Ketchup und Mayo sind tabu

Nürnberg - Keine Pommes mit Mayo und kein Spezi auf der Speisekarte — wo gibt es denn so was? In Franken natürlich. Genauer gesagt im Landbierparadies am Hasenbuck. Im Sommer wie im Winter lockt das Wirtshaus mit moderaten Preisen, deftigen Brotzeiten und fränkischen Bieren.

Das Kneipensterben macht auch vor dem Stadtteil Hasenbuck nicht Halt. Immer wieder müssen Gastwirte ihre Lokale schließen, weil die Gäste ausbleiben. Ein Wirtshaus zeigt sich von dieser Entwicklung offenbar unbeeindruckt: Das Landbierparadies in der Sterzinger Straße. „Wir merken davon überhaupt nichts“, sagt Geschäftsstellenleiter Michael Bräutigam. Das Konzept — „fränkische Biere, moderate Preise, großer Biergarten“ — scheint aufzugehen.

Und das schon seit über zehn Jahren, so lange gibt es die Zweigstelle der Wirtshaus-Kette. Ursprünglich eröffnete der Landbierparadies-Gründer Joachim Glawe einen Getränkehandel, der im Sortiment ausschließlich Produkte aus Franken hat. Die Idee kam gut an und der Erfolg des Unternehmens ermutigte ihn, auch ein fränkisches Wirtshaus in Nürnberg zu eröffnen.

Eine von momentan drei dieser Gaststätten steht am Hasenbuck. Auf der Speisekarte finden sich rund 23 Biersorten von kleinen fränkischen Brauereien. Das exotischste Gebräu? „Eigentlich alle“, findet Michael Bräutigam. „Am besten gehen Meister und die Schwarze Anna.“ Sehr beliebt ist auch das Fünf-Liter-Holzfass, zum Selberzapfen am Tisch.

Eine pralle Bierkarte, Brotzeiten und Braten — diese Auswahl sollte eigentlich keine Wünsche offen lassen. Was man jedoch vergeblich auf der Karte sucht, sind: Pommes, Ketchup, Mayonnaise, Cola und Spezi. „Das ist Teil unseres Konzepts“, erklärt Bräutigam, „wir wollen es urfränkisch halten.“ Das bedeutet zum Beispiel: Ein Schweinebraten mit Kloß, Krautsalat und dazu ein Bier für 6,90 Euro. Das sei der Renner auf der Karte, erzählt Bräutigam. „Das essen manche Gäste fünf Mal die Woche.“

Das Landbierparadies ist kein Stammtischlokal nur für Hasenbucker. „Die Leute kommen aus allen Himmelsrichtungen“, sagt Bräutigam. Das muss allein deshalb schon stimmen, weil das Landbierparadies Anlaufpunkt für Wandergesellen ist. Die übernachten dann im umgebauten Kegelraum und verbringen nicht selten ihren Gesellenabend dort.

Ab Mai ist das Landbierparadies täglich ab 16 Uhr geöffnet, bei schönem Wetter inklusive Biergarten mit insgesamt 600 Plätzen.

Mehr Informationen über das Landbierparadies in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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