"Genial": Wirtschaft lobt Nürnbergs neue Unipläne

26.10.2017, 05:37 Uhr

© Bischof & Broel

"Ich finde es genial, dass sich der Freistaat traut, solch ein Projekt anzugehen", sagte Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, des Verbands der bayerischen Metall- und Elektroindustrie und des Unternehmensverbands Metall und Elektro im Gespräch mit den Nürnberger Nachrichten.


Kosten und Nutzen: Wann Nürnbergs neue Uni Sinn macht


Der Spitzenvertreter der bayerischen Wirtschaft begrüßt aus Sicht der Unternehmen vor allem auch den Schwerpunkt der geplanten Universität auf die Bereiche Technik und Innovation. Mobilität sei eines der Zukunftsthemen, Robotik und Leistungselektronik sei das, was die Industrie vorantreiben werde, und auch die IT-Sicherheit sei ein zentrales Thema. "Die Schwerpunkte sind ambitioniert, aber richtig", so der Verbandsvertreter.

"Er denkt die Uni neu"

Als "außergewöhnlich mutig, aber gut" bezeichnete Brossardt, der lange Jahre im bayerischen Wissenschaftsministerium gearbeitet hatte, die Absicht, eine Campus-Uni zu schaffen, die die klassische Abgrenzung von Fakultäten aufbrechen und eine andere Verwaltung schaffen möchte. Die Konzeption für die Nürnberger Uni übernimmt der Präsident der TU München, Wolfgang Herrmann, zusammen mit nationalen und internationalen Wissenschaftlern. "Ich kenne Herrmann schon lange und weiß, was er alles aufgesetzt hat." Brossardt: "Er denkt die Uni neu."

Der Wirtschaftsfunktionär äußerte zugleich Unverständnis über die aktuelle kontroverse Debatte in der Region. "Das ist kleinkariert", sagt er unmissverständlich. Es sei schon merkwürdig, dass das überhaupt diskutiert werde. "Die Frage ist nicht, ob man es macht, sondern wie man es macht. Wäre ich Nürnberger", so der gebürtige Pfälzer, "würde ich sagen: einfach machen."

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