Geh- und Radwegbau entlang der RH 1 sorgt für Umwege

18.6.2015, 09:51 Uhr
Geh- und Radwegbau entlang der RH 1 sorgt für Umwege

© Foto: Gerner

Der Informationsabend sollte die Bürgerinnen und Bürger über den Ablauf der Arbeiten und die daraus resultierenden Umleitungen und Sperrungen zu unterrichten. Besonders für die Einwohner von Mittelhembach war dieser  Abend sehr wichtig, da sie von den Baumaßnahmen sehr stark betroffen sein werden.

Neben Bürgermeister Robert Pfann standen Jürgen Wolfrum vom gleichnamigen Planungsbüro aus Wendelstein, Josef Regnet und Gerhard Dillmann, Mitarbeiter des Landratsamt Roth, sowie Wolfgang Jagosch, Bauleiter der Firma Fiegl, den Anwesenden Rede und Antwort. Das Bauunternehmen Fiegl aus Pleinfeld ist vom Landkreis mit der Ausführung der Bauarbeiten beauftragt worden.

Gerhard Dillmann, Sachgebietsleiter des Tiefbauamtes betonte, dass mit diesem Projekt ein weiterer Lückenschluss im Radwegekonzept 2030 des Landkreises Roth erfolge. Insbesondere wies er darauf hin, dass mit Beginn der Sommerferien das Wasser- und Schifffahrtsamt die Brücke über den Main-Donau-Kanal sanieren und in diesem Zuge diese auch verbreitern wird. Deswegen ist die Vollsperrung der RH 1 erforderlich, was also auch ohne die Baumaßnahme des Landkreises der Fall wäre.

Jürgen Wolfrum erläuterte mit Hilfe einer Präsentation den Verlauf des Geh- und Radweges sowie die einzelnen Baumaßnahmen an der RH 1. Der Geh- und Radweg mit einer Breite von 2,50 Metern beginnt kurz vor dem Ortsende in Schwand Richtung Rednitzhembach und verläuft auf der nördlichen Seite der Kreisstraße bis zum bereits vorhandenen Fahrbahnteiler am Ortsausgang. Der weitere Verlauf des Geh- und Radweges erfolgt weiter auf der südlichen Seite. Um möglichst gefahrlos auf die andere Seite wechseln zu können, wird der Fahrbahnteiler zu einer Überquerungshilfe für Fußgänger und Radfahrer umgebaut. Weiter Richtung Westen ist bei Mittelhembach eine weitere Überquerungshilfe vorgesehen. Beide Überquerungshilfen werden nachts beleuchtet sein.

Eine besondere Bedeutung kommt der Einfahrt von der Kreisstraße nach Mittelhembach zu. Dort wird die von den Mittelhembacher Bürgern schon lange geforderte Linksabbiegerspur für den aus Richtung Rednitzhembach kommenden Verkehr angelegt. Auch die Anschlussstelle von der Kreisstraße RH 1 zu den Außenorten Hagershof und Holzgut wird ausgebaut.

Vollsperrung ab 3. August

Wolfgang Jagosch von der Firma Fiegl erklärte, dass ab dem 3. August (Beginn der Sommerferien in Bayern) mit der Sperrung der Kreisstraße auch die Ortszufahrt nach Mittelhembach wegen des Baus der Abbiegespur nicht mehr genutzt werden kann. Diese Sperrung wird voraussichtlich sechs Wochen dauern. Unter anderem müssen in diesem Zeitraum auch eine Strom- und eine Telekomleitung in Richtung Mittelhembach verlegt werden. Wolfgang Jagosch bot allen Einwohnern Mittelhembachs an, bei eventuell auftretenden Problemen, Unklarheiten oder für Anregungen als Ansprechpartner für sie da zu sein. Dabei können sie ihn immer dienstags um 14 Uhr auf der Baustelle erreichen.

Josef Regnet, Sachgebietsleiter Verkehrswesen des Landratsamts Roth, erläuterte die Maßnahmen, um trotz der Sperrung einen Zugang für den Straßenverkehr nach Mittelhembach zu ermöglichen. So soll der Verkehr für die Anlieger über den Verbindungsweg zwischen Schwand und Mittelhembach, der ansonsten nur von der Land- und Forstwirtschaft benutzt werden darf, geleitet werden. Dieser Weg ist jedoch nicht sehr breit, so dass der Begegnungsverkehr im Bereich des Bienengartens durch Ampeln geregelt werden muss.

Bereits diese geplante Maßnahme stieß bei vielen der Anwesenden auf Unmut. Als Alternative schlugen einige Bürger vor, für die Anlieger den weiter nördlich verlaufenden Feldweg, der ebenfalls nur für den land- und forstwirtschaftlichen Verkehr frei ist, von der Flurstraße in Schwand in Richtung Mittelhembach zu öffnen. Landwirte boten sogar an, den Schotterweg auszubessern und auch sonstige vorbereitende Arbeiten durchzuführen. Dafür soll die Gemeinde die hereinhängenden Äste zurückschneiden.

Josef Regnet erklärte außerdem, dass vor allem in den vom Durchgangsverkehr betroffenen Straßen innerhalb Mittelhembachs während dieser Zeit uneingeschränkte Halteverbote eingerichtet werden müssen.

Für reichlich Diskussion sorgte die Frage, wie der Durchgangsverkehr durch Mittelhembach verlaufen soll. Nach den Plänen des Landratsamtes soll der Verkehr über die Brücke über den Main-Donau-Kanal zwischen Harm und Rednitzhembach umgeleitet werden. Alternativ könnten größere Fahrzeuge einen geschotterten Weg am Reiterhof Mittelhembach benutzen. Auch diesbezüglich gab es Bedenken bei vielen der anwesenden Bürger. Unter anderem wiesen sie darauf hin, dass ein abschüssiges Teilstück des Weges nach der Brücke nicht asphaltiert ist und zudem Schlaglöcher vorhanden sind. Um diese Gefahrenstelle zu beseitigen, wurde eine Asphaltierung angeregt.

Auch die Frage, wie dann Schulbusse, die Schulkinder nach Mittelhembach bringen müssen, den Ort anfahren können, beschäftigte die Versammlung. Josef Regnet zeigte sich zuversichtlich, dass die Abbiegespur während der Sommerferien fertiggestellt werden kann. Auch wenn die Bauarbeiten länger dauern sollten, wird die Schülerbeförderung gewährleistet sein. Die betroffenen Eltern werden rechtzeitig informiert. Der Mitarbeiter des Landratsamtes versicherte nach Rücksprache mit den betroffenen Busunternehmen, dass die Busse die engen Kurven fahren können.

Bürgermeister Robert Pfann warb um Verständnis, dass sich bei der Umsetzung der umfangreichen Verkehrsverbesserungsmaßnahmen Einschränkungen nicht vermeiden lassen. Zudem habe er großes Vertrauen in die Arbeit der verantwortlichen Stellen im Landratsamt. Der Vorschlag eines in Mittelhembach ansässigen Landwirts, den als Alternative vorgeschlagenen von der Flurstraße in Schwand kommenden Feldweg für den Anliegerverkehr zu öffnen, werde seitens der Gemeinde geprüft.

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