Hessen wählt am 28. Oktober den Landtag: Das müssen Sie wissen

20.10.2018, 12:04 Uhr
Im Parlament in Wiesbaden regiert die CDU mit den Grünen. Das ist eine Parteikonstellation, die über Jahrzehnte als unmöglich galt - dort aber die ganze Legislaturperiode reibungslos funktionierte.
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Was ist das Besondere am hessischen Landtag?

Im Parlament in Wiesbaden regiert die CDU mit den Grünen. Das ist eine Parteikonstellation, die über Jahrzehnte als unmöglich galt - dort aber die ganze Legislaturperiode reibungslos funktionierte. © Arne Dedert/dpa

Es gab immer wieder Regierungswechsel; die CDU löste sich regelmäßig mit der SPD an der Spitze ab. Zuletzt kam die CDU auf 38,3 Prozent, die SPD auf 30,7 Prozent.
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Wie stimmte Hessen in der Vergangenheit ab?

Es gab immer wieder Regierungswechsel; die CDU löste sich regelmäßig mit der SPD an der Spitze ab. Zuletzt kam die CDU auf 38,3 Prozent, die SPD auf 30,7 Prozent. © AFP

Zumindest für die beiden großen Volksparteien: schlecht. Die CDU liegt bei etwa 26 Prozent, die SDP bei 20 Prozent, die Grünen bei 22 Prozent, Linke sowie FDP bei je acht Prozent und die AfD bei zwölf Prozent.
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Wie sehen die Prognosen aus?

Zumindest für die beiden großen Volksparteien: schlecht. Die CDU liegt bei etwa 26 Prozent, die SDP bei 20 Prozent, die Grünen bei 22 Prozent, Linke sowie FDP bei je acht Prozent und die AfD bei zwölf Prozent. © Andreas Arnold/dpa

Hier sind sie alle auf einem Bild (von links): Rene Rock (FDP), Janine Wissler (Linke), Tarek Al-Wazir (Grüne), Rainer Rahn (AfD), Volker Bouffier (CDU) und Thorsten Schäfer-Gümbel.
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Wer sind die Spitzenkandidaten der aussichtsreichen Parteien?

Hier sind sie alle auf einem Bild (von links): Rene Rock (FDP), Janine Wissler (Linke), Tarek Al-Wazir (Grüne), Rainer Rahn (AfD), Volker Bouffier (CDU) und Thorsten Schäfer-Gümbel. © Frank Rumpenhorst/dpa

Im Prinzip ja. Bouffier - hier mit Ehefrau Ursula - müsste dazu allerdings die FDP mit in die Koalition holen, denn allein mit den Grünen reicht es vorraussichtlich nicht zur Mehrheit. Vielleicht geht auch eine Große Koalition.
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Kann Volker Bouffier Ministerpräsident bleiben?

Im Prinzip ja. Bouffier - hier mit Ehefrau Ursula - müsste dazu allerdings die FDP mit in die Koalition holen, denn allein mit den Grünen reicht es vorraussichtlich nicht zur Mehrheit. Vielleicht geht auch eine Große Koalition. © Frank Rumpenhorst/dpa

Im Prinzip ja. Schäfer-Gümbel - hier mit Ehefrau Annette - müsste dazu allerdings mit der SPD die Grünen überholen und die Linke für eine Koalition gewinnen. Eine Zusammenarbeit mit der FDP wäre ebenfalls möglich, doch die Liberalen zögern sehr.
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Kann Thorsten Schäfer-Gümbel Ministerpräsident werden?

Im Prinzip ja. Schäfer-Gümbel - hier mit Ehefrau Annette - müsste dazu allerdings mit der SPD die Grünen überholen und die Linke für eine Koalition gewinnen. Eine Zusammenarbeit mit der FDP wäre ebenfalls möglich, doch die Liberalen zögern sehr. © Frank Rumpenhorst/dpa

Zum dritten Mal: Im Prinzip ja. Tarek Al-Wazir muss dafür mit den Grünen zweitstärkste Kraft werden sowie mit  SPD und der Linken zusammenarbeiten. Die FDP bleibt auch hier auf Abstand.
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Kann Tarek Al-Wazir Ministerpräsident werden?

