Die 13 wichtigsten Gitarren-Bands aller Zeiten

10.5.2016, 05:58 Uhr
Sechs Saiten reichen in der Regel aus, um die (Musik-)Welt zu verändern. Legendäre Solo-Gitarristen gibt es viele; Rockbands, die vor allem wegen ihres wegweisenden Gitarrenspiels zu Legenden wurden, schon weniger. Wir begaben uns auf die sehr subjektive Suche nach den wichtigsten Gitarren-Bands aller Zeiten - und fanden (symbolträchtige Zahl) 13.
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Sechs Saiten reichen in der Regel aus, um die (Musik-)Welt zu verändern. Legendäre Solo-Gitarristen gibt es viele; Rockbands, die vor allem wegen ihres wegweisenden Gitarrenspiels zu Legenden wurden, schon weniger. Wir begaben uns auf die sehr subjektive Suche nach den wichtigsten Gitarren-Bands aller Zeiten - und fanden (symbolträchtige Zahl) 13. © Stefan Hippel

Viele kennen nur einen Deep-Purple-Song. DEN Deep-Purple-Song. Eigentlich schade, weil die Band 1970 mit dem Über-Album "In Rock" ein Manifest und Lehrbuch in Sachen Hardrock veröffentlicht hat. Aber wenn man, dank Gitarrengott Ritchie Blackmore, mit jenem Song DAS Rock-Riff schlechthin erschaffen hat, lässt sich's verkraften. Und jetzt alle: "Smoke on the water...Dö-Dö-Dö, Dö-Dö-Dadö!"
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Deep Purple

Viele kennen nur einen Deep-Purple-Song. DEN Deep-Purple-Song. Eigentlich schade, weil die Band 1970 mit dem Über-Album "In Rock" ein Manifest und Lehrbuch in Sachen Hardrock veröffentlicht hat. Aber wenn man, dank Gitarrengott Ritchie Blackmore, mit jenem Song DAS Rock-Riff schlechthin erschaffen hat, lässt sich's verkraften. Und jetzt alle: "Smoke on the water...Dö-Dö-Dö, Dö-Dö-Dadö!" © Electrola

Keine andere Gruppe vollführte den Spagat zwischen Welt- und Kreisklasse so unbeirrbar wie die majestätischte aller Rockbands. Grandiose Hymnen für die Ewigkeit stehen neben völlig verkorksten Ausflügen in zeitgenössischen Eigthies-Dance-Mist. Und dennoch: Der Einfluss, den Queen mit ihrem hybriden Glam-, Prog-, Hard-, Poprock auf die Nachwelt hatten, wird bis heute arg unterschätzt. Unbestritten ist, dass Freddie Mercury einer der großartigsten Sänger aller Zeiten war, der mit seinem Stimmumfang einfach alles stemmen konnte - erst recht simplen Rock'n'Roll . Brian Mays Gitarrenspiel wiederum war in seiner Präzision und Raffinesse ziemlich einzigartig – egal wo, egal wann: Sein Umgang mit den Saiten machte jeden Queen-Song unverkennbar. The Edge von U2 dürfte davon ebenso erweckt worden sein wie heutige Stadion-Kapellen a la Muse. Und ganz nebenbei schlich sich der unscheinbare John Deacon mit "Another One Bites the Dust" dank einer simplen Basslinie ins kollektive Pop-Gedächtnis der Menschheit.
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Queen

Keine andere Gruppe vollführte den Spagat zwischen Welt- und Kreisklasse so unbeirrbar wie die majestätischte aller Rockbands. Grandiose Hymnen für die Ewigkeit stehen neben völlig verkorksten Ausflügen in zeitgenössischen Eigthies-Dance-Mist. Und dennoch: Der Einfluss, den Queen mit ihrem hybriden Glam-, Prog-, Hard-, Poprock auf die Nachwelt hatten, wird bis heute arg unterschätzt. Unbestritten ist, dass Freddie Mercury einer der großartigsten Sänger aller Zeiten war, der mit seinem Stimmumfang einfach alles stemmen konnte - erst recht simplen Rock'n'Roll . Brian Mays Gitarrenspiel wiederum war in seiner Präzision und Raffinesse ziemlich einzigartig – egal wo, egal wann: Sein Umgang mit den Saiten machte jeden Queen-Song unverkennbar. The Edge von U2 dürfte davon ebenso erweckt worden sein wie heutige Stadion-Kapellen a la Muse. Und ganz nebenbei schlich sich der unscheinbare John Deacon mit "Another One Bites the Dust" dank einer simplen Basslinie ins kollektive Pop-Gedächtnis der Menschheit. © AFP

