Eine Bereicherung für Röttenbach

7.9.2015, 08:00 Uhr
Eine Bereicherung für Röttenbach

© Rainer Groh

Auf jeden Fall bereichern die Pächter des alten Brauereigasthofs Sauer in Röttenbach die Gastronomie in dem 5000-Seelen-Ort im Landkreis Erlangen-Höchstadt.

Arm war Röttenbach nie an guten Speiselokalen, jedenfalls für seine Größe nicht. Von der renommierten Fischküche über ein plüschiges Sportheim-Restaurant bis zum gehobenen Griechen ist alles da. Das „Hopfenhaus“ freilich, so nennt sich die zum Restaurant gewandelte Braustube jetzt, ist einen Tick anders.

Daniels Küche will dem fränkischen Gaumen Genüge tun, dabei aber auf Qualität und das gewisse Extra achten. Und er will auch auf dem Teller zeigen, dass hier, im einstigen Truchsess’schen Wasserschloss, Bier gebraut wird. So kommen das inzwischen weit bekannte Schäufele und auch die Ochsenbacken mit einer Soße aus Malzbier, wird das Schnitzel mit Biertreber paniert und aus dem Sauer’schen Weißbier schon mal eine Dessertcreme hergestellt.

Sebastian Daniel (36), ein gebürtiger Thüringer, hätte natürlich nicht in Neuseeland, auf Sylt oder zuletzt in Kanada zu arbeiten brauchen, wenn er nur das anbieten würde, was man gemeinhin als „fränkische Küche“ definiert. Bei ihm gibt es mediterrane Gerichte ebenso wie Grillspezialitäten der raffinierteren Sorte in der Tradition der kanadischen Heimat von Christina Daniel, die im „Hopfenhaus“ für den Service zuständig ist.

Das Ehepaar ist 2013 dem Ruf von hiesigen Freunden, den Betreibern des Restaurants „Forsthaus“ in Dechsendorf, gefolgt und aus Kanada nach Röttenbach gezogen. Das Projekt „Hopfenhaus“ entpuppte sich als nicht so einfach, denn die Braustube hatte über Jahre einen gastronomischen Niedergang erlebt, war stark renovierungsbedürftig. Besitzer Herbert Sauer, dessen Sohn Ingo und Schwiegertochter Yvonne hatten mit einer stimmigen, weil nicht überkandidelten Renovierung der Gaststube, neuen Sanitäranlagen und einer Küche die Voraussetzungen für einen erstaunlichen Wandel, einen wahren Qualitätsschub und den geschäftlichen Erfolg ihrer Pächter gesorgt.

Der 2014, ebenfalls nach gründlichem Facelifting wiedereröffnete Biergarten macht den Sommergenuss perfekt. Denn zum frisch, aus guten Zutaten handwerklich perfekt zubereiteten Essen wird Fassbier aus eigener Brauerei serviert. So eine Kombination muss man suchen heutzutage, und es spricht für das Konzept, dass nicht nur Restaurant-Hopper aus dem Großraum neuerdings, sondern auch die Einheimischen wieder gerne hier einkehren.

Mehr Informationen über das Hopfenhaus in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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