Schinken vom Ibérico-Schwein

10.1.2015, 16:47 Uhr
Der spanische Schinken wird im "Beher" von Hand geschnitten.

© Horst Linke Der spanische Schinken wird im "Beher" von Hand geschnitten.

Wenn der Mann hinter dem Tre­sen zum Messer greift, bleiben nicht nur Kinder vor der Fensterfront des „“ stehen. In dem neuen spa­nischen Feinkostladen und Lokal an der Bushaltestelle Heilig-Geist-Spital hängen köstliche Schinken. „Alles vom Ibérico-Schwein“, sagt Nicola de Col stolz, der mit Giuseppe Albezzano die schicke Lokalität führt.

In Madrid und Marbella haben die beiden Italiener, die auch Teilhaber der Eisdiele „La Gelateria“ nebenan sind, das Familienunternehmen „Beher“ kennengelernt und bringen den berühmten spanischen „Jamón Ibérico de Bellota D.O. Guijuelo“ nun nach Nürnberg. Als die Bäckerei Ent­ner neben ihrer Eisdiele ausgezogen war, übernahmen De Col und Albezza­no und machten aus dem Laden ein kleines Schmuckstück. Währenddes­sen gingen Mitarbeiter in Spanien bei „Beher“ in die Lehre und lernten das richtige Schneiden des Schinkens.

Im Nürnberger „Beher“ nun kann man zum einen den feinen Schinken, der zwischen 20 und 44 Monate im Rei­fekeller lag, kaufen. 100 Gramm, von Hand geschnitten, kosten rund zwölf Euro, mit der Maschine etwa acht Euro. Das Ambiente reizt aber zum Sitzenbleiben, Essen und Trinken: „Iberische Portionen“ zum Beispiel, wie Teller voller Schinken, Chorizo oder Käse, Tostas, also überbackene, belegte Brotscheiben (ab 6,50 Euro), aber auch etliche Fleischgerichte ste­hen auf der Karte – natürlich auch von den berühmten halbwilden Schweinen.

Dazu gibt es Cava oder einen der sehr guten Weine, wie Rioja Ramón Bilbao (0,2 l für fünf Euro). Nur zum Espresso muss man das Haus wech­seln und gegenüber bei „Franco“ oder in der „La Gelateria“ einen trinken.

Thailändische Suppengenüsse zur "Regenzeit"

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Schinken vom Ibérico-Schwein

© Roland Fengler

Winterzeit ist Suppenzeit. Oder „Regenzeit“? So heißt das klei­ne Lokal in Gostenhof, das bis vor kur­zem der „“ war. Jetzt haben Benno Bartels und seine Frau Aye renoviert und kredenzen köst­liche Thai-Suppen. Schon wenn man die „Regenzeit“ betritt, steigt einem der Duft nach Zimt und Koriander in die Nase. Drei verschiedene Suppen hat Aye, die aus Thailand stammt, parat: Eine vegetarische, eine mit Ente und eine mit Hackfleischbäll­chen und Rind. Einen echten Namen haben die thailändischen Nudelsup­pen nicht, zumindest keinen, den man auf Deutsch wiedergeben kann, sagt Aye.

Zwischen fünf und acht Euro kos­ten die bis zum Rand gefüllten kleinen oder großen Schüsseln voll dampfen­der Suppe. Doch nicht nur Fleisch und Gemüse köcheln stundenlang auf der Herdplatte, um besonders schmackhaft zu werden. Als Satt­macher schwimmen darin die langen Reisnudeln. Die kann der Asien-Spe­zialist mit Stäbchen aus dem Sud fischen, Ungeübte bekommen eine Gabel zum Löffeln dazu.

Die eigentliche Würze entsteht nicht nur durch das lange Kochen, son­dern auch durch frische Kräuter, wie Thai-Basilikum und Galgant („Thai­länder verwenden keinen Ingwer!“). Auf den kleinen Tischen steht ein Set zum Nachwürzen, das gehöre auch in Thailand dazu, sagt Aye.

Aber nicht nur Suppe essen kann man in der „Regenzeit“. Ab 9.30 Uhr gibt es auch ein thailändisches Früh­stück samt (Nürnberger) Machhörndl-Kaffee. Und damit die Eltern in Ruhe Suppe oder Cappuccino schlürfen kön­nen, haben die Bartels eine Kinder­spielecke eingerichtet.

Der eigene Nachwuchs und die Elternzeit sind auch schuld daran, dass Aye ihren alten Traum, eine gute Suppenküche wie in Thailand zu eröff­nen, nun in die Tat umgesetzt hat. Auf der Suche nach der noch perfekteren Suppe experimentiert Aye trotzdem weiter – und ihre Freunde dürfen die (glücklichen) Testesser sein.

Neues in der Fürther Gustavstraße

Erinnern Sie sich noch an den „Gol­denen Reiter“ in der Austraße? In den 90er Jahren hat Wolfgang Gold­mann das sehr beliebte Lokal mit ita­lienischer Slowfood-Küche in Gosten­hof geführt und die Gäste bekocht. Später betrieb „Goldi“ den „Gold­fisch“ im Zumikon, den „Goldenen Engel“ am Kleinreuther Weg und zuletzt den „Goldenen Hirsch“ in Lauf-Simonshofen.

Jetzt ist Gold­mann zurück in der (Groß-)Stadt. Und zwar in der Fürther Gustavstra­ße 39, unter dem alten Namen „Golde­ner Reiter“ und samt jenem schönen Schild, das schon in der Austraße bau­melte. Den Schwerpunkt legt der Wirt wieder auf das Mediterrane, „aber ein bisschen fränkische Küche gibt es schon auch“, sagt Wolfgang Gold­mann. Wir schauen demnächst vorbei.

Mehr Informationen in unserer Rubrik Essen und Trinken!
 

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