Wrackteile gefunden: Militär sucht Flugschreiber

20.5.2016, 15:25 Uhr
Trümmerteile der Maschine sowie persönliche Gegenstände von Insassen sind bereits am Freitagvormittag rund 290 Kilometer nördlich der Küstenstadt Alexandria geortet worden. Jetzt sucht das Milität nach den Flugschreibern.

© dpa Trümmerteile der Maschine sowie persönliche Gegenstände von Insassen sind bereits am Freitagvormittag rund 290 Kilometer nördlich der Küstenstadt Alexandria geortet worden. Jetzt sucht das Milität nach den Flugschreibern.

Die Suche nach dem im Mittelmeer abgestürzten EgyptAir-Flugzeug ist am Freitagmorgen fortgesetzt worden. Mit dem ersten Tageslicht starteten erneut griechische Flugzeuge in Kreta und suchten im Meer rund 200 Seemeilen südlich der Insel Karpathos und rund 100 Seemeilen vor der ägyptischen Küste. Auch eine griechische Fregatte nehme an der Aktion teil, berichtete das griechische Staatsradio. Am Donnerstag hatten die ägyptischen Behörden immer wieder für Verwirrung gesorgt, als sie meldeten, Wrackteile seien gefunden worden. Dies dementierten Kreise des griechischen Verteidigungsministeriums vehement. Die ägyptische Seite korrigierte am Abend ihre Angaben und bestätigte, dass keine Wrackteile gefunden worden seien. Die Maschine mit 66 Menschen an Bord war am frühen Donnerstagmorgen über dem Mittelmeer vom Radar verschwunden. Die Ursache ist unklar.

EgyptAir bestätigt Fund von Wrackteilen

Am Donnerstagvormittag hat das ägyptische Militär hat Wrackteile des ins Mittelmeer gestürzten EgyptAir-Passagierflugzeugs gefunden. Die Teile sowie persönliche Gegenstände von Insassen seien rund 290 Kilometer nördlich der Küstenstadt Alexandria geortet worden, teilte ein Militärsprecher am Freitag auf Facebook mit. Derzeit würden die Suchmannschaften gezielt die zwei Flugschreiber der Maschine suchen. Davon erhoffen sich die Ermittler Aufschluss über die noch immer unklare Absturzursache. EgyptAir bestätigte den Fund der Wrackteile bei Twitter. Die Airline drückte den Opfern und ihren Angehörigen ihr Mitgefühl aus. Bislang gab es keine Hinweise auf Überlebende. Griechenlands Verteidigungsminister Panos Kammenos sagte im TV-Sender ERT: "Der Krisenstab Ägyptens hat uns über die Bergung eines Körperteils, eines oder zweier Sitze und einiger Kofferteile informiert". Er fügte an: "Wir haben nichts gefunden. Die Leitung hat Ägypten."

An Bord der Maschine waren vorwiegend Ägypter und Franzosen. Deutschen saßen nicht in dem Flugzeug. Die Gründe des Absturzes waren weiter unklar. "Wir haben absolut keinen Hinweis auf die Ursache", sagte Frankreichs Außenminister Jean-Marc Ayrault dem Sender France2. Es würden alle Möglichkeiten geprüft, bisher gebe es keine bevorzugte Hypothese. "Wir wollen die Wahrheit, die ganze Wahrheit", betonte Ayrault.

Schlechtes Wetter könnte die Suche erschweren

Am Freitag trafen vier Luftfahrtexperten aus Frankreich zu Untersuchungen in Kairo ein, unter ihnen drei Mitarbeiter der französischen Behörde für die Sicherheit der zivilen Luftfahrt. An der Suchaktion im Mittelmeer beteiligten sich auch Griechenland und Frankreich. In den kommenden Stunden würden Experten der Behörde für Flugunfalluntersuchungen zur Fundstelle der Wrackteile reisen, hieß es aus dem ägyptischen Luftfahrtministerium. Zuvor waren vier Fachleute aus Frankreich in Kairo eingetroffen. Schlechtes Wetter könnte deren Arbeit sowie die weitere Suche und Bergungsarbeiten erschweren.

Eine Schlechtwetterfront mit starken Regenfällen zog von Westen her Richtung östliches Mittelmeer, wie das griechische Wetteramt mitteilte. Nach dem Absturz der Maschine ändert Egyptair die Flugnummer der Strecke Kairo-Paris, wie es aus Kreisen der Flughafenverwaltung in Kairo hieß.

Statt wie bisher MS804 solle die Verbindung das Kürzel MS802 erhalten. Das Ändern von Flugnummern nach Unglücken ist üblich. Fluglinien wollen nicht, dass Fluggäste an eine zurückliegende Katastrophe erinnert werden.

Dieser Artikel wurdem am Freitag gegen 15.15 Uhr aktualisiert.

 

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