„Ich bin hier die Mama“

NÜRNBERG - Schnitzel im XXL-Format, gemütliche Gasträume mit Club-Ecken und Stammtisch, lauschige Biergärten im Mini-Format. In vielen Kleingartenanlagen gibt es öffentliche Gaststätten. Sie sind nicht immer leicht zu finden und ähneln von außen oft mehr einem Vereinsheim. Doch innen werkeln Köche und Köchinnen, die was von ihrem Fach verstehen. In einer kleinen Serie stellt der Stadtanzeiger solche Refugien im Grünen vor. Dieses Mal waren wir zu Gast am Kuhweiher.

„Halb versteckt, verborgen und gemütlich gelegen“ - so definiert der Duden den Begriff „lauschig“. Und nichts könnte besser passen, um den Biergarten der „Kantine Kuhweiher“ zu beschreiben. Die Gaststätte des Kleingartenvereins Kuhweiher ist nicht ganz so leicht zu finden inmitten des großen Kleingarten-Areals zwischen Röthenbach und Eibach. Aber umso besser, dass nur eine schmale Straße hierhin führt, so hört man mehr Vogelgezwitscher als Autolärm.

Gemütlich gelegen? Ja, das passt hier wirklich prima. Unter alten Kastanien-, Linden- und Eichenbäumen finden draußen gut 140 Personen Platz. Das Publikum ist bunt gemischt — Senioren genießen die Ruhe, Familien schätzen den daneben gelegenen Spielplatz, Radler machen hier am Wochenende gerne einen Einkehrschwung, Kartler treffen sich zum Stammtisch und natürlich nutzen auch die anliegenden Kleingärtner die Möglichkeit, nebenan essen zu gehen. „Man kann ja nicht immer Selbstgegrilltes essen“, sagt Vereinsvorstand Manfred Krauß schmunzelnd.

© Michael Matejka

Das Wirtsehepaar Rosi und Andy Dijak sorgt seit über 21 Jahren dafür, dass ein bisschen Abwechslung auf den Gartentisch kommt. Traditionelle deutsche und kroatische Küche bestimmt das Angebot.

Zur Auswahl stehen Schnitzelvariationen (ab 6,50 Euro), fränkische Bratwürste, deftige Brotzeiten oder eben Balkanspezialitäten.

© Michael Matejka

Von Stammgästen wird der kroatische Grillteller mit Cevapcici, Schweinekotelett, Fleischspieß, Ajvar, Krautsalat und Peperoni für 7,80 Euro empfohlen. Sonntags gibt es Braten und frische Schäufele, am Freitag steht Fisch auf der Tageskarte. Vegetarier haben es nicht ganz so leicht, aber immerhin drei Spiegeleier mit Bratkartoffeln (4,50 Euro), ein Käsebrot oder ein kleiner Salat machen auch fleischlose Esser satt. Bei den Getränken ist wieder für jeden Geschmack etwas dabei. Eine Halbe helles Bier passt zur Stadtwurst mit Musik, ein kroatisches Dunkelbier (0,5 Liter zu 2,40 Euro) zum mediterranen Grillteller.

Meist gut besucht

„Ich bin hier die Mama für meine Gäste und sorge dafür, dass alle etwas Gutes zu essen kriegen“, sagt Wirtin Rosi Dijak (53) über sich. Ihr Ehemann (66) bestätigt: „Das stimmt, sie macht auch abends um zehn noch was Warmes zu essen, wenn jemand später kommt“, sagt er.

Bei den Gästen kommen der nette Service und die familiäre Atmosphäre gut an. Auch Vereinsvorstand Manfred Krauß ist zufrieden, dass die „Kantine“ drinnen wie draußen meist recht gut besucht ist.

Man legt Wert auf gute Zusammenarbeit mit den Pächtern. Im letzten Jahr wurde zum Beispiel die Gaststube mit etwa 60 Plätzen komplett renoviert. Das Nebenzimmer, das mit seinen holzvertäfelten Wänden noch etwas altmodischen Wirtshauscharme versprüht, soll im nächsten Jahr folgen, obwohl manche Gäste gerade diese Art der Gemütlichkeit besonders schätzen.

Mehr Informationen über die Kantine Kuhweiher in unserer Rubrik Essen und Trinken!