Eine Reise in die Vergangenheit

Vier Stoff-Dreiecke und ein bisschen Schnur: Der Bikini wird 75

5.7.2021, 06:00 Uhr
Das Germanische Nationalmuseum hütet historische Bikinis, Einteiler und Badekappen. Jutta Zander-Seidel, Leiterin der Textil-Sammlung, präsentiert eine Vitrine mit historischer Badekleidung.
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Museumsreif

Das Germanische Nationalmuseum hütet historische Bikinis, Einteiler und Badekappen. Jutta Zander-Seidel, Leiterin der Textil-Sammlung, präsentiert eine Vitrine mit historischer Badekleidung. © Eduard Weigert

Ohne  diskrete Rockschöße, mit halblanger Hose und kurzen Ärmeln galt dieser Frauenbadeanzug um 1900/1910 damals eher als freizügig. Weiße Besätze zitieren den Matrosenstil.
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Matrosenstil

Ohne diskrete Rockschöße, mit halblanger Hose und kurzen Ärmeln galt dieser Frauenbadeanzug um 1900/1910 damals eher als freizügig. Weiße Besätze zitieren den Matrosenstil. © Ausstellung Bademoden

Im Freibad waren um 1920 auch für Männer Badeanzüge Vorschrift. Man bevorzugte ein gestreiftes  Baumwolltrikot, das sich leicht und luftdurchlässig zum Sport bewährte.
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Ringel-Look

Im Freibad waren um 1920 auch für Männer Badeanzüge Vorschrift. Man bevorzugte ein gestreiftes Baumwolltrikot, das sich leicht und luftdurchlässig zum Sport bewährte. © Ausstellung Bademoden

In den Vierzigerjahren lösten Wollbadeanzüge (links) die wenig formbeständigen  Baumwolltrikots ab. Trotz imprägnierter Trockenwolle saugten sie sich voll und trockneten nur langsam. Erst nach dem  Krieg setzte die Bademode auf rasch trocknende Chemiefasern (rechts). Die Ausschnitte sind tiefer, die Träger schmaler geworden.
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Tiefere Ausschnitte

In den Vierzigerjahren lösten Wollbadeanzüge (links) die wenig formbeständigen Baumwolltrikots ab. Trotz imprägnierter Trockenwolle saugten sie sich voll und trockneten nur langsam. Erst nach dem Krieg setzte die Bademode auf rasch trocknende Chemiefasern (rechts). Die Ausschnitte sind tiefer, die Träger schmaler geworden. © Ausstellung Bademoden

Louis Réard gilt dann nach dem Krieg als der Erfinder des Bikinis. Im Jahre 1946 präsentierte das Revuegirl Micheline Bernardini in Paris sein erstes Exemplar vor der Kamera und sorgte prompt für einen Skandal. Réard sagte selbst über seine Erfindung: „Der Bikini ist so klein, dass er alles über die Trägerin enthüllt bis auf den Geburtsnamen ihrer Mutter!“
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Die Geburtsstunde des Bikinis

Louis Réard gilt dann nach dem Krieg als der Erfinder des Bikinis. Im Jahre 1946 präsentierte das Revuegirl Micheline Bernardini in Paris sein erstes Exemplar vor der Kamera und sorgte prompt für einen Skandal. Réard sagte selbst über seine Erfindung: „Der Bikini ist so klein, dass er alles über die Trägerin enthüllt bis auf den Geburtsnamen ihrer Mutter!“ © dpa

Der Bikini schlug in der damals noch prüden Modewelt ein wie eine Bombe - und das ist durchaus wörtlich gemeint: Benannt wurde der Zweiteiler nach den Atombombenversuchen der Amerikaner auf dem Bikini-Atoll.
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Schlug eine wie eine Bombe

Der Bikini schlug in der damals noch prüden Modewelt ein wie eine Bombe - und das ist durchaus wörtlich gemeint: Benannt wurde der Zweiteiler nach den Atombombenversuchen der Amerikaner auf dem Bikini-Atoll. © oh

Die skandalöse Badebekleidung sorgte für Furore, führte aber zunächst ein Schattendasein, weil sie als unanständig galt und verpönt war. Erst in den 60er Jahren wurde der "Stofffetzen" langsam salonfähig.
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Unanständig und verpönt

Die skandalöse Badebekleidung sorgte für Furore, führte aber zunächst ein Schattendasein, weil sie als unanständig galt und verpönt war. Erst in den 60er Jahren wurde der "Stofffetzen" langsam salonfähig. © oh

Einen ungewöhnlichen Ort hat sich der Fotograf F. C. Gundlach 1966 für eine Serie von Bademoden-Aufnahmen ausgesucht. Vor Pyramiden bei Kairo trugen die Models Schwimmkappen und Badeanzüge.
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Bademoden im Wüstensand

Einen ungewöhnlichen Ort hat sich der Fotograf F. C. Gundlach 1966 für eine Serie von Bademoden-Aufnahmen ausgesucht. Vor Pyramiden bei Kairo trugen die Models Schwimmkappen und Badeanzüge. © Stiftung F.C. Gundlach

