Wahre Schmuckstücke für Auge, Leib und Seele

31.7.2013, 00:00 Uhr
Wahre Schmuckstücke für Auge, Leib und Seele

Bei den Orten über 600 Einwohner errang den 1. Preis Heinersreuth. Platz zwei ging an Glashütten. Schnabelwaid wurde dritter Preisträger (200 Euro, Urkunde und einen Baumgutschein). Nach Ansicht der Jury wird Schnabelwaid geprägt durch den alten Ortskern mit der dominanten Kirche, dem Marktplatz und der Hauptstraße. Das Schloss war bis vor 30/40 Jahren ebenfalls prägend, ist jedoch durch seinen alten Baumbestand fast verdeckt. Durch den Bahnhof mit seiner neuen Siedlungsstruktur wurde der Ort erheblich erweitert, aber auch optisch durch die Bundesstraße zweigeteilt.

Bei den Orten unter 600 Einwohner gewann Windischenlaibach, Gemeinde Speichersdorf. Den 2. Preis errang Oberailsfeld, Gemeinde Ahorntal. Dafür gab es 300 Euro, eine Urkunde und einen Baumgutschein. Die Gemeinde Oberailsfeld liegt im tief eingeschnittenen Ailsbachtal. Bekannt waren ihre Straßen vor allem als Motorrennstrecke. Geprägt wird es heute durch seine Lichterprozession zur „Ewigen Anbetung“, seiner großen Kirche, die im kleinen Ort wie ein Dom erscheint, und von seinem intakten Wirtshaus. Der sogenannte Radfahrer, „eine Silhouette“ auf einem Felsen oberhalb der Brauerei krönt das Ortsbild. Ein liebenswerter kleiner Ort.

Bernheck, Markt Plech, erhielt als Drittplatzierter 200 Euro, Urkunde und einen Baumgutschein. Geprägt wird der Ort durch seine Dorfstraße mit dem stattlichen alten Forsthaus. Zwei Gasthäuser, ein Hotel mit Restaurant sowie ein traditionelles Gasthaus befinden sich vor Ort. Besucher aus der Umgebung und dem Nürnberger Raum nutzen das reichliche Angebot. Trotzdem blieb Bernheck noch weitgehend ländlich geprägt.

Beim Sonderwettbewerb „Fränkische Wirtshäuser mit und ohne Biergärten“ waren die Kriterien für die Kommission vor allem Gemütlichkeit und bodenständige Einrichtung. Wichtig war aber der Blick auf die Speisekarte. Ein Augenmerk wurde aber auch auf die Getränke, besonders das Bier, gelegt. Viele Getränke waren aus der eigenen Brauerei oder aus Brauereien der Umgebung. Weniger Gefallen fanden Brauereien, deren Biere über Hunderte von Kilometern angeliefert werden mussten. Die Preise sollten ebenfalls dem Ortsüblichen entsprechen.

Bei den Biergärten wurde besonderes Augenmerk auf die Beschattung durch Bäume gelegt. Beachtenswert waren aber auch die Ausstattung mit Tischen und Bänken und vor allem der Untergrund. War dieser aus Riesel, wie es sein sollte, oder befand sich der Biergarten auf einer Asphalt- oder Betonfläche.

Eingeteilt wurde in drei Kategorien ohne Platzziffer. Als Prämie gab es jeweils 100 Euro, Urkunde und Edelstahlspaten.

Wahre Schmuckstücke für Auge, Leib und Seele

© Zagel

1. Kategorie, in denen sowohl die Wirtsstube als auch der Biergarten hervorragend ist: Gasthaus der Familie Seitz in der Dorfmitte von Bernheck. Hier besteht eine traditionelle, bodenständige, nicht übertriebene Einrichtung. Es handelt sich um eine gemütliche Gaststube mit einer farblich ansprechenden Holzvertäfelung. Der Biergarten mit offenem Riesel unter alten Bäumen, die Schatten spenden. Alles gibt einen wohltuenden Eindruck. Einfach, aber schön.

Gasthaus „Auf der Theta“ in Hochtheta bei Bindlach von Frau Sultan und Herrn Heller, Gasthaus „Held-Bräu“ in Oberailsfeld der Familie Polster. Das Gasthaus ist eine Institution. In der Gaststube können die wieder freigelegte alte Spunddecke, der alte Dielenboden, die „neuen alten Tische und Stühle“, der Kachelofen, die Bilder, betrachtet werden. Alles zusammen spiegelt Heimat und Tradition wider. Im Hof der Biergarten, eine gute Speisekarte und das eigene Bier runden das wohltuende Gesamtbild ab. in Tröbersdorf.

