Hugh Hefner : "Häschen-Züchter" und Playboy-Gründer

28.9.2017, 06:29 Uhr
Hugh Hefner wie man ihn kannte: umgeben von seinen "Bunnys". Wir stellen ihn vor.
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Hugh Hefner wie man ihn kannte: umgeben von seinen "Bunnys". Wir stellen ihn vor. © dpa

Wenn man so will, fing die ganze Geschichte mit einem gebrochenen Herzen an. Betty Conklin hieß die kecke Brünette, in die sich Hugh Hefner mit 16 Jahren gnadenlos verschossen hatte. Wunderschön sei sie gewesen, habe an einer Soda-Bar gearbeitet und mit dem Teenager sogar Jitterbug tanzen gelernt. Doch dann entschied sich Betty für einen anderen - und lehrte den aus puritanischen Verhältnissen stammenden Hugh, sich als "Hef" neu zu erfinden.
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Wenn man so will, fing die ganze Geschichte mit einem gebrochenen Herzen an. Betty Conklin hieß die kecke Brünette, in die sich Hugh Hefner mit 16 Jahren gnadenlos verschossen hatte. Wunderschön sei sie gewesen, habe an einer Soda-Bar gearbeitet und mit dem Teenager sogar Jitterbug tanzen gelernt. Doch dann entschied sich Betty für einen anderen - und lehrte den aus puritanischen Verhältnissen stammenden Hugh, sich als "Hef" neu zu erfinden. © dpa

Ob der "Playboy"-Gründer sieben Jahrzehnte später und nach Liebeleien mit angeblich mehr als tausend Frauen selbst ein paar Herzen gebrochen hat, lässt sich schwer sagen. Doch die Wahrnehmung von Sex in der damals prüden amerikanischen Gesellschaft hat der Mann aus Chicago für immer verändert und zugleich ein Imperium geschaffen, dessen Verkauf ihm heute geschätzte 500 Millionen Dollar (448 Mio Euro) einbringen könnte.
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Ob der "Playboy"-Gründer sieben Jahrzehnte später und nach Liebeleien mit angeblich mehr als tausend Frauen selbst ein paar Herzen gebrochen hat, lässt sich schwer sagen. Doch die Wahrnehmung von Sex in der damals prüden amerikanischen Gesellschaft hat der Mann aus Chicago für immer verändert und zugleich ein Imperium geschaffen, dessen Verkauf ihm heute geschätzte 500 Millionen Dollar (448 Mio Euro) einbringen könnte. © dpa

"Ich änderte meine gesamte Garderobe", erinnerte sich der studierte Psychologe im Jahr 2003 an die Zeit nach der bitteren Abfuhr seiner Jugendliebe. "Ich fing an, gelbe Kordeln und Sattelschuhe zu tragen - coolere Kleidung." In den Comics, die er schon für die Schülerzeitung seiner High School gezeichnet hatte, griff Hefner sein Leben voraus: Er schuf eine eigene Welt, in der er selbst im Mittelpunkt stand. "Der hippste, beliebteste Junge in der Schule", wie er in einem Rückblick des TV-Senders CBS 2014 beschrieb.
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"Ich änderte meine gesamte Garderobe", erinnerte sich der studierte Psychologe im Jahr 2003 an die Zeit nach der bitteren Abfuhr seiner Jugendliebe. "Ich fing an, gelbe Kordeln und Sattelschuhe zu tragen - coolere Kleidung." In den Comics, die er schon für die Schülerzeitung seiner High School gezeichnet hatte, griff Hefner sein Leben voraus: Er schuf eine eigene Welt, in der er selbst im Mittelpunkt stand. "Der hippste, beliebteste Junge in der Schule", wie er in einem Rückblick des TV-Senders CBS 2014 beschrieb. © dpa

Als Hefner 1953 seine erste "Playboy"-Ausgabe in die Schreibmaschine tippte, ahnte er noch nicht, dass die Mischung aus Nacktaufnahmen, Artikeln, Interviews, deftigen Herrenwitzen und Tipps für den Umgang mit dem anderen Geschlecht so durch die Decke gehen würde. Ihm selbst ging es auch darum, dem puritanischen Teil Amerikas eine Antwort zu liefern. Seine "Rosenknospe", gestand er im Gespräch mit der "New York Times" im Jahr 1992 ein, seien die Puritaner gewesen.
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Als Hefner 1953 seine erste "Playboy"-Ausgabe in die Schreibmaschine tippte, ahnte er noch nicht, dass die Mischung aus Nacktaufnahmen, Artikeln, Interviews, deftigen Herrenwitzen und Tipps für den Umgang mit dem anderen Geschlecht so durch die Decke gehen würde. Ihm selbst ging es auch darum, dem puritanischen Teil Amerikas eine Antwort zu liefern. Seine "Rosenknospe", gestand er im Gespräch mit der "New York Times" im Jahr 1992 ein, seien die Puritaner gewesen. © dpa

