Amoklauf von Leutershausen: BKA wertet Navi aus

3.8.2015, 06:00 Uhr
Auch Wochen nach dem Amoklauf von Leutershausen bleiben noch Fragen offen.

© Daniel Karmann/dpa Auch Wochen nach dem Amoklauf von Leutershausen bleiben noch Fragen offen.

Mit der Analyse soll geklärt werden, ob der 47-Jährige schon vor den tödlichen Schüssen auf zwei Menschen in der Umgebung der Tatorte unterwegs war. Eine Familie hatte am Tag der Tat Angaben gemacht, die dies nahelegen könnten: Sie hatten den später für die Verbrechen benutzten, auffälligen silberfarbenen Mercedes nahe Tiefenthal (Stadt Leutershausen) gesehen, berichteten ein Ehepaar und dessen Tochter der Fränkischen Landeszeitung.

In Tiefenthal wurde am 10. Juli von dem Mercedes aus eine 82-Jährige vor ihrem Haus erschossen. Ebenfalls aus diesem Auto heraus soll der Tatverdächtige wenig später nahe Rammersdorf, das ebenfalls zu Leutershausen gehört, einen 72-jährigen Radfahrer erschossen haben.

Als er danach die Amokfahrt fortsetzte, war es nur glücklichen Umständen zu verdanken, dass durch weitere Schüsse nur eine Person noch körperlich zu Schaden kam, und es in diesem Fall bei leichten Verletzungen blieb.

Unterdessen hat die Polizei noch besser beleuchten können, wie der Verdächtige schließlich in einer Tankstelle in Bad Windsheim überwältigt wurde. Eine weitere Augenzeugin hat sich inzwischen bei der Polizei gemeldet. Als der Amokläufer die Tankstelle mit seiner Waffe in der Hand betreten hatte, hatte die Frau laut Polizei zu ihm gesagt, "er solle die Waffe wegtun, mit so etwas laufe man nicht herum".

Als er die Kundin massiv bedrohte, verließ sie die Tankstelle. Der Tatverdächtige konnte danach von Mitarbeitern bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten werden. Der Verdächtige ist nach den Worten der Staatsanwälte nach wie vor in der Psychiatrie untergebracht. Ein psychiatrisches Sachverständigengutachten wird im September erwartet.

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