Nürnberger Sturmtruppler spricht über den neuen "Star Wars"

17.12.2015, 11:02 Uhr
Zahlreiche Fans pilgerten am Mittwochabend schon in die Kinos, um sich den neuen "Star Wars" anzuschauen - so auch Markus Hauenstein (m.).

© dpa Zahlreiche Fans pilgerten am Mittwochabend schon in die Kinos, um sich den neuen "Star Wars" anzuschauen - so auch Markus Hauenstein (m.).

Am Mittwochabend liefen sie im Cinecittá auf: Strumtruppler, Wookies und Jedi-Ritter. In einer der weißen Rüstungen der Streitkräfte des Imperiums steckte Markus Hauenstein, Mitglied der "Star Wars Fans Nürnberg". Der Verein hatte sich in dem Nürnberger Kino das komplette Deluxe-Kino 3 gesichert, um zu den ersten Zuschauern zu gehören.

In den Kinosaal ging es für den 46-Jährigen aus Heroldsberg allerdings ohne Rüstung: "Das Strumtruppler-Kostüm ist einfach unbequem dafür - mit dem kannst Du nicht sitzen." Nach der ersten Vorstellung am Donnerstagmorgen um 0.05 Uhr sprachen wir mit ihm über den neuen Film.

Die wichtigste Frage gleich zum Anfang: Wie war das "Erwachen der Macht"?

Hauenstein: Ich finde den Film saugut! Man darf ihn aber natürlich nicht mit den alten Filmen vergleichen. Das ist eine neue Zeit, andere Techniken – und andere Leute haben "Das Erwachen der Macht" gedreht. Aber für mich ist das jetzt wieder "Star Wars" - nicht so wie die vorherigen drei Teile.

Ist der neue Film denn den Erwartungen gerecht geworden, die an ihn gestellt wurden?

Hauenstein: Es kommt darauf an, was man eben von dem Film erwartet. Ich habe erwartet, dass es eine schöne Story wird mit tollen Aufnahmen – und meine Erwartungen sind erfüllt worden.

Es gibt ja schon mehrere Kritiken zum neuen Film. Darin heißt es: Der neue "Star Wars" wäre zwar etwas für Fans, aber der normale Kinogänger würde eher nichts Neues zu sehen bekommen.

Hauenstein: Der Film liefert auch für Fans nichts Neues. Es gibt einen Wüstenplaneten, es gibt X-Wings, es gibt Sturmtruppen, es gibt Gut und Böse – aber genau das macht "Star Wars" ja aus. Bei den letzten Teilen haben die Macher alles neu erfunden, was dann auch kritisiert wurde. Denn das war dann einfach nicht mehr "Star Wars".

Passen die alten Figuren zur neuen Geschichte?

Hauenstein: Die alten Charaktere sind sehr gut integriert in die Geschichte. Sie schließen die Lücke zur originalen Trilogie, stehen nicht im Vordergrund. Der Fokus liegt zwar auf den neuen Charakteren, aber Han Solo, Leia und Luke sind da, um die Story fortzusetzen. Das ist gut gemacht.

Gibt es eigentlich etwas, das Dich in "Das Erwachen der Macht" enttäuscht hat? Hast Du irgendeine Figur vermisst?



Hauenstein: Vermisst habe ich keinen. Enttäuscht... Da wird vom neuen Imperium mal etwas zerstört. Das war ein wenig zu einfach, das hätten die Macher anders lösen können. Aber es gibt ja bei jedem Film etwas, das einem nicht gefällt. Wer mit "Star Wars" bisher nichts zu tun hatte, wird ziemlich gut unterhalten.

Gibt es eigentlich einen neuen Jar Jar?

Hauenstein: Es gibt zum Glück keinen neuen Jar Jar. Sonst würde ich auch nicht ein zweites Mal in den Film gehen. (Lacht.)

Hat J.J .Abrams denn sein Versprechen wahr gemacht, dass er Jar Jar's Skelett irgendwo auf dem Wüstenplaneten verstecken wird?

Hauenstein: Ich habe es nicht gesehen, zumindest nicht beim ersten Mal. Man muss dazu sagen: Die Original-Trilogie ist ja ziemlich ruhig von der Kameraführung. Und „Das Erwachen der Macht“ ist ein moderner Actionfilm mit vielen Details und viel Bewegung. Um da alle Details zu entdecken, musst Du ihn mehrfach sehen. Gerade auf dem Wüstenplaneten, die Szenen finde ich hammermäßig, da liegt so viel Zeug vom Imperium rum: Sternenzerstörer, Walker, abgeschossene Sachen. Selbst wenn Du den Film zum zehnten Mal schaust, entdeckst Du bestimmt noch neue Details.

Hast Du eigentlich eine Idee, warum "Star Wars" auch heute noch Kinder fasziniert?

Hauenstein: Weil es von den Eltern kommt. Ich sehe es ja bei mir. Wenn die Eltern begeistert sind, die Filme anschauen und vielleicht noch Spielsachen haben – dann sind die Kinder auch infiziert.  

Wer sind denn überhaupt Deine Lieblingsfiguren aus den Filmen?

Hauenstein: Die Sturmtruppler! Die Rüstung finde ich vom Design her einfach genial.

Da gibt es mit Captain Phasma jetzt ja eine größere Rolle, oder?

Hauenstein: Ich war fast ein wenig überrascht. Die Figur wird überall beworben, jeder spricht von Captain Phasma, Gwendoline Christie spielt die Rolle. Das ist aber eigentlich die totale Nebenrolle. Du siehst sie nur ganz kurz, sie spricht fünf Sätze. Das ist schon ein cooler Charakter, sieht klasse aus. Da habe ich aber eigentlich irgendwie mehr erwartet.

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