Mietvertrag nicht verlängert: "Caffé e Té La Violetta" schließt

14.6.2016, 16:58 Uhr
Die Besitzer des Caffe´e Te´ La Violetta, Melanie und Steffen Stummhöfer, mit zwei Angestellten.

© Edgar Pfrogner Die Besitzer des Caffe´e Te´ La Violetta, Melanie und Steffen Stummhöfer, mit zwei Angestellten.

Aber, so bitter das für die vielen Stammgäste und natürlich für  die Pächter Steffen und Melanie Stummhöfer ist, "getrauert wird nicht", sagt Melanie Stummhöfer. Eine Neuauflage des Cafés, das es bis in den Feinschmecker schaffte, wird es sicherlich nicht geben, dafür hat das Ehepaar bereits ein neues Projekt in Petto.

Der Mietvertrag wurde nicht verlängert, weil der Inhaber des Hauses in den Räumen eigene Ideen umsetzen will. "Das muss man akzeptieren", sagt Steffen Stummhöfer. Bis Ende des Monats wird das "Violetta" leer geräumt, bis einschließlich Samstag gibt es noch Kaffee und Kuchen. Dann sind zwölf Jahre Kaffeekultur in der Oberen Wörthstraße zu Ende.

Der Name "Violetta", das Veilchen, stand für das kleine Besondere, das man vielleicht nicht sofort entdeckt, aber dann sehr lieb gewinnt.  "Am Anfang haben wir schon ein Nischendasein geführt", sagt Steffen Stummhöfer. Das änderte sich schnell. Die Gäste kamen wegen der köstlichen, selbst gebackenen Schoko-Tarte und des Käsekuchens sowie des in Turin für das "Violetta" gerösteten Kaffees. Mütter mit Kinderwägen, Banker, Studenten und Manager - alle fühlten sich in den zweigeschossigen Räumlichkeiten in dem alten Sandsteinhaus wohl, was nicht zuletzt am mit großer Liebe zum Detail ausgewählten Interieur lag.

Das Ende als Neubeginn

"Klar sind wir traurig, aber wir sehen das Ende auch als einen Neubeginn", sagt Melanie Stummhöfer. Die Abschiedsfeier am 4. Juni hätte genau dies gezeigt. "Wir haben uns mit Gästen und Mitarbeitern einfach an die schönen Zeiten im Violetta erinnert."

Weiter geht es im Oktober mit einem neuen Projekt in der Innenstadt, "aber mehr wollen wir noch nicht verraten, weil wir selbst nicht genau wissen, wohin der Weg letztendlich geht", sagt Steffen Stummhöfer. Nur eines ist klar: "Wir wollen das Violetta nicht ersetzen, sondern etwas Anderes, Neues schaffen".

Ursprünglich hat das Paar das  Floristenhandwerk in der staatlichen Fachschule für Blumenkunst in Freising gelernt. Und das Gefühl für das Schöne, für geschmackvolle Dekoration und Design und natürlich für die Blumenbindekunst  damals nach Nürnberg importiert. Dieses  zweite Standbein, die Floristik,  Balkon- und Terassenbegrünung,  bleibt bestehen. Und noch ein drittes Projekt ist  hinzugekommen: "Die Vogelbeere", ein Dorfladen mit Café in Vorra hinter Hersbruck, den die Stummhöfers  vor gut einem Jahr übernommen haben. Und in dem es natürlich auch den beliebten "Violetta"-Kuchen und -Kaffee gibt.

Jedem Ende liegt ein neuer Anfang inne, so kündigte das Paar die Schließung des "Violetta"  an. "Jetzt ist jedoch der Moment gekommen, um einen neuen Ort zu suchen, zu finden und zu entwickeln. " Wir sind gespannt, wo der sich befinden wird.

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