Ein beseeltes Projekt

10.3.2012, 00:00 Uhr
Ein beseeltes Projekt

© ley

Einst standen 20 Rinder dort, wo es nun Kuchen zu genießen und Patchworkkreationen zu erstehen gibt. Die Zeiten ihres Landwirtschaftsbetriebs sind für Karin und Herrmann Krauter schon lange vorbei. Vor knapp zwei Jahren hatte die Dame das Hauses dann die zündende Idee, den einstigen Stall umzuwidmen.

Denn die rührige Ortsbäuerin und passionierte Schneiderin sehnte sich nach einem Raum, um ihre Kreationen auszustellen und zu verkaufen. Ein Traum, zu dessen Verwirklichung sie bald das ehemalige Tierdomizil ins Visier nahm. Zum Ursprungsgedanken, sich einen Laden einzurichten, gesellte sich alsbald ein weiterer: Warum nicht denen, die zum „Gruschdln“ (Stöbern) vorbeikommen, auch gleich Kaffee, Kuchen oder eine Brotzeit kredenzen? Im August 2010 wurde es dann ernst. Das zunächst halb so groß geplante Projekt nahm schnell immer größere Ausmaße an. Über 200000 Euro flossen in die mit EU-Mitteln geförderte Maßnahme. Denn nicht nur das Stallinnere galt es von Grund auf zu erneuern, auch der Hof musste umgestaltet werden.

Nun finden auf140 Quadratmetern i bis zu 50 Personen Platz im Inneren des Cafés, im Sommer lässt sich’s zusätzlich auch im draußen gut verweilen.

„Von diesem Café wird man sprechen!“ zeigte sich bei der Eröffnung auch Marianne Geißendörfer begeistert. Die Mitarbeiterin beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Uffenheim hat nicht nur gemeinsam mit der Stadt Spalt die Fördermittel an Land gezogen, sondern Krauter auch Seminare in Sachen Hofgastronomie und Landerlebnisreisen vermittelt.

„Ein beseeltes Projekt“ hieß es am Eröffnungstag aus den Reihen der Ehrengäste. Die Betreiber hatten nämlich schon beim Bau auf regionale Handwerksbetriebe gesetzt. Auch beim Verkauf kommen nun regionale Produkte zum Zug. Außerdem will Karin Krauter in den neuen Räumen Nähkurse anbieten. Über gemeinsame Ausstellungen denkt sie ebenso nach. Kundschaft erhofft sie sich auch aufgrund der Tatsache, dass das Café auf der Route zahlreicher Wanderer und Radler liegt. Ihre Mitstreiter rekrutieren sich übrigens vornehmlich aus Karin Krauters eigenem Umfeld: Tochter Magdalena und deren Verlobter helfen genauso mit wie die Söhne Andreas und Michael sowie Nachbarin Martina Naß. Nicht zu vergessen Herrmann Krauter, der hauptberuflich in der Verwaltung der Diakonie Neuendettelsau tätig ist. Damit sei für das Auskommen gesorgt und „wir können das Ganze gelassen angehen“, so der ehemalige Bankangestellte. Der vierwöchige Probelauf lässt Gutes ahnen. Auch zur Eröffnung selbst war das Interesse groß. Kein Wunder: „Am liebsten würde ich hier Alles mitnehmen,“ schwärmte eine Kundin...

Mehr Informationen über das Gruschdl Café in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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