Sie machte den zweiteiligen Badeanzug endgültig populär: Ursula Andress im James-Bond-Film "Dr. No". Die Szene, in der das Bond-Girl aus dem Meer kommt, gilt heute noch als legendär.
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James Bond, die erste

Sie machte den zweiteiligen Badeanzug endgültig populär: Ursula Andress im James-Bond-Film "Dr. No". Die Szene, in der das Bond-Girl aus dem Meer kommt, gilt heute noch als legendär. © dpa

So legendär, dass die Szene sogar in einem anderen James-Bond-Film ("Stirb an einem anderen Tag") nachgestellt wurde: 2002 kam Halle Berry in einem ähnlichen Bikini mit Messer am Gürtel aus dem Wasser.
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Jams Bond, die zweite

So legendär, dass die Szene sogar in einem anderen James-Bond-Film ("Stirb an einem anderen Tag") nachgestellt wurde: 2002 kam Halle Berry in einem ähnlichen Bikini mit Messer am Gürtel aus dem Wasser. © dpa

Des eigenwillige und viel stoffreichere Modell aus unserer Zeit wäre für den Einsatz bei einem Agentenfilm wohl eher hinderlich.
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Stoffreich

Des eigenwillige und viel stoffreichere Modell aus unserer Zeit wäre für den Einsatz bei einem Agentenfilm wohl eher hinderlich. © AFP (4), AP

Noch 1968 war in einigen Schwimmbädern "das Tragen der sogenannten Bikini-Badeanzüge verboten", doch heute hat der Zweiteiler dem klassischen Badeanzug längst den Rang abgelaufen.
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Hübscher Zweiteiler

Noch 1968 war in einigen Schwimmbädern "das Tragen der sogenannten Bikini-Badeanzüge verboten", doch heute hat der Zweiteiler dem klassischen Badeanzug längst den Rang abgelaufen. © dpa

Dass die "vier Dreiecke" kaum Problemzonen kaschieren können, bereitet vielen Frauen jeden Sommer aufs neue Kopfzerbrechen: Mit welcher Methode bekommt man bloß am schnellsten die perfekte Bikini-Figur?
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Perfekte Bikini-Figur

Dass die "vier Dreiecke" kaum Problemzonen kaschieren können, bereitet vielen Frauen jeden Sommer aufs neue Kopfzerbrechen: Mit welcher Methode bekommt man bloß am schnellsten die perfekte Bikini-Figur? © dpa

Die Modedesigner haben es sich längst weltweit zur Aufgabe gemacht, jedes Jahr neue Formen des Bikinis zu erschaffen. So entstanden etwa der Monokini...
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Monokini

Die Modedesigner haben es sich längst weltweit zur Aufgabe gemacht, jedes Jahr neue Formen des Bikinis zu erschaffen. So entstanden etwa der Monokini... © dpa

... der Trikini, der Tankini und Mixkini. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Einige Spielereien konnten sich aber aus praktischen Gründen nicht durchsetzen. Die Varianten, bei denen jede Brust einzeln mit einem Kleidungsstück ohne Bändchen bedeckt werden sollte, landeten recht schnell öfter im Schrank als am Strand.
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Schrank oder Strand?

... der Trikini, der Tankini und Mixkini. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Einige Spielereien konnten sich aber aus praktischen Gründen nicht durchsetzen. Die Varianten, bei denen jede Brust einzeln mit einem Kleidungsstück ohne Bändchen bedeckt werden sollte, landeten recht schnell öfter im Schrank als am Strand. © dpa

Von den Laufstegen der Modemetropolen ist der Bikini heute genausowenig wegzudenken...
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Salonfähig

Von den Laufstegen der Modemetropolen ist der Bikini heute genausowenig wegzudenken... © dpa

... wie von den diversen Miss-Wahlen zu allen erdenklichen Anlässen. Kein Wunder, können sich doch die Juroren im Bikini von allen körperlichen Details der Bewerberinnen ein direktes Bild machen.
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Modeluniform

... wie von den diversen Miss-Wahlen zu allen erdenklichen Anlässen. Kein Wunder, können sich doch die Juroren im Bikini von allen körperlichen Details der Bewerberinnen ein direktes Bild machen. © dapd

Doch auch im Alltag ist der Bikini längst angekommen. So taugt der Zweiteiler inzwischen auch zur standesgemäßen Festival-Bekleidung, wie diese junge Dame anschaulich unter Beweis stellt.
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Festivalerprobt

Doch auch im Alltag ist der Bikini längst angekommen. So taugt der Zweiteiler inzwischen auch zur standesgemäßen Festival-Bekleidung, wie diese junge Dame anschaulich unter Beweis stellt. © afp

Und auch anlassbezogene Bikinis, wie etwa zur Fußball-Weltmeisterschaft, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. So ist frau auch fürs Fanfest immer gut angezogen.
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Weltmeisterlich

Und auch anlassbezogene Bikinis, wie etwa zur Fußball-Weltmeisterschaft, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. So ist frau auch fürs Fanfest immer gut angezogen. © dpa

Im Vergleich zur Bademode der Frauen wird um die Herrenbadehosen sehr viel weniger Wirbel gemacht.
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Männermode

Im Vergleich zur Bademode der Frauen wird um die Herrenbadehosen sehr viel weniger Wirbel gemacht. © Jürgen Friedrich

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