Integriertes Klimaschutzkonzept: Stromverbrauch muss sinken

11.9.2014, 16:31 Uhr

Und: Bis dorthin müssten sich zwischen Wendelstein und Spalt gut 30 Windräder drehen mit einem jährlichen Ertrag von etwa 210 Millionen Kilowattstunden. Den Rest könnten Photovoltaik (Gesamtpotenzial 72 Millionen Kilowattstunden), Biogasanlagen (32 Millionen Kilowattstunden) und Wasserkraft (12 Millionen Kilowattstunden) in etwa schultern.

Von dieser Warte aus gesehen, kann der Windpark bei Thalmässing also eigentlich nur der Anfang sein. Genehmigt hat das Landratsamt ein weiteres Windrad bei Heblesricht (Markt Allersberg), für einen Windpark südöstlich von Hilpoltstein sind die Planungen weit fortgeschritten.

Im (windschwächeren) Norden des Landkreises sind die Planungen dagegen nicht allzu weit voran gekommen. Die geplanten Windräder zwischen Rednitzhembach und Büchenbach werden aller Voraussicht nach nicht gebaut, weil sie sich wirtschaftlich nicht rechnen. Und für die zwei kleinen Windparks westlich von Abenberg entlang der B 466 beim Hergersbacher Kreisel und nahe Kapsdorf gibt es zwar Gespräche mit den rund 30 Grundstücksbesitzern und den möglichen Betreibern (N-Ergie in Kooperation mit den Stadtwerken Schwabach und den Gemeindewerken Wendelstein), aber noch nicht einmal Nutzungsverträge für die nötigen Voruntersuchungen.

„Bis man hier ins Verfahren einsteigen kann, vergeht mindestens noch ein Jahr“, schätzt Bürgermeister Werner Bäuerlein. Und ob die Projekte dann gewollt sind, lässt der Rathauschef angesichts der neuen 10H-Regelung in Bayern offen. Rein rechtlich gehöre man zwar zu den Altfällen, die von den Abstands-Regelungen ausgenommen sind, so Bäuerlein. Aber man wolle das Projekt keinesfalls über die Köpfe der Menschen hinweg durchdrücken.

Die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes soll zumindest in den Anfangsjahren ein Klimaschutzbeauftragter begleiten. Sowohl der Landkreis Roth als auch die Stadt Schwabach haben schon im vergangenen Jahr beschlossen, eine solche Stelle zu schaffen, weil sie vom Bund mit knapp zwei Dritteln der Kosten gefördert wird.

Dann wurde es ruhig um das Thema. Nach der Bundestagswahl im Herbst 2013 verhängte Berlin zunächst einmal einen Förderstopp. Die geplante Einstellung der Klimaschutzmanager zum Januar 2014 in vielen Kommunen in ganz Deutschland wurde damit verzögert. Jüngst kam die Maschinerie aber wieder ins Laufen. Seit kurzem werden die Förderbescheide verschickt. Das Landratsamt Roth wird die Stelle eines Klimaschutzbeauftragten an diesem Wochenende neu ausschreiben, Schwabach rechnet in den nächsten Wochen mit dem Bescheid.

Die Rother müssen sich neu auf die Suche machen, weil der frühere Regionalmanager Andreas Scharrer, der sich stark bei der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes engagiert hatte, nicht mehr am Landratsamt ist. Die Stadt Schwabach tut sich etwas leichter, weil sie ihren designierten Klimaschutzbeauftragten Christian Luplow im Umweltamt „zwischengeparkt“ hat. Dafür gibt es hier Differenzen aus anderem Grund: Luplow erhält wegen der bekannt angespannten Haushaltslage nur eine halbe Stelle, was vor allem den Grünen zu wenig ist.

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