"Tatort"-Rückblick 2016: Abgeleckte Fotos und überall Psychopathen

21.12.2016, 17:43 Uhr
Kein Cop ist wie Felix Murot. Kein Schauspieler wie Ulrich Tukur. "Es lebe der Tod" zeigte einen tieftraurigen Polizisten, der einem ebenso melancholisch wirkenden Serienmörder gegenüberstand. Ein Killer, der Murots Seele spiegelte. Doch der Täter sprach leise: "Ich töte nicht, ich erlöse." Und irgendwann fing man tatsächlich an, ihm das zu glauben. Wieder mal faszinierendes Kunstkino in tollen, matten Bildern, mit herrlicher Musik, prägnanten Dialogen und gut aufgelegten Akteuren.
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"Tatort"-Jahresrückblick: In Wiesbaden ist "Tatort" Kunst

Kein Cop ist wie Felix Murot. Kein Schauspieler wie Ulrich Tukur. "Es lebe der Tod" zeigte einen tieftraurigen Polizisten, der einem ebenso melancholisch wirkenden Serienmörder gegenüberstand. Ein Killer, der Murots Seele spiegelte. Doch der Täter sprach leise: "Ich töte nicht, ich erlöse." Und irgendwann fing man tatsächlich an, ihm das zu glauben. Wieder mal faszinierendes Kunstkino in tollen, matten Bildern, mit herrlicher Musik, prägnanten Dialogen und gut aufgelegten Akteuren. © HR

Unerwartete Szenerie in Konstanz. Der Nebel hing zwar wie immer tief über der Stadt. Doch die traurige Episode "Rebecca" passte trotzdem so gar nicht ins übliche Bild. Im Gegensatz zu vielen anderen Bodensee-Krimis fesselte "Rebecca" nämlich von Beginn an und verhinderte so den gewohnten Vorgang des Umschaltens. Das Schicksal des verstörten Mädchens erinnerte zudem stark an den realen Fall der Natascha Kampusch.
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"Tatort"-Jahresrückblick: In Konstanz flossen Tränen

Unerwartete Szenerie in Konstanz. Der Nebel hing zwar wie immer tief über der Stadt. Doch die traurige Episode "Rebecca" passte trotzdem so gar nicht ins übliche Bild. Im Gegensatz zu vielen anderen Bodensee-Krimis fesselte "Rebecca" nämlich von Beginn an und verhinderte so den gewohnten Vorgang des Umschaltens. Das Schicksal des verstörten Mädchens erinnerte zudem stark an den realen Fall der Natascha Kampusch. © SWR/Johannes Krieg

"Die Wahrheit" kleidete den bis heute unaufgelösten Mord an einem Mann, der vor den Augen seiner Frau auf offener Straße in München erstochen worden war, in ein packendes Drehbuch. Demzufolge präsentierte dieser "Tatort" am Ende auch nicht wie gewohnt einen Mörder. Streng genommen besaß dieser Krimi gar kein Ende. Ein Fall, der zeigte, wie Polizeiarbeit auch sein kann - nämlich höchst frustrierend und enttäuschend, wenn Ermittlungsarbeiten permanent in einer Sackgasse landen.
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"Tatort"-Jahresrückblick: In München fehlte ein Happy End

"Die Wahrheit" kleidete den bis heute unaufgelösten Mord an einem Mann, der vor den Augen seiner Frau auf offener Straße in München erstochen worden war, in ein packendes Drehbuch. Demzufolge präsentierte dieser "Tatort" am Ende auch nicht wie gewohnt einen Mörder. Streng genommen besaß dieser Krimi gar kein Ende. Ein Fall, der zeigte, wie Polizeiarbeit auch sein kann - nämlich höchst frustrierend und enttäuschend, wenn Ermittlungsarbeiten permanent in einer Sackgasse landen. © BR/X Filme/Hagen Keller

