Eklat! Trump beleidigt Reporter und entzieht Akkreditierung

8.11.2018, 07:43 Uhr
Eklat! Trump beleidigt Reporter und entzieht Akkreditierung

© Evan Vucci/AP/dpa

Nach einem Eklat während einer Pressekonferenz von US-Präsident Donald Trump hat das Weiße Haus dem beteiligten CNN-Reporter Jim Acosta die Akkreditierung "bis auf Weiteres" entzogen. Das teilte Sprecherin Sarah Sanders am Mittwochabend (Ortszeit) mit. Trump hatte auf offener Bühne einen handfesten Streit mit dem CNN-Reporter Jim Acosta angezettelt. "Sie sind eine furchtbare, unverschämte Person", fuhr der Präsident den in den USA bekannten Reporter an.

Da Acosta einer Mitarbeiterin des Weißen Hauses das Mikrofon aus der Hand gerissen und sich auch mehrfach geweigert hatte, dieses zurückzugeben, wurde dies als Anlass für den Entzug seiner Akkreditierung genommen. Auch wenn Trump an eine freie Presse glaube und schwierige Fragen über sich und seine Regierung begrüße, heißt es in der Mittelung von Sanders, werde derartiges Verhalten gegenüber einer jungen Mitarbeiterin des Weißen Hauses "niemals toleriert". Dass sich CNN nunmehr stolz über die Arbeit ihres Reporters geäußert habe, sei "nicht nur widerlich, sondern auch ein Beispiel ihrer empörenden Missachtung für alle, auch junge Frauen, die in dieser Regierung arbeiten".

Der Reporter hatte Fragen zu den laufenden Russland-Untersuchungen von Sonderermittler Robert Mueller gestellt. "Wenn Sie Fake News in die Welt setzen, was CNN tut, dann sind Sie der Feind des Volkes", warf ihm Trump unter anderem vor. CNN müsse sich schämen, einen Menschen wie Acosta zu beschäftigen.


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Der US-Präsident sprach während der Pressekonferenz ferner von "feindseligen Medien". Mehrmals forderte er Journalisten auf, den Mund zu halten. Trump war bereits vor fast zwei Jahren in New York - noch vor seiner Amtseinführung – in Aufsehen erregender Weise mit Acosta aneinandergeraten, weil ihm dessen Fragen nicht gefallen hatten.

Der Sender CNN verurteilte in einem Statement die Äußerungen Trumps. "Die andauernden Angriffe des Präsidenten auf die Presse sind deutlich zu weit gegangen", heißt es darin. "Sie sind nicht nur gefährlich, sie sind verstörend unamerikanisch." Trump habe zwar einen Eid auf die in der US-Verfassung festgeschriebene Pressefreiheit geleistet und sei somit zu deren Schutz verpflichtet, er habe aber wiederholt deutlich gemacht, dass er für die Pressefreiheit keinerlei Respekt übrig habe. "Wir stehen hinter Jim Acosta und seinen Kollegen überall", heißt es in der Antwort der Firmenleitung auf den Streit Trumps mit dem Reporter.

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