Während das Magazin voll nackter Tatsachen seinen Siegeszug durch die USA und ab 1972 auch durch Deutschland antrat, war "Hef" deutlich mehr als der Womanizer im Morgenmantel mit Schlafzimmerblick. Das lüsterne Grinsen tauschte er gegen eine ernste Mine, wenn er Kritikern in Talkshows seine Ansichten über sexuelle Freizügigkeit oder die Rechte von Schwule und Lesben darlegte. Seine Vision: "Bibliothekarinnen, Anwälte und sogar Deine eigene Sekretärin wird den "Playboy" als Werkzeug nutzen, sich selbst neu zu erfinden."
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Während das Magazin voll nackter Tatsachen seinen Siegeszug durch die USA und ab 1972 auch durch Deutschland antrat, war "Hef" deutlich mehr als der Womanizer im Morgenmantel mit Schlafzimmerblick. Das lüsterne Grinsen tauschte er gegen eine ernste Mine, wenn er Kritikern in Talkshows seine Ansichten über sexuelle Freizügigkeit oder die Rechte von Schwule und Lesben darlegte. Seine Vision: "Bibliothekarinnen, Anwälte und sogar Deine eigene Sekretärin wird den "Playboy" als Werkzeug nutzen, sich selbst neu zu erfinden." © dpa

Dabei wird gern übersehen, dass Hefner sich in den 1960er Jahren etwa für die Gleichbehandlung von Schwarzen und Weißen einsetzte. Er ließ afroamerikanische Jazz-Größen wie Ella Fitzgerald, Sammy Davis Jr., Dizzy Gillespie und Dick Gregory in seinen TV-Shows und in den "Playboy" Clubs auftreten. Schwarze Paare mischten sich - wenn auch in begrenzter Zahl - unter die weißen "Bunnies" in einer Zeit, als so ein Nebeneinander eher selten war. Mit Jennifer Jackson wurde in einer Ausgabe von 1965 erstmals eine Afroamerikanerin zum "Playmate".
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Dabei wird gern übersehen, dass Hefner sich in den 1960er Jahren etwa für die Gleichbehandlung von Schwarzen und Weißen einsetzte. Er ließ afroamerikanische Jazz-Größen wie Ella Fitzgerald, Sammy Davis Jr., Dizzy Gillespie und Dick Gregory in seinen TV-Shows und in den "Playboy" Clubs auftreten. Schwarze Paare mischten sich - wenn auch in begrenzter Zahl - unter die weißen "Bunnies" in einer Zeit, als so ein Nebeneinander eher selten war. Mit Jennifer Jackson wurde in einer Ausgabe von 1965 erstmals eine Afroamerikanerin zum "Playmate". © dpa

Feministinnen blieb der Mann mit dem lüsternen Grinsen trotzdem ein Dorn im Auge. Zwei Aktivistinnen empörten sich etwa, als der Pfeife paffende "Hef" in einer Talk-Runde von "Girls" sprach, aber natürlich erwachsene Frauen meinte. Susan Brownmiller erntete schallendes Gelächter, als sie Hefner fragte, ob er sich denn trauen würde, mit einem an sein "Hinterteil angeheftetes Watte-Schwänzchen" vor die Menge zu treten. "Playboy" lehrte einen coolen und dandyhaften Lebensstil und offenen Sex, aber eben auch einen, in dem Frauen zu kuscheligen Lustobjekten der männlichen Begierde herabgesetzt wurden.
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Feministinnen blieb der Mann mit dem lüsternen Grinsen trotzdem ein Dorn im Auge. Zwei Aktivistinnen empörten sich etwa, als der Pfeife paffende "Hef" in einer Talk-Runde von "Girls" sprach, aber natürlich erwachsene Frauen meinte. Susan Brownmiller erntete schallendes Gelächter, als sie Hefner fragte, ob er sich denn trauen würde, mit einem an sein "Hinterteil angeheftetes Watte-Schwänzchen" vor die Menge zu treten. "Playboy" lehrte einen coolen und dandyhaften Lebensstil und offenen Sex, aber eben auch einen, in dem Frauen zu kuscheligen Lustobjekten der männlichen Begierde herabgesetzt wurden. © dpa

Seit 2012 war Hefner mit dem 60 Jahre jüngeren Model Crystal Harris verheiratet.
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Seit 2012 war Hefner mit dem 60 Jahre jüngeren Model Crystal Harris verheiratet. © dpa

Hugh Hefner :
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Hugh Hefner :
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Im Playboy-Magazin wurden zahlreiche Ikonen männlicher Phantasie abgelichtet: Pamela Anderson machte zum Beispiel vom Baywatch-Strand einen kleinen Abstecher vor die Playboy-Fotokameras.
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Im Playboy-Magazin wurden zahlreiche Ikonen männlicher Phantasie abgelichtet: Pamela Anderson machte zum Beispiel vom Baywatch-Strand einen kleinen Abstecher vor die Playboy-Fotokameras. © dpa

Hugh Hefner :
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Im März 2016 ließ Estella Keller aus Höchstädt die Hüllen für den Playboy fallen.
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Im März 2016 ließ Estella Keller aus Höchstädt die Hüllen für den Playboy fallen. © Horst Linke

Hugh Hefner :
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Der wohl bekannteste Hase der Welt - neben dem Osterhasen.
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Der wohl bekannteste Hase der Welt - neben dem Osterhasen. © Stefan Hippel

Sein Schöpfer, Hugh Hefner, starb am 27. September 2017 mit 91 Jahren.
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Sein Schöpfer, Hugh Hefner, starb am 27. September 2017 mit 91 Jahren. © AFP PHOTO / VALERY HACHE

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