Erster Kanu-Dialog an der Rednitz

7.9.2015, 16:40 Uhr
Erster Kanu-Dialog an der Rednitz

© Foto: oh

Unterstützer für seine Idee fand Nagl vor allem in den Bürgermeistern Ralph Edelhäußer (Roth) und Jürgen Spahl (Rednitzhembach), die in der vergangenen Woche alle relevanten Behörden und Interessensgruppen an einen Tisch bringen wollten. .

Nach einer fünfzehnminütigen Bootsfahrt legte die zwölfköpfige Gruppe bei der Kanufahrt Rednitzhembach an und diskutierte direkt am Wasser Chancen und Bedenken der Bewerbung der Rednitz als Kanustrecke. Dankbar waren die Initiatoren vor allem für die Anregungen der eher kritischen Verbände wie dem Bayerische Bauernverband oder den Fischereiverbänden Roth und Rednitzhembach.

Nachdem Bürgermeister Jürgen Spahl herausstellte, dass die Kanufahrt auf der Rednitz eine knapp hundertjährige Tradition auf den allein im Gemeindegebiet Rednitzhembach sieben Kilometer Flusslänge hat und der Landtagsabgeordnete des Stimmkreises Roth, Volker Bauer, die Notwendigkeit von Urlaubs- und Freizeitangeboten für „die Daheimgebliebenen der Metropolregion“ unterstrich, versuchte Nagl, die Bedenken der Landwirte und Fischer zu zerstreuen. Man wolle keine Kanu-Autobahn, so Nagl, im Gegenteil: „Der Trend geht zum Tagestourismus. Dafür ist die Rednitz ideal. Und mit einigen freiwilligen Selbstverpflichtungen wie Mindestpegel, Befahrungszeiten, verbindlich ausgewiesenen Anfahrts- /Umtragungswegen und klaren Sperrzeiten etwa bei Königsfischen oder Wiesenflutungen soll der Gemeingebrauch der Rednitz gelenkt werden, damit ein gutes Miteinander am Wasser möglich ist.“

Dass es bei den Kanufahrern, wie bei den Fischern Deppen gäbe merkte Josef Kehrer vom Fischereiverein Schwabach an. Deshalb sei es wichtig, dass ein eventueller Kanuverleih von einer erfahrenen und verantwortungsvollen Person betrieben werde. „Auch in der Rednitz gibt es unter Wasser liegende Bäume und Strömungen“, so Kehrer. Alle Beteiligten begrüßten daher den Vorschlag von Georg Winkler, in Zusammenarbeit mit Referenten der Kanu-, Fischerei- und Umweltverbände einen „Kanu-Führerschein“ aufzulegen, um Interessierten den richtigen Umgang mit dem Boot, aber vor allem auch der Umwelt zu vermitteln.

Ebenfalls großen Anklang fanden die vom dem Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Nürnberg angeregten „geführten Bootswanderungen“. Dabei sollten, so Ulrich Vizthum, Schüler- und Gästegruppen von der Wasserperspektive aus die Besonderheiten der Rednitz (unter anderem Wasserwehre) und ihrer Umgebung näher gebracht werden könnten.

Bürgermeister Jürgen Spahl zeigte sich nach knapp zwei Stunden produktivem Gedankenaustausch zuversichtlich: „Die Idee verfügt als interkommunales touristisches Projekt über ideale Voraussetzungen, die sechzigprozentige EU-Förderung Leader zu erhalten.“ Zusammen mit Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer und Schwabachs Oberbürgermeister Matthias Thürauf sowie den nachgeordneten Bauämtern will er daher einen Förderantrag abstimmen und den Bau der Ein- und Ausstiege bei den Wehren übernehmen.

Zum Abschluss des Dialogs versprachen Anke Freimann (Tourismus Stadt Roth) und Karolin Hofmann (Tourismusverband Fränkisches Seenland) sich in Absprache mit der Tourismusabteilung des Landratsamts Roth um ein konkretisiertes Werbe- oder Kommunikationskonzept für die Rednitz zu bemühen und zu klären, ob die Idee anschlussfähig an das „Flussparadies Franken“ in Oberfranken ist.

 

Keine Kommentare