Zum dritten Mal: Im Prinzip ja. Tarek Al-Wazir muss dafür mit den Grünen zweitstärkste Kraft werden sowie mit SPD und der Linken zusammenarbeiten. Die FDP bleibt auch hier auf Abstand. © Frank Rumpenhorst/dpa

In Hessen leben 6,24 Millionen Menschen; von ihnen sind 4,38 Millionen wahlberechtigt. Sie haben ähnlich wie bei der Bundestagswahl zwei Stimmen: Damit entscheiden sie über den Direktkandidaten und über die Zusammensetzung des Parlaments.
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Wer entscheidet überhaupt die Wahl?

In Hessen leben 6,24 Millionen Menschen; von ihnen sind 4,38 Millionen wahlberechtigt. Sie haben ähnlich wie bei der Bundestagswahl zwei Stimmen: Damit entscheiden sie über den Direktkandidaten und über die Zusammensetzung des Parlaments. © Arne Dedert/dpa

Die Briefwahl ist sehr gut angelaufen - und das ist ein Hinweis auf eine hohe Wahlbeteiligung. Ursachen dürften die zu erwartenden knappen Mehrheitsverhältnisse sein - und die AfD, die sowohl Anhänger als auch Gegner mobilisiert. 2013 gaben übrigens 73,2 Prozent der Menschen ihre Stimme ab.
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Welche Wahlbeteiligung ist zu erwarten?

Die Briefwahl ist sehr gut angelaufen - und das ist ein Hinweis auf eine hohe Wahlbeteiligung. Ursachen dürften die zu erwartenden knappen Mehrheitsverhältnisse sein - und die AfD, die sowohl Anhänger als auch Gegner mobilisiert. 2013 gaben übrigens 73,2 Prozent der Menschen ihre Stimme ab. © Arne Dedert/dpa

Sie können dramatisch sein, falls Bouffier die Macht verliert. In der CDU rumort es wegen der schlechten Wahlergebnisse, im Dezember muss sich Merkel zur Wiederwahl als Parteichefin stellen. Sollte sie gedrängt werden, nicht mehr anzutreten, legt sie möglicherweise ihr Amt als Kanzlerin nieder. Ob sich die Koalition dann auf einen neuen Regierungschef einigen kann, ist offen.
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Welche Folgen kann das Ergebnis für Kanzlerin Angela Merkel haben?

Sie können dramatisch sein, falls Bouffier die Macht verliert. In der CDU rumort es wegen der schlechten Wahlergebnisse, im Dezember muss sich Merkel zur Wiederwahl als Parteichefin stellen. Sollte sie gedrängt werden, nicht mehr anzutreten, legt sie möglicherweise ihr Amt als Kanzlerin nieder. Ob sich die Koalition dann auf einen neuen Regierungschef einigen kann, ist offen. © Oliver Dietze/dpa

Ebenfalls dramatische, wenn ihre Partei schlecht abschneidet. Bei den Sozialdemokraten wird hinter vorgehaltener Hand ein Ausstieg aus der Großen Koalition diskutiert. Dann kann es zu Neuwahlen kommen.
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Welche Folgen kann das Ergebnis für SPD-Chefin Andrea Nahles haben?

Ebenfalls dramatische, wenn ihre Partei schlecht abschneidet. Bei den Sozialdemokraten wird hinter vorgehaltener Hand ein Ausstieg aus der Großen Koalition diskutiert. Dann kann es zu Neuwahlen kommen. © Carsten Koall/dpa

Ja, zumindest annähernd. Nach der Abstimmung im Jahr 1983 ließ sich der SPD-Mann Holger Börner erst von den Grünen tolerieren und schloss 1985 eine Koalition mit ihnen. Joschka Fischer wurde damals Umweltminister - der Rest ist Geschichte.
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Gab es eine ähnlich historische Wahl in Hessen?

Ja, zumindest annähernd. Nach der Abstimmung im Jahr 1983 ließ sich der SPD-Mann Holger Börner erst von den Grünen tolerieren und schloss 1985 eine Koalition mit ihnen. Joschka Fischer wurde damals Umweltminister - der Rest ist Geschichte. © Heinz Wieseler/dpa

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