Im Schatten des Westfalenstadions kämpfte jeder gegen jeden. Rockerbanden prügelten sich. Drogenhändler sowieso. Das übertrug sich scheinbar auf die Kommissare, denn hier knallte es nicht nur im, sondern auch auf dem Revier. Wut-Cop Faber ätzte gegen alles. Seine Kollegen taten es ihm gleich. Dienstaufsichtsbeschwerden waren hier an der Tagesordnung.
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"Tatort"-Jahresrückblick: In Dortmund herrschte dicke Luft

Im Schatten des Westfalenstadions kämpfte jeder gegen jeden. Rockerbanden prügelten sich. Drogenhändler sowieso. Das übertrug sich scheinbar auf die Kommissare, denn hier knallte es nicht nur im, sondern auch auf dem Revier. Wut-Cop Faber ätzte gegen alles. Seine Kollegen taten es ihm gleich. Dienstaufsichtsbeschwerden waren hier an der Tagesordnung. © WDR/Thomas Kost

Vergangenen Mai ermittelten Voss und Ringelhahn ein zweites Mal im Frankenland. Bis nach Würzburg führten sie die Recherchen. Zu sehen gab es in "Das Recht sich zu sorgen" viele schöne Bilder aus dem Umland. Die Story ließ jedoch im Vergleich zum Auftakt-Krimi etwas zu wünschen übrig. Macht aber nichts. Wir freuen uns schon auf die dritte spannende "Dädersuche".
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"Tatort"-Jahresrückblick: In Franken wurde sich gesorgt

Vergangenen Mai ermittelten Voss und Ringelhahn ein zweites Mal im Frankenland. Bis nach Würzburg führten sie die Recherchen. Zu sehen gab es in "Das Recht sich zu sorgen" viele schöne Bilder aus dem Umland. Die Story ließ jedoch im Vergleich zum Auftakt-Krimi etwas zu wünschen übrig. Macht aber nichts. Wir freuen uns schon auf die dritte spannende "Dädersuche". © BR/Claussen+Putz Filmproduktion GmbH/Hagen Keller

Cop Karow konnte gewaltig einstecken, aber auch kraftvoll zubeißen. So schnappte er schon mal nach den Ohrläppchen seiner Feinde. Kollegin Rubin kämpfte sogar an zwei Fronten. Mit den Schurken und zu Hause mit der von ihrem Job und ihrer daraus resultierenden Dauerabsenz stets genervten Familie.
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"Tatort"-Jahresrückblick: In Berlin ermittelten die Coolsten

Cop Karow konnte gewaltig einstecken, aber auch kraftvoll zubeißen. So schnappte er schon mal nach den Ohrläppchen seiner Feinde. Kollegin Rubin kämpfte sogar an zwei Fronten. Mit den Schurken und zu Hause mit der von ihrem Job und ihrer daraus resultierenden Dauerabsenz stets genervten Familie. © rbb/Oliver Vaccaro

Boerne und Thiel sind und bleiben die unbestrittenen Quotenkönige. Mit ihrem 30. Fall legten sie die Messlatte sogar noch ein Stückchen höher. "Feierstunde" sahen über 13 Millionen Menschen. Der beste Wert für einen "Tatort" aus Münster. Der Krimi selbst überzeugte und überraschte mit ungewohnt leisen Tönen und wenigen Standardblödeleien. Außerdem plagten Boerne Selbstzweifel. Ein Novum.
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"Tatort"-Jahresrückblick: In Münster gab's was zu feiern

Boerne und Thiel sind und bleiben die unbestrittenen Quotenkönige. Mit ihrem 30. Fall legten sie die Messlatte sogar noch ein Stückchen höher. "Feierstunde" sahen über 13 Millionen Menschen. Der beste Wert für einen "Tatort" aus Münster. Der Krimi selbst überzeugte und überraschte mit ungewohnt leisen Tönen und wenigen Standardblödeleien. Außerdem plagten Boerne Selbstzweifel. Ein Novum. © WDR/Wolfgang Ennenbach

