Evthymios Papachristos: „Tspiras hat allen alles versprochen“

27.1.2015, 05:43 Uhr
Evthymios Papachristos: „Tspiras hat allen alles versprochen“

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Die 8500-Einwohner-Stadt Kalambaka am Fuße der Meteora-Klöster in der griechischen Region Thessalien, gut 400 Kilometer von der Hauptstadt Athen entfernt, ist eine von Schwabachs Partnerstädten.

Monika Heinemann vermag es nicht einzuschätzen, wie die EU auf die Forderung nach einem weiteren Schuldenschnitt für Griechenland reagieren wird. Sie erinnerte in einem Gespräch mit der Lokalredaktion auch daran, dass die Stadt Kalambaka selbst ein Touristen-Ziel sei, das die wirtschaftlichen Schwierigkeiten nicht in so gravierendem Ausmaß getroffen habe.

Wasser in den Wein

Stellvertretender Komitee-Vorsitzender Dr. Evthymios Papachristos interpretiert das Wahlergebnis folgendermaßen: Die Mehrheit der Griechen habe unter den Sparmaßnahmen gelitten und sei sauer, dass die wirtschaftlich Starken, die keine Steuern zahlen und ihr Geld im Ausland untergebracht haben, davon verschont geblieben seien. Stattdessen habe man den kleinen Leuten die Renten gekürzt.

Nach Papachristos‘ Einschätzung werde die neue Regierung aus dem Linksbündnis Syriza und den rechtspopulistischen Unabhängigen Griechen ziemlich bald zu spüren bekommen, was sie im Wahlkampf angerichtet haben: Man habe allen alles versprochen. „Alexis Tsipras wird viel Wasser in seinen Wein gießen müssen“, so Evthymios Papachristos, der die Gefahr nicht sieht, dass Griechenland aus der EU austritt. Man werde wahrscheinlich versuchen, die Laufzeit der Kredite verlängert zu bekommen, „denn mit einem strikten Sparkurs kann man keine Wirtschaft ankurbeln“.

Die Stadt Kalambaka selbst stehe wegen des Tourismus besser da als die Dörfer im Umland, wo es viele Leute gebe, die von 300 bis 400 Euro im Monat leben müssten.

Ungewissheit und Hoffnung

Thomas Mantarlis, SPD-Stadtrat in Schwabach und Kopf der Band „I Fili“, berichtet von einem Telefongespräch mit seiner Mutter und seinem Onkel, die sich ihm gegenüber zu dem Wahlergebnis geäußert hatten. Jetzt herrsche im Land eher Ungewissheit, so Mantarlis. Doch seine Mutter habe sich zuversichtlich geäußert: Man müsse den Neuen eine Chance geben. Ihre Hoffnung: Vielleicht tun sie ja etwas für die Menschen.

In der Stadt Kalambaka hat am Sonntag das Linksbündnis Syriza 37,2 Prozent der Stimmen bekommen, die liberal-konservative Nea Dimokratia 32 Prozent, die rechtspopulistischen Unabhängigen Griechen 2,9 Prozent.

 

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