Viele männliche Menschen über 40, die eine Affinität für Rock haben, halten Edward Lodewijk Van Halen für den größten Gitarristen aller Zeiten. Weil ihr "Eddie" mit seinen Tapping-Künsten das Lebensgefühl der Post-Seventies-Generation am besten ausdrückte: Die Eltern waren entweder biedere Schlagerfritzen oder gescheiterte Hippies, deren psychedelisches Gedudel einschläfernd wirkte. Ihre Kinder wollten einfach wieder Spaß haben und hüpfen: "Jump!" Kein Zufall also, dass Marty McFly in "Zurück in die Zukunft" zu einem Van-Halen-Tape greift, um den gehemmten Vater aus seiner Streber-Welt zu reißen.
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Van Halen

Viele männliche Menschen über 40, die eine Affinität für Rock haben, halten Edward Lodewijk Van Halen für den größten Gitarristen aller Zeiten. Weil ihr "Eddie" mit seinen Tapping-Künsten das Lebensgefühl der Post-Seventies-Generation am besten ausdrückte: Die Eltern waren entweder biedere Schlagerfritzen oder gescheiterte Hippies, deren psychedelisches Gedudel einschläfernd wirkte. Ihre Kinder wollten einfach wieder Spaß haben und hüpfen: "Jump!" Kein Zufall also, dass Marty McFly in "Zurück in die Zukunft" zu einem Van-Halen-Tape greift, um den gehemmten Vater aus seiner Streber-Welt zu reißen. © NN

Ein für alle Mal: Black Sabbath haben den Heavy Metal erfunden! Und kommt uns jetzt nicht wie üblich mit Purple oder Zeppelin. Die haben den Hardrock perfektioniert. Nur weil sie manchmal ihre Gitarren etwas tiefer gestimmt haben, nennt sich das noch lange nicht Metal. Sabbath waren von Anfang an auf Satan getrimmt: düster, verstörend, grotesk. Sabbath hatten mit Ozzy den ersten echten Metal-Sänger: schrill, wahnsinnig, tauben- wie fledermausfreundlich. Und Sabbath verfremdeten ihre Bluesrock-Wurzeln so konsequent, dass Tony Iommi der Titel des ersten echten Metal-Gitarristen zusteht: ellenlange, verzerrte Soli, die aber nie langweilig wurden. Amen.
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Black Sabbath

Ein für alle Mal: Black Sabbath haben den Heavy Metal erfunden! Und kommt uns jetzt nicht wie üblich mit Purple oder Zeppelin. Die haben den Hardrock perfektioniert. Nur weil sie manchmal ihre Gitarren etwas tiefer gestimmt haben, nennt sich das noch lange nicht Metal. Sabbath waren von Anfang an auf Satan getrimmt: düster, verstörend, grotesk. Sabbath hatten mit Ozzy den ersten echten Metal-Sänger: schrill, wahnsinnig, tauben- wie fledermausfreundlich. Und Sabbath verfremdeten ihre Bluesrock-Wurzeln so konsequent, dass Tony Iommi der Titel des ersten echten Metal-Gitarristen zusteht: ellenlange, verzerrte Soli, die aber nie langweilig wurden. Amen. © JOE KLAMAR

