Denkmalprämierung: Die Preisträger in Dinkelsbühl 2018

24.3.2018, 06:00 Uhr
In Dinkelsbühl gab es mehrere große Kornhäuser – Speichergebäude, in denen Getreide und weitere Nahrungsmittel gelagert wurden. Das Kornhaus in der Koppengasse ist einer dieser stattlichen Zweckbauten. Allein schon durch seine riesenhaften Dimensionen fällt der langgestreckte Satteldachbau im Stadtbild auf: ein hohes Sockelgeschoss trägt zwei Fachwerkobergeschosse und insgesamt vier Dachgeschosse. Der Westgiebel ist verputzt. Mit seinen vielen Kornböden bot das Lagerhaus (bez. 1508) viel Fläche, um Getreide trocken und sicher vor Schädlingsbefall lagern zu können.
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Dinkelsbühl, Koppengasse 10

In Dinkelsbühl gab es mehrere große Kornhäuser – Speichergebäude, in denen Getreide und weitere Nahrungsmittel gelagert wurden. Das Kornhaus in der Koppengasse ist einer dieser stattlichen Zweckbauten. Allein schon durch seine riesenhaften Dimensionen fällt der langgestreckte Satteldachbau im Stadtbild auf: ein hohes Sockelgeschoss trägt zwei Fachwerkobergeschosse und insgesamt vier Dachgeschosse. Der Westgiebel ist verputzt. Mit seinen vielen Kornböden bot das Lagerhaus (bez. 1508) viel Fläche, um Getreide trocken und sicher vor Schädlingsbefall lagern zu können. © Wiltrud Gerstner

Charakteristisch für den Bautypus sind die zahlreichen kleinen Fenster an den Traufseiten sowie an der Westgiebelseite. Aufgrund seines großen Platzangebots und der Möglichkeit, wegen der vielen Fenster kleinere Raumeinheiten einzurichten, war das Kornhaus schon 1938 zu einem Jugendheim umgebaut und ab 1940 zum Lazarett umgewidmet worden. Seit 1952 dient der ehemalige Getreidespeicher als Jugendherberge.
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Dinkelsbühl, Koppengasse 10

Charakteristisch für den Bautypus sind die zahlreichen kleinen Fenster an den Traufseiten sowie an der Westgiebelseite. Aufgrund seines großen Platzangebots und der Möglichkeit, wegen der vielen Fenster kleinere Raumeinheiten einzurichten, war das Kornhaus schon 1938 zu einem Jugendheim umgebaut und ab 1940 zum Lazarett umgewidmet worden. Seit 1952 dient der ehemalige Getreidespeicher als Jugendherberge. © Wiltrud Gerstner

Vor dem Segringer Tor, einem der vier Stadttore von Dinkelsbühl im Westen der Stadt, liegt das ehemalige Gasthaus „Zu den 3 Linden“. Das Gebäude wurde 1796 bis 1800 an diesem günstigen Standort direkt am früheren Zollplatz errichtet. Die namensgebende Lindengruppe steht noch heute im Hof neben dem Anwesen. An einen zweigeschossigen Bau mit Schopfwalmdach schließt sich im Westen ein – zur Alten Promenade hin – eingeschossiger Satteldachbau mit hohem Kellergeschoss an. Im Keller, durch den kurioser-, aber praktischerweise ein Bach aus eigener Quelle fließt, sind noch Reste der mittelalterlichen Stadtbefestigung feststellbar.
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Dinkelsbühl, Ellwanger Straße 3

Vor dem Segringer Tor, einem der vier Stadttore von Dinkelsbühl im Westen der Stadt, liegt das ehemalige Gasthaus „Zu den 3 Linden“. Das Gebäude wurde 1796 bis 1800 an diesem günstigen Standort direkt am früheren Zollplatz errichtet. Die namensgebende Lindengruppe steht noch heute im Hof neben dem Anwesen. An einen zweigeschossigen Bau mit Schopfwalmdach schließt sich im Westen ein – zur Alten Promenade hin – eingeschossiger Satteldachbau mit hohem Kellergeschoss an. Im Keller, durch den kurioser-, aber praktischerweise ein Bach aus eigener Quelle fließt, sind noch Reste der mittelalterlichen Stadtbefestigung feststellbar. © Wiltrud Gerstner