Stromberg goes "Tatort" - so in der Art könnte der Dresdner Ableger kurz und knapp am treffendsten bezeichnet werden. Schließlich hat "Stromberg"-Erfinder Ralf Husmann auch hier seine goldenen Finger mit im Spiel. Wer also den besonderen Chef in der "Capitol" zu schätzen weiß, fand auch an seiner Blaupause, Kommissariatsleiter Schnabel, seine helle Freude. Weitere Farbtupfer lieferte das rein weibliche Cop-Duett. Die eigentlichen Fälle durften da gerne etwas in den Hintergrund geraten.
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"Tatort"-Jahresrückblick: In Dresden riecht's nach Stromberg

Stromberg goes "Tatort" - so in der Art könnte der Dresdner Ableger kurz und knapp am treffendsten bezeichnet werden. Schließlich hat "Stromberg"-Erfinder Ralf Husmann auch hier seine goldenen Finger mit im Spiel. Wer also den besonderen Chef in der "Capitol" zu schätzen weiß, fand auch an seiner Blaupause, Kommissariatsleiter Schnabel, seine helle Freude. Weitere Farbtupfer lieferte das rein weibliche Cop-Duett. Die eigentlichen Fälle durften da gerne etwas in den Hintergrund geraten. © MDR/Andreas Wünschirs

Mit viel Wortwitz übte "Sternschnuppe" Kritik am Glitzerschein der Musikbranche. Quasi im Vorbeigehen schwang sich der Krimi noch zu einer Komplettverarsche der Castingshow-Szene auf. Allein das machte den Fall mit Krassnitzer und Neuhauser an der Spitze bereits zu einem vorzüglichen "Tatort". Doch als Krönung des Ganzen schickte Autor Brée das Duo noch zum Sexualtherapeuten. Mehr Gag ging nicht.
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"Tatort"-Jahresrückblick: In Wien wurde gemordet und gelacht

Mit viel Wortwitz übte "Sternschnuppe" Kritik am Glitzerschein der Musikbranche. Quasi im Vorbeigehen schwang sich der Krimi noch zu einer Komplettverarsche der Castingshow-Szene auf. Allein das machte den Fall mit Krassnitzer und Neuhauser an der Spitze bereits zu einem vorzüglichen "Tatort". Doch als Krönung des Ganzen schickte Autor Brée das Duo noch zum Sexualtherapeuten. Mehr Gag ging nicht. © ARD Degeto/ORF/Petro Domenigg

Die artifizielle Geschichte vom bösen Friederich gehörte mit Sicherheit zum furchterregendsten "Tatort" des vergangenen Jahres. Der mordende, wütende Psychopath, der seine Selbstporträts ableckte und Kommissarin Janneke nach dem Leben trachtete, wurde von Nicholas Ofczarek überragend verkörpert.
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"Tatort"-Jahresrückblick: In Frankfurt ging die Angst um

Die artifizielle Geschichte vom bösen Friederich gehörte mit Sicherheit zum furchterregendsten "Tatort" des vergangenen Jahres. Der mordende, wütende Psychopath, der seine Selbstporträts ableckte und Kommissarin Janneke nach dem Leben trachtete, wurde von Nicholas Ofczarek überragend verkörpert. © HR/Bettina Müller

Freddy und Max sind wohl in die Jahre gekommen. Nur so lässt es sich erklären, dass sie mit ihrem Oldtimer im Schneckentempo nach einer rheinischen Variante des berühmten Gangster-Paares Bonnie & Clyde fahndeten. Langatmig war nicht nur die Verfolgungsjagd, sondern auch der ganze Film. Einziger Lichtblick: Ruby O. Fee als freche, hübsche Gangster-Mieze.
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"Tatort"-Jahresrückblick: In Köln macht man "schön langsam"

Freddy und Max sind wohl in die Jahre gekommen. Nur so lässt es sich erklären, dass sie mit ihrem Oldtimer im Schneckentempo nach einer rheinischen Variante des berühmten Gangster-Paares Bonnie & Clyde fahndeten. Langatmig war nicht nur die Verfolgungsjagd, sondern auch der ganze Film. Einziger Lichtblick: Ruby O. Fee als freche, hübsche Gangster-Mieze. © WDR/Thomas Kost

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