StUB-T-Netz gilt als förderfähig

20.9.2012, 23:21 Uhr
StUB-T-Netz gilt als förderfähig

© Michael Matejka (Archiv)

Als Entscheidungshilfe dient den Volksvertretern wie auch anderen Akteuren in der Region der Abschlussbericht des Gutachterbüros Intraplan „Nutzen-Kosten-Untersuchungen für die Stadt-Umland-Bahn (StUB) nach dem Standardisierten Bewertungsverfahren“. Mit dessen Kapiteln fünf mit sieben befasst sich Teil 2 der EN-Dokumentation.

Standardisierte Bewertungen für StUB-Varianten mit Ost-West-Verbindung von Uttenreuth nach Herzogenaurach Bahnhof (Seiten 83 bis 171):

Ziel der Voruntersuchungen (siehe Teil 1 der EN-Dokumentation) war es, ein aus gesamtwirtschaftlicher Sicht tragfähiges StUB-Konzept zu finden. Nach dem Standardisierten Bewertungsverfahren (förderfähig sind nur Projekte mit einem Nutzen–Kosten-Faktor von mindestens 1,0) analysiert werden das StUB-T-Netz und die Variante der Bürgerinitiative (BI) „Umweltverträgliche Mobilität im Schwabachtal“, die eine andere Trasse auf einem Teil des Westasts vorschlägt (Verzicht auf Kosbacher Brücke, Verlauf wie Aurachtalbahn). Während für das StUB-T-Netz ein Nutzen-Kosten-Indikator von 1,10 erreicht wird, fällt dieser für die BI-Variante mit 0,77 deutlich unter die Grenze zur Förderfähigkeit.

Unstrittig ist der als Stiel bezeichnete StUB-T-Netz-Abschnitt von Nürnberg-Wegfeld (über Buch, Boxdorf, Reutles, Querung A3) entlang der B4 über Tennenlohe (bis Haltestelle Tennenlohe-Nord der Sebastianstraße, dann Umfahrung der zu engen Ortsdurchfahrt), Südkreuzung, Nürnberger und W.-v.-Siemens-Straße nach Erlangen-Arcaden, weil das StUB-Netz aus dem Nürnberger Straßenbahnnetz heraus entwickelt wird. Als problematisch wird beispielsweise die Trassierung im Bereich Nürnberger/Henkestraße erachtet.

StUB-T-Netz gilt als förderfähig

© Bernd Böhner

Auf dem Westast (über die noch zu bauende, dem ÖPNV vorbehaltene Kosbacher Brücke nach Alterlangen über Main-Donau-Kanal, Adenauerring nach Büchenbach-West) wird auf dem Abschnitt zwischen Herzogenaurach Bahnhof und Atlantis verzichtet. Offen ist, ob die Wendeschleife am alten Bahnhof oder am Busbahnhof entsteht. Der knapp sechs Kilometer lange Herzogenauracher Abschnitt verläuft über ein neues Brückenbauwerk (Querung A3) nördlich der Autobahnraststätte, führt südlich von Haundorf zur Herzobase und weiter zum Zentrum von Herzogenaurach.

Auf dem sechs Kilometer langen Ostast soll die StUB ab ER-Arcaden (über Henke-, W.-v.-Siemens-, Luitpold, Drausnickstraße) durch Buckenhof, Spardorf verlaufen und in Uttenreuth (Breslauer Straße, Wendeanlage) enden.

Die Gesamtinvestitionen für das StUB-T-Netz belaufen sich auf gut 268 Millionen Euro (Preisstand 2006, wie nach der Standardisierten Bewertung gefordert). Hinzu kommen Ausgaben etwa für Kapitaldienst oder Unterhalt. Für den StUB-Betrieb müssen zum Beispiel zehn Stadtbahnfahrzeuge angeschafft werden.

Regional-optimiertes Busnetz („RoBus“) (Seiten 172 bis 197):

Ansatzpunkte sind dichtere Takte, neue Linien und Haltepunkte, bessere Verknüpfungen von Regional- mit Stadtbuslinien sowie der Bau von eigenen vom Autoverkehr getrennten Busspuren. Die Errichtung der (für den Kfz-Verkehr zu sperrenden) Kosbacher Brücke ist auch bei RoBus vorgesehen. Die Höhe der Infrastrukturinvestitionen für RoBus wird mit 12,4 Millionen Euro beziffert. Bei den verkehrlichen Wirkungen schneidet die StUB besser ab (Verlagerung von MIV auf ÖPNV bei StUB: 10930 Personenfahrten/24h; RoBus: 6610; Mehrverkehr StUB 13190, RoBus: 7445). Als Vorteile der StUB werden genannt: kürzere Reisezeit (größere Haltestellenabstände, störungsfreiere Fahrt auf unabhängigem Bahnkörper), höherer Komfort.

Die RoBus-Folgenkostenrechnung (ein Nutzen-Kosten-Indikator wurde nicht berechnet) zeigt beispielsweise, dass die betroffenen Verkehrsunternehmen unter den unterstellten Rahmenbedingungen ein ausgeglichenes Betriebsergebnis erreichen.

Folgekostenrechnung StUB-T-Netz („Reduktionsstufe Uttenreuth“) (Seiten 198 bis 220):

Als Vorhabenbeteiligte werden unterstellt: ein StUB-Zweckverband, bestehend aus den ÖPNV-Aufgabenträgern (Erlangen, Nürnberg, Kreis ERH), sowie die Infrastrukturbetreiber (alle beteiligten Verkehrsunternehmen). Der StUB-Zweckverband (Kostenaufteilung ist Verhandlungssache) trägt die Kosten für Planung, Vorbereitung, Erst- und Reinvestitionen in die Infrastruktur und kann mit Zuschüssen von Bund und Land rechnen. Etwa 70 Prozent der Gesamtkosten in Höhe von 280,5 Millionen Euro gelten als zuwendungsfähig.

Kommt das Territorialprinzip zum Tragen, muss Erlangen knapp 72 Millionen Euro (entspricht 57 Prozent) für StUB-Infrastruktur, Planung und Vorbereitung abzüglich Zuwendungen tragen, der Landkreis 45,8 Millionen Euro (36 Prozent). Die Verkehrsunternehmen übernehmen die Ausgaben für Fahrzeuge, Betriebsführung und Unterhalt; auch hier gibt es Fördermöglichkeiten. Zudem ist mit Mehreinnahmen durch zusätzliche Fahrgäste zu rechnen.

Mehr zum Abschlussbericht zur Kosten-Nutzen-Analyse lesen Sie in Kürze.

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