Die Fassade wird jetzt durch den Einbau von Holzsprossenfenstern deutlich aufgewertet. Der Anbau einer Altane auf der straßensichtigen Giebelseite ist reversibel und damit ebenfalls denkmalgerecht. Vor allem die Entrümpelung und Sanierung des verzweigten Kellersystems, der umfangreiche Voruntersuchungen vorausgegangen waren, gestaltete sich als sehr aufwendig. ; Durch die verdienstvolle Rettung des ehemaligen Gasthauses „Zu den 3 Linden“ entstand nicht nur attraktiver Wohnraum. Das historische Dinkelsbühl mit seiner Vielzahl von Baudenkmälern erfährt jetzt darüber hinaus schon außerhalb des Stadttors einen würdigen Auftakt.
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Dinkelsbühl, Ellwanger Straße 3

Die Fassade wird jetzt durch den Einbau von Holzsprossenfenstern deutlich aufgewertet. Der Anbau einer Altane auf der straßensichtigen Giebelseite ist reversibel und damit ebenfalls denkmalgerecht. Vor allem die Entrümpelung und Sanierung des verzweigten Kellersystems, der umfangreiche Voruntersuchungen vorausgegangen waren, gestaltete sich als sehr aufwendig. ; Durch die verdienstvolle Rettung des ehemaligen Gasthauses „Zu den 3 Linden“ entstand nicht nur attraktiver Wohnraum. Das historische Dinkelsbühl mit seiner Vielzahl von Baudenkmälern erfährt jetzt darüber hinaus schon außerhalb des Stadttors einen würdigen Auftakt. © Wiltrud Gerstner

Häufige Eigentümer- und Pächterwechsel, vor allem aber zweckfremde Nutzungen (u. a. war hier bis 2013 ein Reifenservice untergebracht) sowie Leerstand führten zum Niedergang der Bausubstanz. Der Zustand war schließlich so desolat, dass ein Abriss des Gebäudes bereits als mögliche Option galt. Glücklicherweise entschloss sich der neue Eigentümer stattdessen zu einer umfassenden Generalsanierung. Die komplette Statik wurde zunächst ertüchtigt und instandgesetzt, Balken mussten teilweise ersetzt und zusätzlich Stahlträger eingezogen werden. Die historische Deckenkonstruktion wurde dabei erhalten. Neuzeitliche Änderungen hat man zurückgebaut. Da sechs Wohneinheiten eingerichtet wurden, mussten Modernisierungen, Anforderungen des Brandschutzes, aber auch Dämmmaßnahmen an Dach und Außenwänden in Einklang mit denkmalpflegerischen Vorgaben gebracht werden.
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Dinkelsbühl, Ellwanger Straße 3

Häufige Eigentümer- und Pächterwechsel, vor allem aber zweckfremde Nutzungen (u. a. war hier bis 2013 ein Reifenservice untergebracht) sowie Leerstand führten zum Niedergang der Bausubstanz. Der Zustand war schließlich so desolat, dass ein Abriss des Gebäudes bereits als mögliche Option galt. Glücklicherweise entschloss sich der neue Eigentümer stattdessen zu einer umfassenden Generalsanierung. Die komplette Statik wurde zunächst ertüchtigt und instandgesetzt, Balken mussten teilweise ersetzt und zusätzlich Stahlträger eingezogen werden. Die historische Deckenkonstruktion wurde dabei erhalten. Neuzeitliche Änderungen hat man zurückgebaut. Da sechs Wohneinheiten eingerichtet wurden, mussten Modernisierungen, Anforderungen des Brandschutzes, aber auch Dämmmaßnahmen an Dach und Außenwänden in Einklang mit denkmalpflegerischen Vorgaben gebracht werden. © Wiltrud Gerstner

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