Nürnberger Kripo hat jugendliche Intensivtäter im Fokus

17.5.2017, 09:53 Uhr
Raubüberfälle und Einbruchsdelikte werden häufig unter Alkoholeinfluss begangen.

© colourbox.com Raubüberfälle und Einbruchsdelikte werden häufig unter Alkoholeinfluss begangen.

Intensivtäter haben einiges auf dem Kerbholz: Mindestens fünf Straftaten innerhalb von sechs Monaten, dazu eine Gewalttat bringt Nachwuchskriminelle in den Fokus des K 22. Denn zehn Prozent der jugendlichen Straftäter verüben etwa 50 Prozent aller Straftaten dieser Altersgruppe, so eine Studie des bayerischen Landeskriminalamtes.

Das Kommissariat 22 agiert mit einem personenbezogenen Ansatz. Jeder "Kunde" wird von einem Beamten intensiv persönlich betreut. Dazu gehören Hausbesuche und so genannte Gefährder-Ansprachen - etwa wenn der junge Mensch zu Gewalttaten neigt. Dazu gehören regelmäßige Kontakte zu Jugendrichtern und zum Sozialdienst.

Drogen oftmals nur der Anfang

Intensivtäter bleiben ständig im Fokus, auch wenn die Ermittlungen zu einem Vorgang längst abgeschlossen sind. Auf der Straße sind am Anfang der Karriere häufig Suchtmittel prägend. Das beginnt beim Schnüffeln von Deospray und führt irgendwann zu illegalen Drogen. Irgendwann gehen sie dazu über, andere Jugendliche auf der Straße zu überfallen, in Wohnungen, Kindergärten oder Schulen einzusteigen. Häufig werden diese Taten unter Alkoholeinfluss begangen.

Die Zahl der jugendlichen Intensivtäter in Nürnberg ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich zurückgegangen. Aktuell fällt den Kripobeamten auf, dass ihre Schützlinge vergleichsweise wenig Raubüberfälle begehen. Dafür gibt es viele Wohnungseinbrüche und Betrugsfälle, die auf das Konto von Intensivtätern gehen. Beliebte Treffpunkte sind die Wöhrder Wiese und der Bereich zwischen Hauptbahnhof und Königstorpassage. Je nach Tageszeit und Alkoholisierungsgrad der Täter haben potenzielle Opfer dort gute Chancen, angegriffen zu werden. Sehr häufig spielen dabei offene Rechnungen eine Rolle. 

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