Baulandpreis in Schwabach unter bayerischem Durchschnitt

1.9.2015, 09:03 Uhr

Verkauft wurden dabei sowohl baureifes Land als auch Bauerwartungsland.

Der Quadratmeter „baureifes Land“ kostete in Schwabach 174 Euro. Das waren 52 Euro weniger als im Jahr davor. Damit gehört Schwabach zu den Gebieten, in denen weniger bezahlt wird als im bayerischen Durchschnitt mit 235 Euro (Vorjahr: 224 Euro).

Das Finanzamt führt Buch und hat präzise Zahlen auf Euro und Cent ans Landesamt für Statistik gemeldet. Kein Wunder, denn schließlich kassiert es Grunderwerbsteuer: Exakt 17.072 baureife Grundstücke wurden 2014 in Bayern verkauft. Dazu kamen 3590 Verkaufsfälle mit Bauerwartungsland, macht zusammen 20.662 Käufe und Verkäufe. Vom baureifen Land wechselten in Schwabach 53 Grundstücke Besitzer oder Besitzerin. Bei denen kostete der Quadratmeter im Schnitt 173,92 Euro. Das waren 51,90 Euro weniger als im Jahr davor.

Höchste Klasse

Der Begriff „baureif“ beschreibt die höchste Klasse, denn Bauland ist nicht gleich Bauland. Die Statistiker unterscheiden zwischen baureifem Land, Rohbauland und „sonstigem Bauland“, das beispielsweise als Freifläche genutzt wird. Baureif heißt, dass sofort mit der Bebauung begonnen werden kann, weil die notwendige Erschließung vorhanden ist. Deshalb ist dieses Bauland am teuersten. Wesentlich günstiger ist das Rohbauland, weil es sich hier um Grundstücke handelt, die erst in absehbarer Zeit erschlossen werden sollen.

Deswegen unterscheiden sich auch die beiden Durchschnittswerte, die das Landesamt für Statistik für Bauland in Schwabach angibt: Bauland kostete 2014 in Schwabach im Schnitt 159 Euro (Vorjahr: 209 Euro), baureifes Land eben 174 Euro (Vorjahr: 226 Euro).

Die meisten Geschäfte werden in Schwabach mit baureifem Land gemacht, andere Baulandarten sorgten 2014 nur für acht Geschäfte mit einem Umsatzvolumen von 3,50 Millionen Euro. (Vorjahr: sieben/0,31 Millionen Euro).

Die Antwort auf die Frage „Wer wird Millionär?“' hängt für Grundstücksbesitzer natürlich davon ab, wo sie ihre Grundstücke besitzen. „Immobilie“ heißt nunmal unbeweglich. Und die Nachfrage nach Grundstücken hängt auch davon ab, wo der Mensch seine Heimstatt gründen will oder beruflich kann. „Zwischen den einzelnen Regionen bestehen große Preisunterschiede“, sagt das Landesamt für Statistik in seiner Zusammenfassung: „So war baureifes Land in Oberbayern mit durchschnittlich 552 Euro weitaus am teuersten. Wird die Stadt München bei Oberbayern nicht berücksichtigt, liegt der Quadratmeterpreis deutlich geringer bei 326 Euro. In Mittelfranken mussten im Schnitt 154 Euro für den Quadratmeter bezahlt werden. In Schwaben (134 Euro) sowie in Unterfranken (108 Euro) lag der Quadratmeterpreis nochmals deutlich niedriger. Am wenigsten kostete der Quadratmeterpreis baureifes Land in der Oberpfalz (106 Euro), in Niederbayern (95 Euro) und in Oberfranken (67 Euro).“

Der Blick zurück zeigt allerdings auch eines: Der alte schwäbische Satz „Hektar besteht, Schönheit vergeht“ als Regel für die Auswahl des Eheweibes oder -mannes hat sogar im 21. Jahrhundert noch seine Berechtigung: Wer 1970 einen Hektar „heiratete“, erhielt beim damaligen zusammengefassten Preis für alle Baulandarten von 12,86 Euro in Schwabach umgerechnet einen Wert von 128 600 Euro. Heute liegt der Wert bei 1,59 Millionen Euro, also dem 12,4-fachen. Wenn‘s Ackerland war, das inzwischen zu Bauland wurde, ist der Ertrag natürlich noch deutlich höher. Ortsnaher Landbesitz war also stets eine sichere Bank.

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