St. Patrick's Parade in New York: Big Apple leuchtet grün

18.3.2019, 19:23 Uhr
Bei der ältesten und größten St. Patrick's Day Parade der Welt geht es zur berühmten St. Patrick's Cathedral vorbei am Trump Tower hin zum Central Park.

© Peter Ehler Bei der ältesten und größten St. Patrick's Day Parade der Welt geht es zur berühmten St. Patrick's Cathedral vorbei am Trump Tower hin zum Central Park.

Sechs Stunden lang zogen Dudelsackpfeifer, irische Traditionsvereine, über 100 Musikkapellen, historische Musikgruppen, Polizei- und Militärkorps den zwei Kilometer langen Weg entlang der weltberühmten 5th Avenue von der 44. Straße bis zum Central Park, begeistert gefeiert von den ebenfalls in grün kostümierten Besuchern.

Während Polizei, Armee und Verbände in ihren Traditionsuniformen marschierten, feierten gleichzeitig ausgelassen von Kopf bis Fuß in grün gekleidet die Besucher schon am frühen Morgen, zogen durch die Kneipen und stießen mit irischem Bier auf den Schutzheiligen an.

Bei der ältesten und größten St. Patrick's Day Parade der Welt geht es zur berühmten St. Patrick's Cathedral vorbei am Trump Tower hin zum Central Park. Die Stadt verwandelt sich in Midtown Manhattan dann immer in eine riesige Partymeile. Schon am Morgen waren die vielen Irish Pubs zum Bersten voll, überall tummelten sich die Fans. Denn rund zwölf Prozent der US-Bevölkerung haben irische Wurzeln. Der St. Patrick’s Day wird in New York seit 1762 begangen.

Der heilige Patrick war ein katholischer Missionar, der im 5. Jahrhundert zum ersten Bischof Irlands wurde. Und selbst die Amerikaner, die keine irischen Vorfahren haben, feierten ausgelassen mit, obwohl in New York am 17. März kein Feiertag ist. Da der St. Patricks Day in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt, wurde die weltgrößte Parade daher am Samstag angesetzt. New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio marschierte gemeinsam mit dem Polizeichef James P. O’Neill.

Hunderte Mitglieder stellte allein das 69. Infanterieregiment der US-Nationalgarde aus New York. Das Regiment, das einst überwiegend aus irischen Einwanderern bestand, führte die Parade erstmals 1851 als "kämpfende Iren" an - damals noch als Abschreckung gegen gewalttätige Einwanderer. Politisches Thema war diesmal die Unterstützung von Einwanderern und damit gleichzeitig ein Seitenhieb auf US-Präsident Donald Trumps Flüchtlingspolitik. "Keine Gemeinde hat mehr getan, um New York City großartig zu machen, keine Gemeinde hat mehr zur Entwicklung beigetragen als die irische Gemeinde New Yorks", sagte Bürgermeister Bill de Blasio vor dem Umzug.

"Wenn die Iren anlässlich der 258. St. Patrick's Day Parade auf die Straße gehen, werden uns unsere Gedanken weit über die Feierlichkeiten an der Fifth Avenue hinaus nach Washington DC und zum britischen Parlament in London führen", hatte sich Grand Marshal Brian O'Dwyer vorab in der Öffentlichkeit zu den Bexit-Verhandlungen und dem Verbleib Irlands in der EU geäußert. In der Parade marschierte er symbolträchtig mit fünf lateinamerikanischen Emigranten, um auch auf die Flüchtlingspolitik der US-Regierung an der Grenze zu Mexiko hinzuweisen.

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