Anti-Griechenland-Kampagne: Scharfe Kritik an Bild.de
26.2.2015, 18:21 UhrDer medienkritische BildBlog kritisiert die Bild-Zeitung seit Jahren für ihre Griechenland-Berichterstattung. Jetzt hat sich auch der Deutsche Journalistenverband (DJV) eingeschaltet und die Zeitung aufgefordert, "seine aktuelle Anti-Griechen-Kampagne" zu stoppen. Auf dem Portal werden die Leser dazu animiert, den Aufruf "Nein - keine weiteren Milliarden für die gierigen Griechen!" als Selfie mit dem eigenen Porträt an die Redaktion zu mailen. Als Anlass nennt die Redaktion gegenüber dem Verband die Bundestagsdebatte über die Griechenland-Hilfen am Freitag.
Der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken kritisiert: "Die Griechenland-Politik der Bundesregierung kann man mögen oder ablehnen. Die Selfie-Aktion von Bild.de überschreitet aber die Grenze zur politischen Kampagne." Eine Kampagne, die direkten Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen wolle, verbiete sich mit der beschreibenden Aufgabe des Journalismus.
Bild-Chefredakteur Kai Diekmann äußerte sich über seinen Twitter-Account und zeigte sich zufrieden mit der "Rekord-Teilnehmerzahl" an der Kampagne.
. @DJVde Politische Kampagne ist Grenzüberschreitung? Das hättet ihr mal Henri Nannen oder Augstein erzählen sollen! @sternde @DerSPIEGEL
— Kai Diekmann (@KaiDiekmann)
26. Februar 2015
Danke für die großartige PR, lieber @DJVde! http://t.co/BkCPSW3Rty
— Kai Diekmann (@KaiDiekmann)
26. Februar 2015
7 Kommentare
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