"Crazy Horst": Hitziges Haudrauf beim Aschermittwoch

Krim-Krise, Zuwanderung, GroKo, Finanzen oder EU: Beim politischen Aschermittwoch der Parteien gab es viele heiße Themen - und reichlich Möglichkeit, die politische Konkurrenz verbal anzugreifen. Mit Blick auf die CSU tat das Nürnbergs OB Ulrich Maly. Die CSU leide unter einer "Höhenkrankheit", lästerte er. "Da gibt es nur ein Mittel: Runter aus der Höhe - dann wird es mit der Höhenkrankheit besser." © dpa

Der stellvertretende FDP-Parteichef Wolfgang Kubicki knöpfte sich die europakritische AfD vor. Die Partei sei kein Fleisch vom Fleische der Liberalen - "so schlechtes Fleisch hatten wir nie", sagt er in Dingolfing. Wer den Euro abschaffen oder die Südeuropäer herausdrängen wolle, gefährde die deutsche Exportwirtschaft. © dpa

Der Vorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD), Bernd Lucke, kritsierte in Osterhofen vor etwa 800 Anhängern, "Crazy Horst" Seehofer habe alle Euro-Rettungsschirme abgesegnet, obwohl er zuvor stets dagegen gewesen sei. „Nichts ist an der CSU so charakteristisch wie ihre Charakterlosigkeit.“ © dpa

Der Gedanke an manche Brüsseler Regulierungs-Idee scheint EU-Kritiker Peter Gauweiler sichtlich zu schmerzen. In seiner Rede nannte er die EU-Kommission eine "Flaschenmannschaft, die ganz Europa durcheinanderbringt." © dpa

Hoch das Bier: Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger erklärte in Deggendorf, dass die Politik mehr für Familien auf dem Land tun müsse. © dpa

Nein ist das immer wiederkehrende Wort der CSU: "Nein" zur Brüsseler Bürokratie, zum Atomstrom, zur Kohle, zu überflüssigen Stromtrassen, zur Zuwanderung in die Sozialsysteme. "Mit uns in Bayern nicht", wiederholte CSU-Chef Horst Seehofer das Leitmotiv seiner Rede so häufig, bis die 4000 Zuhörer in der Passauer Dreiländerhalle es im Sprechchor nachsagten Seehofer war da längst heiser. © rtr/Lukas Barth

Grünen-Bundestagsfraktionschef Anton Hofreiter watschte in seiner Rede Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Horst Seehofer (CSU) ab. Atom- und Kohlekraftwerke müssten endlich vom Netz. Nirgendwo auf der Welt gebe es ein brauchbares Endlager für den Atommüll. "Was ist das für eine unglaubliche Anmaßung, was ist das für eine Frechheit." © dpa

Zum letzten Mal hat Münchens OB Christian Ude am Aschermittwoch auf dem Marienplatz traditionsgemäß den Stadtsäckel gewaschen - in der Hoffnung, dass sich die Kassenlage im kommenden Jahr verbessert...ob das wohl hilft? © dpa

Linke-Fraktionschef Gregor Gysi attackiert während seines Auftritts besonders die CSU. Zu deren Parole gegen die sogenannte Armutszuwanderung - "Wer betrügt, der fliegt" - meint Gysi in Passau: "Soll dann der halbe Bundestag gehen?" © dpa

Grünen-Parteichef Cem Özdemir wetterte in Köln gegen die Große Koalition. "Wer dachte, dass die Wildsäue und Gurkentruppen vom Aussterben bedroht sind, wird eines Besseren belehrt in diesen Tagen", sagte er mit Blick auf Berlin. © dpa

Ganz ohne Polemik sprach EU-Parlamentspräsident Martin Schulz bei der SPD in Vilshofen. Die CSU, die nur ein paar Kilometer donauabwärts ihren Aschermittwoch beging, erwähnte der SPD-Mann nicht ein Mal mit Namen. In seiner Rede hielt er stattdessen einen flammenden Appell für Europa. © dpa

Und wo war die Kanzlerin? Merkel, die als Hauptrednerin bei einer Veranstaltung CDU Mecklenburg-Vorpommern sprechen sollte, musste ihren Auftritt kurzfristig absagen. Als Grund nannte sie die Vorbereitung des EU-Sondergipfels zum Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. © dpa