43 Jahre Kinogeschichte: Die Meisengeige bleibt bestehen

Zunächst sah alles nach der endgültigen Schließung des kleinen Programmkinos am Laufer Schlagturm aus. Eine Bürgerinitiative mit 7400 Unterschriften zeigte jedoch, dass die Nürnberger die Meisengeige nicht so schnell aufgeben wollen - und nicht werden. Der kleine Filmpalast ist gerettet. © meisengeige

Im Oktober sollte eigentlich der letzte Film über die Leinwand laufen. Das denkmalgeschützte Gebäude am Laufer Tor 3 wird den modernen Anforderungen nicht mehr gerecht. Um den Betrieb aufrecht zu erhalten, wäre eine Investition in Höhe eines sechstelligen Betrages notwendig. So hieß es zunächst von Seiten des Betreibers. Ein Summe, die viel zu hoch angesetzt war. Die aktuelle Schätzung beläuft sich auf einen Betrag im unteren fünfstelligen Bereich. Geld, das der Betreiber Wolfram Weber in die Hand nehmen wird, um sein Kino zu erhalten. © Michael Müller

Vor drei Jahren wurde hier noch gefeiert. Zum 40-jährigen Jubiläum gab es in der Meisengeige zum Retro-Preis von fünf Mark Klassiker der Filmgeschichte zu sehen. Beim Geburtstag prophezeite...

...man der Geige noch eine lange, unbeschwerte Zukunft. Dass das Kino so bald darauf mit der Schließung zu kämpfen hat, konnte damals niemand ahnen. Die nächsten Geburtstage können aber schon wieder geplant werden - das Kino wird nun doch umgebaut und bleibt bestehen. © Michael Müller

Mit der Einführung der neuen Technik war die Meisengeige eines der ersten Programmkinos in Deutschland, das auf digitale Filmprojektion umgestellt hat. © Eduard Weigert

Reich wurde er durch die Meisengeige nicht. Über Jahre hinweg hat das kleine Kino für Betreiber Wolfram Weber keine Gewinne eingefahren. Der Filmeliebhaber... © Uwe Niklas

...erhielt es trotzdem weiter am Leben. Auch das Geld für die kommenden Baumaßnahmen investiert der Betreiber selbst. Neben der Meisengeige gehört Weber das Cinecitta, das Cinemagnum und das Metropolis. © Michael Müller

Mit der Meisengeige legte Wolfram Weber den Grundstein seines Kinoimperiums. Erst danach widmete er sich seinen anderen Kinos. Im ersten Stock des alten Gebäudes am Laufer Schlagturm wohnte er jahrzehntelang mit seiner Familie. © Eduard Weigert

Der kleine Außenbereich der Meisengeige am Laufer Tor lädt zum Verweilen und Entspannen ein. Wer es sich in den Kinosesseln gemütlich gemacht hat, kann danach im gleichen Retro-Charme einen Kaffee oder Bier genießen. © Bernd Hafenrichter

Die Einführung des Rauchverbots hat die Meisengeige hart getroffen. Dass im Kino gequalmt wurde, gehörte früher einfach dazu und machte einen Teil des Charmes aus. Zigaretten gibt es schon lange nicht mehr, der Charme ist geblieben. © Eduard Weigert

Die Nostalgie der Filmsäle ist aus den Vorführräumen der Geige verschwunden. Große Bänder und Geräte haben ausgedient. Dieser kleine, digitale Filmpalast wird den Kinoliebhabern auch in Zukunft schöne Stunden bescheren. © Karl-Heinz Daut

Mit seinen beiden Brüdern hat Wolfram Weber vor 43 Jahren aus einer Backstube ein Kino gemacht. Der damalige Chemiestudent sammelte sogar Sofas und Badewannen vom Sperrmüll, damit die Kinogäste Platz nehmen konnten. © Eduard Weigert

Schwarz-weiße Filmplakate versetzen die Besucher in eine andere Zeit. Mit durchgesessenen Sitzen und dem Balkon entsteht im Kinosaal eine nostalgische Atmosphäre. © meisengeige

Das Bäckereischild existiert noch, Brötchen gibt es schon lange nicht mehr. Im Café Meisengeige herrscht Selbstbedienung. © Eduard Weigert

Die Umbaumaßnahmen bringen der Meisengeige nicht nur die nötigen Fluchtwege, die beiden Kinosäle bekommen auch noch eine neue Bestuhlung. © Michael Müller