In dieser Bildergalerie geht es um Einfluss und nicht um Qualität. Die musikalischen Fähigkeiten der Paten des Punk waren dilletantisch. Wären sie es nicht, wäre es ja auch kein Punk gewesen. Und zu dessen Wesenszügen gehören nun mal Gossen-Lyrics plus Attitüde. Nennt man Punkrock eine "Bewegung", sind die Ramones die Initiatoren dieser Bewegung. Ihr "Gitarrenspiel" war eine bewusste, radikale Abwendung von den seinerzeit gängigen, aufgeblasenen 10-Minuten-Soli des Mainstream-Rocks. Ein Protest, mit dem sie ungewollt eine neue Protestkultur ins Rollen brachten. Der Einfluss der Ramones und ihrer drei Akkorde ist unermesslich und genreübergreifend. Auf einem Ramones-Tribute-Album von 2004 ließen es sich beispielsweise folgende Künstler nicht nehmen, ihre Helden zu ehren:  U2, Metallica, Kiss, Red Hot Chili Peppers,Tom Waits, Green Day, Marilyn Manson, Eddie Vedder und viele, viele mehr. Hey! Ho! Let's Go!
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The Ramones

In dieser Bildergalerie geht es um Einfluss und nicht um Qualität. Die musikalischen Fähigkeiten der Paten des Punk waren dilletantisch. Wären sie es nicht, wäre es ja auch kein Punk gewesen. Und zu dessen Wesenszügen gehören nun mal Gossen-Lyrics plus Attitüde. Nennt man Punkrock eine "Bewegung", sind die Ramones die Initiatoren dieser Bewegung. Ihr "Gitarrenspiel" war eine bewusste, radikale Abwendung von den seinerzeit gängigen, aufgeblasenen 10-Minuten-Soli des Mainstream-Rocks. Ein Protest, mit dem sie ungewollt eine neue Protestkultur ins Rollen brachten. Der Einfluss der Ramones und ihrer drei Akkorde ist unermesslich und genreübergreifend. Auf einem Ramones-Tribute-Album von 2004 ließen es sich beispielsweise folgende Künstler nicht nehmen, ihre Helden zu ehren: U2, Metallica, Kiss, Red Hot Chili Peppers,Tom Waits, Green Day, Marilyn Manson, Eddie Vedder und viele, viele mehr. Hey! Ho! Let's Go! ©  Warner Music Group (dpa)

Bleiben wir beim Punk: Ohne den hätte es keinen Grunge gegeben und Nirvana wären recht unwahrscheinlich geworden. Als Kurt Cobain, Krist Novoselić und Chad Channing/Dave Grohl Ende der 1980er aber doch noch auftauchten, gelang ihnen, was seit Dekaden niemand mehr geschafft hatte: Unangepassten Rock'n'Roll für kurze Zeit zum globalen Massenphänomen zu machen. An den Saiten war Cobain wahrlich kein Talent. Er spielte die E-Gitarre nicht mit Leidenschaft, sondern als Mittel zum Zweck: Der musikalische Ausdruck von Frust. Und insofern war er dann doch wieder ein genialer Gitarrist, der mit Nirvana die letzte große Rockrevolution auslöste - die aber schneller denn je dem Ausverkauf zum Opfer fiel.
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Nirvana

Bleiben wir beim Punk: Ohne den hätte es keinen Grunge gegeben und Nirvana wären recht unwahrscheinlich geworden. Als Kurt Cobain, Krist Novoselić und Chad Channing/Dave Grohl Ende der 1980er aber doch noch auftauchten, gelang ihnen, was seit Dekaden niemand mehr geschafft hatte: Unangepassten Rock'n'Roll für kurze Zeit zum globalen Massenphänomen zu machen. An den Saiten war Cobain wahrlich kein Talent. Er spielte die E-Gitarre nicht mit Leidenschaft, sondern als Mittel zum Zweck: Der musikalische Ausdruck von Frust. Und insofern war er dann doch wieder ein genialer Gitarrist, der mit Nirvana die letzte große Rockrevolution auslöste - die aber schneller denn je dem Ausverkauf zum Opfer fiel. © AFP

Intensität. Darauf kommt es beim Gitarrespielen an. Nimmt man dem Rock'n'Roll alles schmückende Beiwerk und bricht man ihn bis auf seine blanken Blues-Stammzellen herunter, kommt am Ende eine Ursuppe raus. Am besten zu genießen in der Garage mit einer verstimmten Gitarre und einem rudimentären Schlagzeug. Die White Stripes oder besser gesagt Mastermind Jack White wussten mit den wenigen Zutaten, die einem der Blues übrig lässt, immer am virtuosesten umzugehen. Sie live zu erleben, war wie der Einzug ins Garagerock-Paradies. Nicht wenige behaupteten, derlei intensive Gitarren-Konzerte habe es seit Jimi Hendrix nicht mehr gegeben. Verdammt traurig, dass sie sich aufgelöst haben. P.S.: Meg, we love you!
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The White Stripes

