Fürther Altstadt: Wechselspiele in der Gastroszene

4.2.2016, 08:34 Uhr
Fürther Altstadt: Wechselspiele in der Gastroszene

© Hans-Joachim Winckler

Am "Goldenen Schwan" wurde wieder mal gearbeitet. Männer schleppten Schutt heraus, um ihn in zwei Mulden zu entsorgen. Ist das endlich der Startschuss für die von vielen Fürthern ersehnte Sanierung des ebenso prominenten wie maroden Gebäudes am Grünen Markt?

Nein, heißt es aus dem Rathaus. "Wir haben noch keine Baugenehmigung erteilt", erläutert Christine Lippert, Leiterin der städtischen Gebäudewirtschaft. Noch gebe es Abstimmungsbedarf mit dem Architekten, das Amt warte außerdem auf einige Unterlagen. Bis dahin wird es kein grünes Licht geben. Dass trotzdem schon gearbeitet wird, liegt an einer Sondergenehmigung. Die Eigentümer, so Lippert, dürfen Eingriffe vornehmen, für die sie keine "denkmalschutzrechtliche Erlaubnis" brauchen. "Neuzeitliche Einbauten" aus den 60er oder 70er Jahren dürfen beispielsweise entfernt werden.

Auf die Frage, wie sich der "Schwan" in Zukunft präsentieren wird, will die Eigentümerfamilie erst dann antworten, wenn die Baugenehmigung vorliegt. Bereits bekannt ist aber, dass im Erdgeschoss wieder ein Gasthaus einziehen soll - zum ersten Mal, seit die Räume 1973 in eine Wohnung umgewandelt worden sind.

Nur einen Steinwurf entfernt - auf der anderen Seite des Grünen Markts - eröffnet Sonja Förster Mitte März bereits ihre zweite Kneipe nach dem "Stubenhocker". Die Neue heißt "Tante Förster" und entsteht derzeit in den früheren Räumen der "Kleinen Welt". Allzu viel will die Wirtin noch nicht verraten. Die Küche werde etwas "bürgerlicher" sein als im "Stubenhocker", das Ambiente beschreibt sie mit den Worten "gemütlich, rustikal, aber auch modern".

Vor einem Neustart steht das "Schwarze Kreuz", wo Wirt Marco Neubauer Ende Mai 2015 das Handtuch geworfen hat. Wie aus Insiderkreisen zu hören ist, gibt es ernsthafte Interessenten, die wieder Leben in das Traditionslokal bringen möchten. Mehr Geduld benötigt, wer wieder einmal im "Grünen Baum" ausgehen möchte. Die Gaststätte in der Gustavstraße steht schon seit Ende 2014 leer, noch immer zeichnet sich kein Silberstreif am Horizont ab.

Nach wie vor gehört das Haus der Münchner Inselkammer-Gruppe. Einen Pächter gibt es nicht mehr, seit der Vertrag mit Tucher im März 2015 auslief und nicht verlängert wurde. Eine FN-Anfrage bei Inselkammer ergab die doch sehr vage Auskunft: Irgendwann solle im "Grünen Baum" wieder eine Wirtschaft entstehen.

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