Mädchen in Flensburg erstochen: Ermittlungen gehen weiter

15.3.2018, 09:00 Uhr
Die 17-Jährige wurde in einem Mehrfamilienhaus erstochen, vor dem Trauernde Blumen abgelegt haben.

© Carsten Rehder/dpa Die 17-Jährige wurde in einem Mehrfamilienhaus erstochen, vor dem Trauernde Blumen abgelegt haben.

Nach dem gewaltsamen Tod einer 17-Jährigen in Flensburg sind noch viele Fragen zu den Hintergründen des Verbrechens offen. Der 18 Jahre alte Tatverdächtige aus dem Freundeskreis des Opfers habe sich beim Haftrichter nicht geäußert, sagte die Leitende Staatsanwältin Ulrike Stahlmann-Liebelt der Deutschen Presse-Agentur. Staatsanwaltschaft und Mordkommission arbeiten mit Hochdruck daran, den Fall aufzuklären.

Der 18-Jährige sitzt seit Dienstag wegen Verdachts des Totschlags in Untersuchungshaft. Er soll am Montagabend die 17-Jährige in ihrer Wohnung erstochen haben. Die Obduktion ergab, dass die Verletzungen auf Fremdeinwirkung beruhen. Der 18-Jährige hatte selbst die Rettungskräfte alarmiert, die dem Mädchen jedoch nicht mehr helfen konnten. Die Polizei stellte das Tatwerkzeug, eine Stichwaffe, sicher.

18-Jähriger kam vor drei Jahren nach Deutschland

Opfer und mutmaßlicher Täter kannten sich gut. Der 18-Jährige lebt seit 2015 in Deutschland. Nach Kenntnis von Benita von Brackel-Schmidt von der Organisation Refugees Welcome Flensburg war der Afghane im Alter von 15 Jahren als unbegleiteter Flüchtling nach Deutschland gekommen. Schleswig-Holsteins Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) sagte, sollte am Ende des rechtsstaatlichen Verfahrens eine Verurteilung des derzeit Tatverdächtigen stehen, seien nach Verbüßen der Strafe auch aufenthaltsrechtliche Maßnahmen bis hin zur Abschiebung zu treffen. "Wer solche Straftaten begeht, der hat sein Gastrecht verwirkt", sagte Grote.

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