"Blitz-Marathon": Über 1400 Raser in Mittelfranken

18.10.2013, 15:52 Uhr
Zufriedenheit nach dem bayerischen "Blitz-Marathon": Die Polizei zieht Bilanz.

© Eduard Weigert Zufriedenheit nach dem bayerischen "Blitz-Marathon": Die Polizei zieht Bilanz.

Eine Woche lang - vom 11. Oktober bis zum 17. Oktober - fühlte die Polizei den bayerischen Autofahrern mit einem flächendeckenden "Blitzmarathon" auf den Zahn. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) war zum Abschluss der Aktion mit den Ergebnissen zufrieden. „Bayerns Autofahrer waren deutlich langsamer und damit sicherer unterwegs“, sagte Hermann am Freitag in München.

Während der Aktion wurden knapp eine Million Autofahrer kontrolliert. Die Quote derjenigen, die zu schnell unterwegs waren, lag bei knapp zwei Prozent. Üblich seien bei Kontrollen in Bayern drei Prozent.

Auch für den Bereich Mittelfranken zieht die Polizei eine positive Bilanz. Über 250.000 Fahrzeuge gerieten in die Radarfallen des Regierungsbezirkes, doch lediglich in 1.405 Fällen musste eine Verkehrsordnungswidrigkeit zur Anzeige gebracht werden. Der Spitzenreiter unter den Rasern wurde dabei mit 192 km/h in einer 120-km/h-Zone gemessen. 3.859 kontrollierte Fahrzeuglenker erhielten zudem eine Verwarnung. Somit liegt die Beanstandungsquote in Mittelfranken bei unter 1,9 Prozent und ist damit etwas niedriger als der gesamtbayerische Durchschnitt.

Die meisten Anzeigen innerhalb des Zuständigkeitsbereichs der Polizei Mittelfranken wurden im Abschnitt Ost notiert. Rund 108.000 Fahrzeuge gerieten hier ins Visier der Blitzer. 1004 Fälle wurden zur Anzeige gebracht und 2.293 Verwarnungen ausgesprochen. Folglich liegt die Beanstandungsquote im Abschnitt Ost mit 3 Prozent deutlich höher als im Rest Mittelfrankens. Der Abschnitt Mitte, der die Städte Nürnberg und Fürth, sowie den Landkreis Fürth umfasst, verzeichnet eine Quote von nur einem Prozent. Im Abschnitt West kassierten 1,75 Prozent der Kontrollierten eine Anzeige oder eine Verwarnung. Die Ursache für das schlechtere Ergebnis im Abschnitt Ost könnten laut Polizei schlicht regionale Gegebenheiten sein.

Doch nicht nur auf Raser achtete die Polizei in Mittelfranken während des "Blitz-Marathons" verstärkt. Neben den Geschwindigkeitsverstößen belangten die Beamten 148 unangeschnallte Fahrer, vier Fahrten unter Drogeneinfluss, zehn Fälle von Alkohol am Steuer und elf Ordnungswidrigkeiten.

Mit am schnellsten war übrigens ein Fahrer aus Oberfranken unterwegs. Gleich am ersten Tag tappte er auf der Bundesstraße 173 im Landkreis Hof mit 193 Stundenkilometern statt der erlaubten 100 in die Radarfalle. Obwohl der „Blitz-Marathon“ angekündigt und die Kontrollstellen im Internet aufgelistet waren, fuhren die schlimmsten Raser doppelt so schnell wie erlaubt. Am Donnerstag, dem letzten Tag des Marathons, erwischte die Polizei einen Touristen, der mit seiner Familie auf der Autobahn 8 mit 172 Sachen fuhr - erlaubt waren 80.

„Halten Sie sich an die Geschwindigkeitslimits und nehmen Sie im Zweifel den Fuß vom Gas. Wenige Minuten Zeitvorteil sind das deutlich höhere Unfallrisiko nicht wert“, appellierte Herrmann. Im vergangenen Jahr seien durch zu schnelles Fahren in Bayern 215 Menschen getötet und mehr als 10 500 verletzt worden.

 

 

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