Waghalsiges Manöver: Air-Berlin-Pilot dreht Ehrenrunde

17.10.2017, 17:43 Uhr
Waghalsiges Manöver: Air-Berlin-Pilot dreht Ehrenrunde

© Youtube/Jule T.

Am Anfang war alles noch normal. Der Pilot des Fluges AB7001 von Miami nach Düsseldorf setzte am Montag zur Landung an. Doch kurz bevor das Flugzeug die Landebahn erreichte, zog er es noch einmal hoch und drehte eine Kurve in Richtung des Flughafengebäudes. Laut der Rheinischen Post gewann die Maschine nur wenige Meter neben dem Gebäude wieder an Höhe. Unter den Zuschauern sorgte das Manöver zunächst für ordentlich Verwirrung.

Schnell hat sich jedoch herumgesprochen, dass es sich nicht um einen Notfall, sondern um eine beabsichtigte Steuerung des Piloten handelte. Nach der Ehrenrunde landete das Flugzeug sicher auf dem Rollfeld. Ein Sprecher von Air Berlin sagte, die Maschine sei nach dem Durchstarten zurück zum Landeanflug geführt worden. Erschwerte Wetterbedingungen oder andere Probleme im Cockpit habe es jedoch keine gegeben. Auch Passagiere hätten sich nicht beschwert. Die Fluggesellschaft Air Berlin, die Mitte August Insolventantrag angemeldet hatte, bietet nur noch bis Ende Oktober Flüge an. Am Sonntag war der letzte Langstreckenflug von Düsseldorf nach Florida gestartet. Die Zukunft Tausender Air-Berlin-Beschäftigter ist weiter ungewiss.

Absprache mit dem Fluglotsen

Das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) erklärte am Dienstag, Air Berlin sei um Stellungnahme zu dem Manöver der A330 gebeten, da "es von den üblichen Durchstartmanövern abweicht und hierfür der Grund zu klären ist". Das Ergebnis der internen Ermittlungen bei Air Berlin bleibe abzuwarten. An sich sei dieses Manöver ein normales Betriebsverfahren, das jederzeit von Piloten beherrscht werde. Ein Sprecher der insolventen Fluggesellschaft berichtete, an Bord seien 223 Passagiere gewesen. "Air Berlin unterstützt das LBA vollumfänglich bei seiner Arbeit."

Nach Angaben des Sprechers handelte es sich "um ein Durchstartmanöver in vorgeschriebener Höhe in Absprache mit dem Fluglotsen". Der Grund werde nun aufgearbeitet. Der Deutschen Flugsicherung zufolge habe der Pilot vor dem Landeanflug im Falle eines Durchstartmanövers die Richtung angefragt. Die Lotsen hätten daraufhin die Linkskurve freigegeben. In welcher Höhe der Pilot schließlich abdrehe, liege in seiner eigenen Verantwortung.

 

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