Aro-Sanierung: Michael A. Roth zeigt sich optimistisch

NÜRNBERG - Aro-Chef Michael A. Roth ist voller Optimismus, sein Lebenswerk retten zu können: "Ich bin sicher, dass es uns gelingen wird, die Firma in drei Monaten auf gesunde Füße zu stellen", sagte er auf Anfrage der NZ.

Roth hatte am Dienstag für seine beiden Firmen Aro Heimtextilien und Neodon Bodenbeläge mit zusammen über 400 Mitarbeitern ein sogenanntes Schutzschirmverfahren beantragt. Es erlaubt dem Management eine Sanierung in Eigenregie, aber unter Aufsicht und mit Hilfe gerichtlich bestimmter Experten. Nach Roths Angaben hat das Gericht den Antrag genehmigt. Die Maßnahmen zur Restrukturierung seien „recht gut“ angelaufen, so der Ex-Präsident des FCN. Das Sanierungsverfahren ist auf drei Monate angelegt.

Die Firmengruppe mit einst 1200 Mitarbeitern leidet seit längerem unter der Nachfrageschwäche bei Teppich- und Kunststoffböden sowie bei Teppichen. Auch die wachsende Konkurrenz von riesigen Einrichtungshäusern und Baumärkten macht Aro zu schaffen. Das Filialnetz schrumpfte auf zuletzt 85 Filialen, muss aber weiter ausgedünnt werden.

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1.3.2021, 13:55 Uhr

Michael A. Roth: Teppichmogul an der Spitze des FCN

Laut Roth litt Aro auch unter langfristig abgeschlossenen Mietverträgen für die Verkaufsstätten – zu aus heutiger Sicht ungünstigen Konditionen. Diese Verträge werden nun unter dem Schutzschirmverfahren neu verhandelt. Auch die Zahl der Mitarbeiter wird wohl weiter sinken. Laut Michael A. Roth hat die Firma nach Auseinandersetzungen mit dem Betriebsrat vor zwei Monaten gerichtlich erstritten, 50 Arbeitsplätze abbauen zu können.

25 Kündigungen seien daraufhin ausgesprochen worden: „Wir wollen natürlich keine Leute entlassen, die wir brauchen“, formulierte Roth sein Bemühen, den Stellenabbau in Grenzen zu halten. „Aber wir mussten was tun“, so der 78-jährige Unternehmer.

Der kaufmännische Leiter von Aro, Hans-Ulrich Thümmel, hatte in einer ersten Mitteilung neben Verhandlungen mit den Gläubigern für Aro „eine umfassende strategische Neuausrichtung durch eine radikale Überarbeitung des Produktportfolios und des Filialkonzeptes“ angekündigt.