Fester Bestandteil der Popkultur

Comeback der Schildkröten: Unterhaltsame Neuauflage der "Teenage Mutant Ninja Turtles"

3.8.2023, 18:55 Uhr
Haha! Szene aus dem Film "Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem".

© Paramount Pictures/dpa Haha! Szene aus dem Film "Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem".

Als die Comic-Zeichner Kevin Eastman und Peter Laird im Jahr 1984 ein schwarz-weißes Comic-Heft über eine Gruppe von mutierten Schildkröten im Teenager-Alter veröffentlichten, ahnten sie nicht, dass ihre ungewöhnlichen "Teenage Mutant Ninja Turtles" wenige Jahre später zu einem weltweiten kulturellen Phänomen werden würden.

Fast 40 Jahre später – nach vier TV-Serien, mehreren Filmen, unzähligen Actionfiguren und Merchandise-Artikeln – kommt mit "Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem" das nächste, etwas andere Abenteuer der Pizza liebenden Schildkröten in die Kinos.

Hinter der Neuauflage steht ein Team um Schauspieler und Autor Seth Rogen ("Superbad"), der selbst ein langjähriger Turtles-Fan ist. "Die Idee von vier Brüdern mit ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten ist sofort ansprechend", erklärt der 41-Jährige seine Turtles-Faszination. "Der Wunsch, akzeptiert zu werden und das Gefühl zu haben, irgendwie nicht in diese Welt zu passen, das ist ein sehr universelles Thema."

"Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem" erzählt die Geschichte von Anfang an. Als der verrückte Wissenschaftler Dr. Baxter Stockman in seinem Labor von einem zwielichtigen Spezialkommando heimgesucht wird, landet einer seiner Kanister mit einer grünen Flüssigkeit in der New Yorker Kanalisation. Vier Babyschildkröten und eine Ratte mutieren durch den Kontakt damit zu menschenähnlichen Wesen. Die Ratte namens Splinter zieht die vier Brüder unter der Stadt groß.

Gang von durchgeknallten Mutanten

15 Jahre später sind Michelangelo, Raphael, Leonardo und Donatello bis auf ihr Äußerliches ganz normale Teenager, die sich nach einem Leben sehnen, wie es andere Jugendliche haben. Sie schleichen sich unbemerkt ins Kino und zum Adele-Konzert. Ziehvater Splinter warnt: Menschen sind gefährlich. Doch als die Turtles bei einem heimlichen nächtlichen Streifzug durch New York City die Schülerin und angehende Reporterin April kennenlernen, sind sie hin und weg. Gleichzeitig treibt ein fliegenartiges Wesen namens Superfly mit einer Gang von durchgeknallten Mutanten sein Unwesen in der Stadt. Er will mit einer Spezialkanone die gesamte Welt mutieren lassen und so von Menschen befreien.

"Es ist in vieler Hinsicht ein Teenagerfilm", sagt Seth Rogen, der das Drehbuch mit seinem Kumpel Evan Goldberg und dem Regisseur Jeff Rowe schrieb. "Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem" ist gespickt mit unzähligen Gags und herrlichen popkulturellen Anspielungen, zum Beispiel, wenn Splinter die Turtles mit Pappfiguren der Schauspieler Chris Pine, Chris Hemsworth und Chris Pratt überrascht, oder ihnen Szenen aus Jackie-Chan-Filmen zeigt. Für Turtles-Kenner sind obendrein einige amüsante Easter Eggs versteckt.

An den ungewöhnlichen visuellen Stil des Films, eine Mischung aus digitaler Animation und kritzeligem Comic-Look, muss man sich anfangs ein wenig gewöhnen. Das gelingt aber schnell und dann sieht der Film spektakulär aus. Witzige Dialoge, viel Humor, hohes Tempo und Action bis hin zum grotesken Showdown machen diese Coming-of-Age-Komödie zu einem großen Kinospaß.

Für Kinder und Jugendliche ist das fraglos unterhaltsam, vermittelt dazu manche Botschaft.Doch jung gebliebene Erwachsene wird er vielleicht noch mehr begeistern, insbesondere die, die in den späten 80er und frühen 90er Jahren aufgewachsen sind (Länge: 94 Minuten).

In diesen Kinos läuft der Film.

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