Intensität. Darauf kommt es beim Gitarrespielen an. Nimmt man dem Rock'n'Roll alles schmückende Beiwerk und bricht man ihn bis auf seine blanken Blues-Stammzellen herunter, kommt am Ende eine Ursuppe raus. Am besten zu genießen in der Garage mit einer verstimmten Gitarre und einem rudimentären Schlagzeug. Die White Stripes oder besser gesagt Mastermind Jack White wussten mit den wenigen Zutaten, die einem der Blues übrig lässt, immer am virtuosesten umzugehen. Sie live zu erleben, war wie der Einzug ins Garagerock-Paradies. Nicht wenige behaupteten, derlei intensive Gitarren-Konzerte habe es seit Jimi Hendrix nicht mehr gegeben. Verdammt traurig, dass sie sich aufgelöst haben. P.S.: Meg, we love you! © dpa

In allen Ranglisten der "besten Gitarren" ist Jimmy Page unter den ersten drei. Immer dicht an seinen Fersen: Eric Clapton. Aber da es hier um Bands und nicht um Solo-Künstler geht und, weil man Eric Clapton für einen zwar genialen, aber auch wahnsinnig öden Gitarristen halten kann, fällt uns die Wahl nicht schwer: Jimi Page ist der Godfather des Gitarrenriffs und Led Zeppelin eine monumentale Band - das Stonehenge des Rock'n'Roll. Stilbildend waren Page, Robert Plant, John Paul Jones und John Bonham nicht nur in musikalischer Hinsicht. Sie etablierten zudem den heute klassischen Rockstar-Lifestyle mit allen Klischees: Groupie-, Hotelzimmer- und Drogenverschleiß, überlebensgroße Shows und viktorianische Schlösser als Privatwohnsitz.
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Led Zeppelin

In allen Ranglisten der "besten Gitarren" ist Jimmy Page unter den ersten drei. Immer dicht an seinen Fersen: Eric Clapton. Aber da es hier um Bands und nicht um Solo-Künstler geht und, weil man Eric Clapton für einen zwar genialen, aber auch wahnsinnig öden Gitarristen halten kann, fällt uns die Wahl nicht schwer: Jimi Page ist der Godfather des Gitarrenriffs und Led Zeppelin eine monumentale Band - das Stonehenge des Rock'n'Roll. Stilbildend waren Page, Robert Plant, John Paul Jones und John Bonham nicht nur in musikalischer Hinsicht. Sie etablierten zudem den heute klassischen Rockstar-Lifestyle mit allen Klischees: Groupie-, Hotelzimmer- und Drogenverschleiß, überlebensgroße Shows und viktorianische Schlösser als Privatwohnsitz. © WEA

Die Gelehrten sind sich einig: Neben "Sgt. Pepper's" von den Beatles kann sich nur das Album "Pet Sounds" der Beach Boys im Kampf um den Titel des besten Albums aller Zeiten behaupten. Unschön, dass man Brian Wilson und Co. heute mehr als Gute-Laune-Surfer-Truppe, denn als mitunter innovativste aller Rockbands wahrnimmt. Schuld draran sind der Bandname und die unverwüstlichen Evergreens ihrer Anfangszeit. Aber: Es ist nie zu spät, die Beach Boys neu zu entdecken. Am besten geht das tatsächlich mit "Pet Sounds", auf dem sie ihre ganze Meisterschaft zeigen. Die harten Kerle späterer Rockgenerationen geben es ungern zu, aber die Beach Boys beeinflussten auf die ein oder andere Weise jede relevante Gitarrenband, die nach ihnen kam.
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The Beach Boys

