Ob Galaktoburiko oder bayerische Küche

26.7.2014, 08:48 Uhr
Ob Galaktoburiko oder bayerische Küche

© privat

Mit der Klassifizierung „Ausgezeichnete Bayerische Küche“ kann sich ab sofort der Landgasthof Krone in Hüttendorf schmücken. Die gemeinsame Initiative des Landwirtschaftsministeriums und des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) soll „eine noch engere Allianz zwischen Land- und Gastwirten schmieden“. Überreicht wurde Krone-Chef Horst Schäfer die Auszeichnung in München von Staatsminister Helmut Brunner und dem Dehoga-Bayern-Präsidenten Ulrich N. Brandl. Geprüft und bewertet wurden Produktqualität, Speisenangebot, Getränkeangebot, Aufbau der Speisekarte, Service, Gasträume, Küche, Lagerräume und Sanitärräume (Internet-Infos unter www.bayerischekueche.de).

Die griechische Gastro-Szene ist in Bewegung. In den vergangenen Monaten haben in Erlangen gleich mehrere Restaurants und Tavernen ihre Pforten geöffnet, die jenseits der gemischten Platten mit Fleisch- und Pommes-Bergen und Ouso-Dreingabe die kulinarischen Besonderheiten Hellas’ präsentieren möchten.

Ob Galaktoburiko oder bayerische Küche

© Harald Sippel

Als „etwas anderer Grieche“ bezeichnet sich die „Rakomelo Taverna“ an der Ecke Einhornstraße/Marktplatz. Dort, wo einst der „Grüne Markt“ für fränkische Speisen sorgte und kurzzeitig eine TexMex-Küche residierte, werden nun von Wirt Joannis Tsachouridis zur Standardkarte wechselnde Tagesgerichte offeriert. Etwa bei unserem Besuch wunderbar zarter Tintenfisch aus dem Ofen, Lammkoteletts oder Seewolf mit Marktgemüse und Rosmarinkartoffeln. Die Inneneinrichtung ist schnörkellos und freundlich, die Außenbestuhlung beim regen Treiben in der Einhorngasse eher etwas für kommunikative Menschen. Doch in und vor der Taverne soll man sich ja laut der „Rakomelo“-Philosophie treffen, „um zusammen ein wenig zu plaudern, zu trinken und natürlich zu essen“. Dazu noch ein extrem freundliches und aufmerksames Service-Personal — da kommt man gerne wieder!

Ob Galaktoburiko oder bayerische Küche

© Harald Sippel

Das harte fränkische Kopfsteinpflaster auf dem Altstädter Kirchenplatz gemahnt nicht unbedingt an ein mediterranes Ambiente. Aber das Essen dort, im Schatten der Altstädter Kirche, ist wahrlich mediterran – und griechisch! Seit einem halben Jahr betreibt Ilias Tsounis dort, in der Kirchenstraße 9, ein kleines, feines Restaurant, das seinen Namen trägt. Im „Restaurant Ilias“ erinnert nichts mehr an die ehemalige Pils-Eckkneipe, die dort jahrelang beheimatet war. Ganz im Gegenteil: Die Räumlichkeiten wurden sehr geschmackvoll neu gestaltet und eingerichtet, von überladener Zurschaustellung von „Griechentum“ (Vasen, Amphoren, Plastiken) bleibt man verschont. Bei Sonnenschein zieht es einen eh ins Freie – eben raus auf den Altstädter Kirchenplatz, auf die Sitzplätze unter freiem Himmel und unter Bäumen, wo bei schönem Wetter der Gast vom ebenso aufmerksamen wie unaufdringlichen Service umsorgt wird.

Was Ilias Tsounis und sein Küchen-Team im Herd und in der Pfanne zaubern, lässt unweigerlich Erinnerungen an Gaumenfreuden in südlichen Urlaubsgefilden aufkommen: Die Lammschulter aus dem Backofen ist mega-zart, das Lachsfilet aus der Pfanne ebenso. Wer mehr auf Fleisch steht, wählt das Schweinefilet mit Kritharaki oder gleich den Lammrücken in Rotwein-Soße mit Kartoffeln und Gemüse. Doch auch den vermeintlich „einfachen“ Speisen wird hier größte Aufmerksamkeit geschenkt: Ganz groß im Geschmack sind das mit Käse überbackene Gyros und die mit Käse und Spinat gefüllten Kalamari. Wer sich aber auch noch Vor- (zum Beispiel Käsekroketten auf einem Rucolabett) und Nachspeisen (beispielsweise „Galaktoburiko“ – gefüllter Blätterteig mit Vanille-Eis) dazubestellt, sollte einen Mordshunger mitbringen, denn die Gerichte sind sehr sättigend. Wie dem auch sei: Dem Griechenland-Feeling auf fränkischem Kopfsteinpflaster steht hier nichts im Wege!

Mehr Informationen in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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