Audiovisuelle Touchboards komplettieren das Henselt-Studio

21.6.2015, 11:55 Uhr
Audiovisuelle Touchboards komplettieren das Henselt-Studio

© Foto: Robert Schmitt

Das Schwabacher Stadtmuseum ist um eine echte Attraktion reicher, „von der viele bayerische Museen lernen können“, wie Dr. Ingo Krüger, festgestellt hat. Das geschäftsführende Vorstandsmitglied der Bayerischen Sparkassenstiftung war nach Schwabach gekommen, um im Henselt-Studio eine hochinnovative Technik offiziell ihrer Bestimmung zu übergeben.

„Damit ist ein Raum vollendet, der der Weltgeltung Henselts gerecht wird“, sagte Kulturamtsleiter Sandra Hoffmann-Rivero. Schließlich sei der Klaviervirtuose, Komponist und Musikpädagoge einer der großen Söhne der Stadt.

Zwei audiovisuelle Touchboards geben dort nun Auskunft über das Leben und Wirken Adolph von Henselts (1814 – 1889). Bis zu sechs Personen können sich an den beiden großen Bildschirmen per Tablet-Gesten einen Eindruck von dem in Schwabach geborenen Komponisten verschaffen. Die dabei verwendete Infrarottechnik ist eine Premiere in Bayern. „Das gibt es so nicht einmal in München“, erklärte Ingo Krüger.

30 000 Euro Spenden

Die Bayerische Sparkassenstiftung hat das Projekt mit 22 000 Euro gefördert. Ihre kleine Schwester, die Stiftung der Sparkasse Mittelfranken-Süd, hat sich mit 8000 Euro beteiligt. Vorstandsmitglied Daniela Heil und Stiftungs-Geschäftsführer Ralf Huber wohnten dem Festakt im Stadtmuseum ebenfalls bei.

„Ohne diese Förderung wäre das Projekt nicht möglich gewesen“, sagte Oberbürgermeister Matthias Thürauf. Auf spielerische und unterhaltsame weise kann man an den Bildschirmen eine enorme Fülle an Film-, Musik-, Bild- und Textinformationen abrufen.

Das Stadtoberhaupt dankte allen beteiligten Förderern und Unterstützern für ihren materiellen und ideellen Einsatz. Der Bezirk Mittelfranken und die Landesstelle für nichtstaatliche Museen haben für das gesamte Henselt-Studio ebenso Geld gegeben wie der Förderverein des Stadtmuseums.

Thürauf lobt Söllner

Das Schwabacher Ehepaar Ursula und Gebhard Kindl hat bereits drei Bücher über Henselt veröffentlicht und gehört damit zu den besten Kennern des Pianisten. Beide haben in umfangreichem Maße Inhalte für die Bildschirmpräsentation beigesteuert. Im Stadtmuseum waren Leiter Jürgen Söllner und seine Stellvertreterin Andrea Kefer federführend. „Jürgen Söllner ist es, der hier immer wieder neue Themen sucht und entwickelt“, lobte Matthias Thürauf den Stadtmuseumschef.

Krüger hatte zuvor betont, mit solch neuen Vermittlungsformen von Kultur insbesondere die nachwachsenden Generationen anzusprechen. „Wenn wir die Jugend nicht an diese Themen heranführen, dann bröckelt unser kulturelles Erbe als wichtiges Identifikationsmerkmal“, so Krüger. „In diesem Sinne ist das Projekt hier genial“, fügte er hinzu und war überzeugt, dass Bayern von einer gleichmäßig entwickelten Kultur im gesamten Land lebe.

Dazu wolle die Sparkassenstiftung nicht nur mit Geld, sondern auch mit Netzwerken und Know How beitragen. Matthias Thürauf fand es spannend, „wie die neue Technik die Tür öffnet und den Blick freigibt auf Geschichte mit Lokalkolorit“.

Stationenkonzert

Zur Feier der Komplettierung des Henselt-Studios ist im Stadtmuseum zum zweiten Mal das „Sationenkonzert – Hommage an Henselt“ aufgeführt worden. Sieben Musiker des Vereins „Metropolmusik“ haben moderne Stücke komponiert, die auf der Musik Henselts fußen. 15 Instrumentalisten boten die Kompositionen Unter der Leitung des Schwabacher Vereinsgründers, Jazz-Musikers und Komponisten Peter Fulda dar.

Zuvor hatte er Kulturchefin Hoffmann-Rivero die gesammelten Partituren überreicht. Die CD mit allen Stücken des „Stationenkonzerts“ samt Booklet über ihre Entstehung ist ab Montag im Museum, im Kulturamt und im Handel erhältlich.

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