Wahre Schmuckstücke für Auge, Leib und Seele

© Ralf Münch

2. Kategorie „Sehr schöne Wirtsstuben“: Gasthaus Schmitt in Haßlach bei Pottenstein der Familie Schmitt. Das Gasthaus, die alte Linde, der Backofen und die Dorfkapelle bilden eine Einheit. Die Wirtsstube selbst ist überschaubar, klein mit niedriger Decke. Traditionell einfache Einrichtung. Bilder aus dem Dorfleben hängen an den Wänden und lassen einen großen Bezug zu den örtlichen Jägern vermuten. Ein kleiner Gasthof vor allem für die heimische Bevölkerung. Ein Gasthaus, das noch nicht stark vom Tourismus verdorben wurde.

„Kathi-Bräu“ in Heckenhof bei Aufseß, Wirt ist Josef Schmidt. Besonders hervorzuheben ist vor allem die „alte Stube“. Wie vor 50 oder 100 Jahren scheint dort die Zeit stillzustehen. Kleine Fenster, historische Bilder, ein alter Regulator, Holzfußboden und das Bier aus der eigenen Brauerei kennzeichnen das Wirtshaus. Man fühlt sich wohl, man genießt die Zeit. „Im Biergarten wäre sicher die eine oder andere Verbesserung möglich, aber dies kann in einem Gespräch mit Kreisfachberater, Hubert Adam, vor Ort angeregt werden.“, so die Kommission.

Gasthaus Gradl in Leups der Familie Wolfring. Eine Wirtsstube, holzvertäfelte Wände, ein alter Kachelofen, ein gediegener Holzfußboden, ahorne Tische und ebenfalls das eigene Bier aus der eigenen Brauerei sind Kennzeichen des Gasthauses. Die Speisen sind traditionell und stets frisch angerichtet. „Alles für sich nichts besonderes, aber in der Summe einfach das, was wir suchen. Bitte bleibt so.“

Landgasthaus Freiberger in Schnabelwaid für die „alte Stube“ der Familie Freiberger. Der Landgasthof ist eine moderne neue Gastwirtschaft. Er besitzt jedoch eine „alte Stube“ des ehemaligen ursprünglichen Wirtshauses. Diese wird erst zum Abend aufgemacht. Diese Stube spiegelt den Charakter kleiner, überschaubarer, gemütlicher, traditioneller, alter Gasthäuser wider. Speziell für diese alte Stube wird dieser Preis verliehen.

in Weiglathal der Familie Hofmann. Zwar eine moderne Einrichtung, aber traditionell ausgerichtet, nicht modern gestylt. Eine Holzdecke, an den Wänden Holzvertäfelung, ahorne Tische, speziell eingebrautes Bier und gediegene Brotzeiten, das sind die Markenzeichen. Das Brot wird noch mit dem Messer als Keil abgeschnitten. Gemütlich, traditionell. Der Biergarten wird sicher im Zuge der Dorferneuerung umgestaltet und vor allem der Asphaltbelag durch Rieselsteine ersetzt werden.

3. Kategorie sind „die schönen Biergärten allein“. Jeweils mit 100 Euro,Urkunde und Edelstahlspaten wurden prämiert: Biergarten an der „Waldmühle“ in Freienfels, „Kastanien-Biergarten“ in Heinersreuth, Biergarten „Herrnwald“ bei Windischenlaibach und Biergarten „Maihof“ in Köttweinsdorf der Familie Mai.

Auf einer großen Wiese mit alten Obstbäumen befinden sich verstreut in Gruppen Klapptische und Klappstühle. Spielgelegenheiten für Kinder und ein Gartenpavillon runden das Angebot ab. Ein Traum jeden Wanderers, hier einkehren zu können.

Hauptpreise für Einzelanwesen in Orten über 600 Einwohner. Die Preisträger erhielten Geld, Urkunden und Edelstahlspaten.
1. Preis Familie Wollny in Gesees.
2. Preis Familie Nestmann in Heinersreuth.
3. Preis Familie Deser in Gesees.


Hauptpreise unter 600 Einwohner
1. Familie Ströber, Weiglathal.
2. Familie Bauernschmitt, Oberailsfeld. Kennzeichen des Anwesens sind: Ein steiles Dach, Fensterläden und Sprossenfenster. Eine Steinquadermauer, die das Gelände abstuft. Die Außenanlagen sind zur Landschaft offen, dazu ein Weinspalier und ein Hausbaum. So schön hätte man auch vor 100 Jahren gebaut. Ein Beispiel für jeden neuen Hausbauer aus Franken.
3. Familie Grieshammer, Wülfersreuth.

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