Die Gelehrten sind sich einig: Neben "Sgt. Pepper's" von den Beatles kann sich nur das Album "Pet Sounds" der Beach Boys im Kampf um den Titel des besten Albums aller Zeiten behaupten. Unschön, dass man Brian Wilson und Co. heute mehr als Gute-Laune-Surfer-Truppe, denn als mitunter innovativste aller Rockbands wahrnimmt. Schuld draran sind der Bandname und die unverwüstlichen Evergreens ihrer Anfangszeit. Aber: Es ist nie zu spät, die Beach Boys neu zu entdecken. Am besten geht das tatsächlich mit "Pet Sounds", auf dem sie ihre ganze Meisterschaft zeigen. Die harten Kerle späterer Rockgenerationen geben es ungern zu, aber die Beach Boys beeinflussten auf die ein oder andere Weise jede relevante Gitarrenband, die nach ihnen kam. © dpa

"Licks" sind kurze, einprägsame Melodie-Phrasen und dauern ein, zwei, höchsten drei Takte. Viele Licks zusammen ergeben das Gitarrensolo. Mit solchen Soli kann Keith Richards nichts anfangen, weil er ein verdammt fauler Hund ist. Überhaupt lässt es sich mit Kippe und Wodka-Glas in der Hand schwer Gitarre spielen. Kurz und knackig muss es also sein, sonst geht wertvolle Sauf-, Kiff-, Schnupf- und Fixzeit verloren. Diesem Motto zeitlebens folgend, wird Richards zum Großmeister des Gitarrenlicks und beschert der  dienstältesten aller Bands ihre unverwüstlichen Welthits. Gut, die Stones sind spätestens seit 1980 nicht mehr relevant, zehren sie seither doch nur von ihrem Lebende-Legenden-Status und füllen jede noch so große Halle dieser Erde mit ausschließlich ollen Kamellen. Aber wie der Gockel des Rock, Mick Jagger, einst sagte:  "Rock’n’Roll ist nichts weiter als ständig wieder in Umlauf gebrachte Vergangenheit." Er muss es wissen.
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The Rolling Stones

"Licks" sind kurze, einprägsame Melodie-Phrasen und dauern ein, zwei, höchsten drei Takte. Viele Licks zusammen ergeben das Gitarrensolo. Mit solchen Soli kann Keith Richards nichts anfangen, weil er ein verdammt fauler Hund ist. Überhaupt lässt es sich mit Kippe und Wodka-Glas in der Hand schwer Gitarre spielen. Kurz und knackig muss es also sein, sonst geht wertvolle Sauf-, Kiff-, Schnupf- und Fixzeit verloren. Diesem Motto zeitlebens folgend, wird Richards zum Großmeister des Gitarrenlicks und beschert der dienstältesten aller Bands ihre unverwüstlichen Welthits. Gut, die Stones sind spätestens seit 1980 nicht mehr relevant, zehren sie seither doch nur von ihrem Lebende-Legenden-Status und füllen jede noch so große Halle dieser Erde mit ausschließlich ollen Kamellen. Aber wie der Gockel des Rock, Mick Jagger, einst sagte: "Rock’n’Roll ist nichts weiter als ständig wieder in Umlauf gebrachte Vergangenheit." Er muss es wissen. © Getty Images/dpa

Zwei Gitarren, ein Bass, eine Trommel: Buddy Holly und seine Crickets haben die Rockband-Blaupause erfunden. Ob sie auch den Rock'n' Roll selbst erfunden haben? Darüber lässt sich streiten. Aber zusammen mit Elvis war der Mann mit der Hornbrille sicher der zentrale Entwicklungshelfer, um den schwarzen Rhythm&Blues auch Weißen schmackhaft zu machen. Mitte der 1950 war seine Art des schnörkellos-schnellen, eingängigen und doch aufmüpfigen Gitarrenspiels bahnbrechend. Spätere Rockgötter sahen in dem schlaksigen Texaner ihren Lehrmeister. Übrigens ist auch eine andere, morbide Eigenart des gemeinen Rockstars auf ihn zurückzuführen: Sie werden nicht alt. Mit nur 22 Jahren starb Buddy Holly zusammen mit zwei anderen Ikonen, Ritchie Valens und The Big Bopper, bei einem Flugzeugabsturz am 3. Februar 1959 - oder wie Don McLean es in seinem Song "American Pie" nennt, "the day the music died".
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Buddy Holly and The Crickets

