis des 1. FC Nürnberg etabliert.

© Sportfoto Zink / DaMa Dennis Lippert hat den Druchbruch geschafft: Der 21-Jährige hat sich bei den Profis des 1. FC Nürnberg etabliert.

In der Öffentlichkeit reden über seinen steilen Aufstieg darf Dennis Lippert erst mit 22 – oder in Begleitung eines Vereinsvertreters. Weil sich das bislang nicht ergeben hat, muss der bald 21-Jährige eisern schweigen. Obwohl er so viel zu erzählen hätte. Dennis Lippert aus Weiden in der Oberpfalz ist ein intelligenter Bursche, hat Abitur. Beim Fußball ist er gerade dabei, sich die Zweitliga-Reife anzueignen; nach den knapp 180 Minuten in Heidenheim und gegen Braunschweig erhielt er ordentliche Kritiken, der kicker gab ihm jeweils eine Drei. Erstaunlich unaufgeregt, fast cool erledigte er seine Aufgaben links hinten – oder als letzter Mann. "Dennis", sagt sein Trainer Alois Schwartz, "macht vieles instinktiv richtig" – ist aber noch in der Ausbildung.

Ein Durchbruch mit Ansage

Es ist ein Durchbruch mit Ansage; bereits als 19-Jähriger durfte Lippert im März 2015 erstmals mit den Nürnberger Profis üben, damals noch angeleitet von Herrn Weiler. "Sehr nervös" sei er damals gewesen, verriet Lippert später in einem Beitrag auf der Homepage des FCN, "aufgeregt" gar, als er zum ersten Mal die Kabine der wenigstens zum Teil berühmten Berufsfußballer betreten durfte. "Immerhin stand ich bei Leuten, die mich nicht kennen, aber trotzdem für mich keine Fremden sind, da ich sie aus dem Fernsehen kenne", schwärmte Lippert.

Ein paar Tage später debütierte er auch schon in der Regionalliga Bayern. Die Frühförderung scheint sich jetzt zu rentieren, wenn auch mit etwas Verzögerung. Letztlich hatte Schwartz gar keine andere Wahl, als Lippert bereits in Heidenheim ins kalte Wasser zu werfen: Sepsi verletzt, Leibold verletzt, Djakpa ein halbes Jahr ohne Verein und Spielpraxis. "Überrascht" hätten ihn Kammerbauer und Lippert, sagte Schwartz nach dem 1:1 gegen Braunschweig, bat aber zugleich um Geduld für die verbleibende Runde. "Noch 14 Spiele auf diesem Level zu spielen, ist für einen jungen Spieler nicht einfach."

Die Nerven behalten

Die höheren Belastungen scheint Lippert wegzustecken, ebenso den medialen Rummel um seine Person. Wobei es noch verhältnismäßig ruhig ist – und auch so bleiben soll, wie zumindest der Trainer hofft; wachsen könne in Nürnberg nur dann etwas, glaubt Schwartz, wenn alle Beteiligten kurz- und mittelfristig die Nerven behalten würden.

Ob es einer oben packen kann, weiß man vielleicht nach 50 oder 60 Einsätzen, gewiss aber nicht nach zwei. Es zeichnet sich immerhin ab, dass Dennis Lippert viele Talente für eine Profi-Karriere mitbringt; im März 2015 suchte er zudem Kontakt zu einem prominenten Vorbild. "Ich habe mir einige Dinge bei Javier Pinola abgeschaut", sagte Lippert nach seinem kurzen Trainingsgastspiel bei den Profis, Ballannahme, Ballmitnahme, solche Sachen. Der Rest ist: Schweigen.

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