Vor dem Frankenderby: Ultra-Lager geben sich friedlich

28.2.2018, 12:00 Uhr
Ganz so brisant wie in den vergangenen Jahren ist das 264. Frankenderby wohl nicht: Der Club kämpft um den Aufstieg, das Kleeblatt will die Klasse halten.

© Sportfoto Zink / WoZi Ganz so brisant wie in den vergangenen Jahren ist das 264. Frankenderby wohl nicht: Der Club kämpft um den Aufstieg, das Kleeblatt will die Klasse halten.

Bislang gebe es "keine Drohgebärden" und "kein Anheizen", sagt Polizei-Sprecherin Elke Schönwald. "Wir haben das sehr erfreut festgestellt." Selbst eine Niederlage des 1. FC Nürnberg – Derbys haben bekanntlich ihre eigenen Gesetze – dürfte diesmal keine Reibereien zwischen den Ultra-Lagern auslösen, meinen Beobachter. Das Nürnberger Ultra-Lager sei inzwischen ganz auf den herbeigesehnten Aufstieg konzentriert, heißt es. Da dürfe nichts mehr dazwischen kommen.

Gleichwohl werden die Einsatzkräfte wieder auf alles vorbereitet sein. Denn das Frankenderby hat ja seine Geschichte, und die Nürnberg-Fürther Begegnungen auf dem Rasengeviert gelten seit langem als Hochrisikospiele. Mehrere Hundert Beamte werden also am Samstag dafür sorgen, dass die Ultra-Lager beider Seiten – die "Banda di Amici" und die "Ultras 94" auf Nürnberger Seite sowie die Fürther "Horidos" – nicht auf Tuchfühlung gehen können.

Strikte Fantrennung heißt dieses seit Jahren erfolgreiche Konzept der Polizei, das bereits bei der Anreise greift. Organisiert anreisende Gästefans werden von Süden an ihre Zuschauer-Blöcke herangeführt, Club-Anhänger vom Norden her. Wobei die "Horidos" wieder einen Bus-Konvoi zum Max-Morlock-Stadion organisieren. Zehn bis 15 Busse erwartet die Polizei, die den Anreiseweg mit den Organisatoren abstimmen und den Konvoi am Samstag mit Einsatzfahrzeugen zur Großen Straße eskortieren wird. Von dort marschieren die Fürther Anhänger dann im Pulk und mit Polizeigeleit zum Stadion.

Bis zu 2000 weitere Fürther reisen mit der U-Bahn oder im Auto an. Sollte es im U-Bahn-Bereich zu größeren Fan-Ansammlungen kommen, will die Polizei Sonderzüge einsetzen lassen, die dann von USK-Beamten begleitet werden. Rund 45.000 Zuschauer erwartet der Club insgesamt zu diesem Derby, davon 2500 bis 3000 aus der Nachbarstadt.

Knappe Parkplätze wegen der Freizeit-Messe

Ihnen allen rät die Polizei, beim Anmarsch möglichst auf das eigene Auto zu verzichten. Denn im Messezentrum findet die Freizeit-Messe statt, die am Samstagmittag Tausende von Besuchern anziehen dürfte. Parkplätze könnten damit knapp werden. Wer auf die eigenen vier nicht verzichten möchte, sollte unbedingt dem Verkehrsleitsystem folgen, um einen Parkplatz zu finden.

Die augenscheinliche Ruhe zwischen den verfeindeten Ultra-Lagern führen viele Beobachter auf den Feuerlöscher-Wurf auf eine U-Bahn-Fahrerin im August 2014 zurück. Der Täter, ein Nürnberger Ultra-Anhänger, wurde ausfindig gemacht und zu sieben Jahren Haft verurteilt. Der Bundesgerichtshof hat das Urteil bestätigt.

Verwandte Themen


8 Kommentare