Zwei Gitarren, ein Bass, eine Trommel: Buddy Holly und seine Crickets haben die Rockband-Blaupause erfunden. Ob sie auch den Rock'n' Roll selbst erfunden haben? Darüber lässt sich streiten. Aber zusammen mit Elvis war der Mann mit der Hornbrille sicher der zentrale Entwicklungshelfer, um den schwarzen Rhythm&Blues auch Weißen schmackhaft zu machen. Mitte der 1950 war seine Art des schnörkellos-schnellen, eingängigen und doch aufmüpfigen Gitarrenspiels bahnbrechend. Spätere Rockgötter sahen in dem schlaksigen Texaner ihren Lehrmeister. Übrigens ist auch eine andere, morbide Eigenart des gemeinen Rockstars auf ihn zurückzuführen: Sie werden nicht alt. Mit nur 22 Jahren starb Buddy Holly zusammen mit zwei anderen Ikonen, Ritchie Valens und The Big Bopper, bei einem Flugzeugabsturz am 3. Februar 1959 - oder wie Don McLean es in seinem Song "American Pie" nennt, "the day the music died". © Neilson Barnard

Die wichtigste, größte und einflussreichste Rock'n'Roll-Band der Geschichte in einer solchen Bildergalerie zu vergessen, wäre ein popkulturelles Vergehen, dass rock'n'rechtlich geahndet werden sollte (z.B. mit einer Verurteilung zu drei Monaten Dubstep). George Harrisons Arbeit an den Saiten mag unauffällig gewesen sein, doch wer genau und gezielt hinhört, erkennt darin die subtile, nahzu vollkommene Schönheit seines Gitarrenspiels. Was haben wir den Beatles noch zu verdanken? Neben der Kunstform des in sich geschlossenen Musikalbums, der endgültigen Etablierung der Vier-Mann-Rock-Formation und bis zur Selbstaufgabe kreischende Mädchen vor allem eines: das Bewusstsein, dass es früher einmal tatsächlich möglich war, durch Gitarrenmusik Menschenmassen zu mobilisieren – für fast ein ganzes Jahrzehnt, auf der ganzen Welt. Vier Jungs aus Liverpool, die berühmter waren als Jesus. Die Beatles haben vielleicht mehr für die (Jugend-)Revolution der 1960er Jahre getan als die meisten Aktivisten, Politiker, Organisationen und Intellektuellen jener Zeit. Und im Gegensatz zu denen wussten John, Paul, George und Ringo, dass man aufhören sollte, wenn die Revolution ihre Kinder frisst. Nach den Beatles kam Disco.
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The Beatles

Die wichtigste, größte und einflussreichste Rock'n'Roll-Band der Geschichte in einer solchen Bildergalerie zu vergessen, wäre ein popkulturelles Vergehen, dass rock'n'rechtlich geahndet werden sollte (z.B. mit einer Verurteilung zu drei Monaten Dubstep). George Harrisons Arbeit an den Saiten mag unauffällig gewesen sein, doch wer genau und gezielt hinhört, erkennt darin die subtile, nahzu vollkommene Schönheit seines Gitarrenspiels. Was haben wir den Beatles noch zu verdanken? Neben der Kunstform des in sich geschlossenen Musikalbums, der endgültigen Etablierung der Vier-Mann-Rock-Formation und bis zur Selbstaufgabe kreischende Mädchen vor allem eines: das Bewusstsein, dass es früher einmal tatsächlich möglich war, durch Gitarrenmusik Menschenmassen zu mobilisieren – für fast ein ganzes Jahrzehnt, auf der ganzen Welt. Vier Jungs aus Liverpool, die berühmter waren als Jesus. Die Beatles haben vielleicht mehr für die (Jugend-)Revolution der 1960er Jahre getan als die meisten Aktivisten, Politiker, Organisationen und Intellektuellen jener Zeit. Und im Gegensatz zu denen wussten John, Paul, George und Ringo, dass man aufhören sollte, wenn die Revolution ihre Kinder frisst. Nach den Beatles kam Disco. © dpa

"Excuse me - while I kiss the sky!" Noch Fragen?
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The Jimi Hendrix Experience

"Excuse me - while I kiss the sky!" Noch Fragen? © dpa

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