Koks aus dem Kinderzimmer: Dealer machte vier Millionen Euro
23.8.2015, 12:24 UhrAußer Heroin gab es bei ihm Drogen aller Art sowie verschreibungspflichtige Medikamente. Seine Deals wickelte er von seinem Kinderzimmer in der Wohnung der Eltern per Internet ab, die Ware erreichte seine Kunden per Post. Von Dezember 2013 bis zum Februar 2015 soll er mit insgesamt 914 Kilogramm Drogen und tausenden Tabletten gehandelt haben. So ist es in der Anklage zu lesen. Von Dienstag an muss sich ein 20-jähriger Leipziger deshalb nun vor Gericht verantworten.
Im Darknet verkauft
Zunächst hatte der junge Mann seine Ware im abgeschotteten Darknet angepriesen, einem nur über Anonymisierungs-Dienste erreichbaren Bereich des Internets, der auch von Kriminellen genutzt wird.
Später konnten seine Kunden auf der frei im Internet zugänglichen Plattform "Shiny Flakes" ihre Bestellungen abgeben. Medienberichten zufolge sollen dort 13 000 Bestellungen eingegangen sein. Es gab Ecstasy, LSD oder Kokain.
Bis zu seiner Festnahme soll der "Kinderzimmer-Dealer" rund vier Millionen Euro aus den Verkäufen erlöst haben. Bezahlt wurde mit dem Internetgeld Bitcoin. Die Lieferung erfolgte weltweit als Einschreiben oder an Paketstationen.
Hohe Haftstrafe möglich
Mit dem Fall wird sich eine Jugendkammer des Landgerichts beschäftigen. Die Richter werden darüber zu befinden haben, ob der junge Mann, der zum Zeitpunkt der Taten noch Heranwachsender war, nach Jugendstrafrecht bestraft wird. Dann läge die Strafe bei mindestens sechs Monaten und höchsten zehn Jahre. Wird er jedoch als Erwachsener behandelt, sieht die Strafandrohung schon wesentlich härter aus: Mindestens zwei und bis zu 15 Jahren könnten dann fällig werden.
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